Mittwoch, 4. Januar 2012
Meine Jugendliebe
Meine Jugendliebe hat sich gestern auf stayfriends angemeldet. Ich bin dort ja nicht so richtig aktiv, habe aber seine Schule unter Beobachtung gestellt und dadurch mitbekommen, dass er sich angemeldet hat. Also habe ich Peter jetzt als Freund geadded. Ich muss mal schauen, ob er das nun bestätigt und dann ggf. eine Freundin mit Gold-Mitgliedschaft bitten, ihm meine E-Mail-Adresse zu geben, da wir, weil wir beide keine Gold-Mitgliedschaft haben, nicht miteinander kommunizieren können. Ich habe ja schon hin und wieder über Google nach ihm gesucht, aber ihn nicht gefunden, da er ja so einen Allerwelts-Namen hat und nicht mehr dort wohnt, wo er aufgewachsen ist. Vielleicht schaut er ja jetzt mal auf Facebook nach mir oder findet mich auf Xing oder unserer Firmen-Webpage, falls er mit googelt.

Peter ist zwei Jahre älter als ich und ich hatte ihn in unserer Dorf-Disko kennengelernt, damals im Frühjahr vor meinem 17. Geburtstag. Wir trafen und auf der Tanzfläche, rockten gemeinsam zu einem Song von Status Quo oder so. Mir hat schon immer gefallen, wenn Männer/Jungs sich zu Musik gut bewegen können. Dann gingen wir zusammen eine Cola trinken und verabredeten und für den nächsten Samstag, da ich kurz darauf von meinem Vater abgeholt wurde. Ich war ein behütetes Kind, ich durfte nur in unsere Dorfdisko, wenn Papa mich um 19 Uhr hinbringen und um 22 Uhr wieder abholen konnte.

Am nächsten Samstag hatte ich Glück und durfte wieder in die Disko. Statt mit meinen Freundinnen verbrachte ich den ganzen Abend mit Peter, wir tanzten und quatschten. Er wollte mich gerne wiedersehen, aber unsere Telefonnummer konnte ich ihm nicht geben. So verabredeten wir uns für Sonntagnachmittag. Ich ging angeblich zu meiner Freundin Manuela, die ich eingeweiht hatte. Peter holte mich mit seinem Karman Ghia am Dorfrand ab und wir fuhren in die nächste Kreisstadt in ein nettes Café, das gut mit Jugendlichen bevölkert war. Wir hielten Händchen und zum Abschied im Auto am Dorfrand gab es den ersten Zungenkuss meines Lebens. Es war nicht nur der 1. Zungenkuss, es war überhaupt der 1. Kuss. Es war schön und es kribbelte, ich war verliebt. Dann ging ich noch kurz zu Manuela, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, meine Eltern anlügen zu müssen.

Peter wollte mich nächstes Wochenende wieder sehen und ich hatte mich nun getraut, ihm unsere Telefonnummer zu geben. Ich sagte ihm, falls meine Eltern fragen würden, sollte er sagen, dass er der Bruder einer Klassenkameradin sei. Als Peter dann am Freitag anrief, war ich zum Glück gleich am Telefon. Ich hatte meinen Eltern schon angekündigt, dass wir mit ein paar Klassenkameraden und Freunden am Samstagnachmittag zum Billard spielen gehen wollten und dass der Bruder einer Klassenkameradin mich abholen würde. Sie verlangten natürlich, dass er sich vorstellte. Samstag kam Peter und wurde ins Wohnzimmer gebeten. Mein Vater fragte, wie alt er sei und was er mache, dass er sich so ein Auto leisten könne. Peter war im 3. Ausbildungsjahr auf der Polizeischule, wohnte noch bei seinen Eltern und wurde somit als in Ordnung befunden. Er sollte mich aber pünktlich um 22 Uhr wieder daheim abliefern.

Es war ein schöner Nachmittag/Abend, den wir in Peters Zimmer verbrachten. Er spielte mir David Bowie vor, wir versuchten uns im Schach-Spielen und fingen an zu schmusen. Peter schien schon ein wenig Erfahrung zu haben und merkte wie scheu ich war, mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht und ich war so richtig happy.

Meine Mutter merkte natürlich, dass ich verliebt war, ich gab dann auch zu, dass wir uns zum Abschied geküsst hatten, blieb aber bei der Variante, dass wir uns mit Freunden zum Billardspielen getroffen hatten. Meine Mutter musste anscheinend erst einmal überlegen, wie sie es mir sagen sollte, meldete dann aber an einem der nächsten Tage ein ernstes Gespräch an. Ich solle vorsichtig sein, Männer wollen alle nur das Eine und ich solle mich nicht ausnutzen lassen und mir schon gar kein Kind anhängen lassen. Meine Mutter wusste es einfach nicht besser, denn ich war kein Wunschkind, sondern das Ergebnis einer Rock’n’Roll-Nacht mit meinem Vater, worauf sie dann heiraten mussten.

Das Folge-Wochenende hatte Peter Dienst, aber darauf sahen wir uns wieder. Er hat mich natürlich wieder ganz offiziell am Samstagnachmittag abgeholt. Wir fuhren wieder zu ihm, hörten Musik, lagen auf seiner Bettcoach, knutschten und kuschelten. Dann schob mir Peter seine Hand unter den Pulli, worauf ich mich total verkrampfte. Also zog er die Hand wieder zurück und wir spielten eine Partie Schach. Später brachte er mich artig nach Hause und wir knutschen zum Abschied noch ein wenig im Auto.

Danach hat er sich nicht mehr gemeldet und ich weinte heimlich in mein Kopfkissen. Ihn am Wochenende bei seinen Eltern anzurufen, dazu war ich zu stolz. Meinen Eltern erzählte ich, dass er ständig Dienst haben würde und mein Vater durfte mich wieder in die Disko bringen. Dort knutschte ich ziemlich bald einem Jungen in meinem Alter, der natürlich noch nicht Auto fahren konnte und den ich somit außerhalb der Disko nicht treffen konnte.
Ein Jahr später, es muss um Ostern herum gewesen sein, war ich mit meiner Freundin Manuela auf einem Dorffest, meine Eltern hatten erlaubt, dass ich mit ihr und ihrem Bruder mitfahre. Es war so fürchterlich, bald würde ich 18 werden und ich war immer noch das total behütete Kind. Aber ein hübsches Kind war ich, klein und zierlich, blonde lange Locken und immer nach der neusten Teenie-Mode gekleidet, dafür hat meine Mutter gesorgt. Ich hatte meine knackigsten weißen Jeans, die Cowboystiefel und eine Hippie-mäßige lässige Rüschenbluse an dem Abend an. Und ich traf Peter wieder, er sah mich, kam zu mir und wich nicht mehr von meiner Seite. Ich war so happy.

Nicht dass ich das Jahr auf Peter gewartet hatte, ich hatte mit vielen Jungen geknutscht und immer Schluss gemacht, wenn sie mir zu nahe kamen. Mir gefiel es total gut, wenn ein Junge meine nackte Haut unter dem T-Shirt berührte, das erregte mich. Die Erregung machte mir aber Angst, denn meine Mutter hatte ja gesagt, ich solle mich nicht ausnutzen lassen. Ich hatte aber nicht Angst, ausgenutzt zu werden, sondern Angst davor, dass es mir zu gut gefällt, mich zu sehr erregt, dass ich keine Grenzen setzen würde. Und um das zu vermeiden, habe ich dann schnell Schluss gemacht.

Da ich nicht erklären konnte, warum ich Schluss machen musste, war es am Einfachsten einfach mit einem anderen Jungen etwas anzufangen. Manuela erzählte mir später, dass ich echt einen üblen Ruf weg hatte. Die Jungs haben natürlich damit geprahlt, dass sie mehr mit mir hatten als nur Rumgeknutsche. Damals hatte ich leider keine richtige Freundin, mit der ich über all das reden konnte. Ich war durch meine Familie so geprägt, dass man über intime Dinge eben nicht spricht.

Durch die ganze Praxis war ich ja nun im Flirten echt gut und wandte das gleich auf Peter an. Der Abend endete dann natürlich mit einer heftigen Knutscherei.
Peter hatte aber auch dazu gelernt und hielt sich bei unseren folgenden Treffen erst einmal zurück. Mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht. Wir machten viele Ausflüge mit seinem neuen Käfer Cabrio, waren diesmal wirklich Billard spielen, trafen seine Freunde, waren im Autokino und irgendwann nahm er mich wieder mit nach Hause.

Er wollte mir Michael Rother vorspielen. „Süßherz und Tiefenschärfe“ ist genau die richtige Musik für eine entspannte Atmosphäre bei Kerzenschein. Wir lagen auf seiner Bettcouch, knutschten, pressten unsere Körper aneinander und ich spürte seinen harten Schwanz, meine Nippel richteten sich auf, ich wurde feucht. Er tastete mit der Hand nach meiner nackten Haut unter meinem T-Shirt und ich ließ ihn mir mein T-Shirt ausziehen. Er zog sich auch sein Hemd aus und ich fand es so schön, seine Haut auf meiner Haut zu spüren, dass ich selbst meinen BH öffnete und auszog. Wir rieben unsere Hüften in den Jeans aneinander, knutschen heftig, uns wurde heiß.

Wir redeten nicht darüber, aber Peter war sich wohl seiner Verantwortung bewusst und zog sich langsam zurück. Außerdem war es schon recht spät und er musste mich nach Hause bringen.

Am nächsten Wochenende wollten wir zu Kollegen von ihm auf eine Party nach Hannover fahren. Es war geplant, dass alle Gäste gemeinsam im Partykeller auf Luftmatratzen übernachten. Es war sechs Wochen vor meinem 18. Geburtstag und meine Eltern erlaubten es nicht, dass ich mit Peter dahin fuhr, denn es könnte ja etwas passieren, wenn ich nicht zu Hause schlafe. Ich tobte und heulte, aber ich konnte natürlich meinen Eltern nicht mit dem Argument kommen, dass keine Übernachtung notwendig ist, damit etwas passiert. Und dass garantiert nichts passiert, wenn man mit allen Freunden gemeinsam im Partykeller übernachtet.

Peter fuhr alleine zu der Party und meldete sich danach nicht mehr. Ich vermutete er hatte ein anderes Mädchen kennengelernt, was nicht so prüde Eltern hatte und so ängstlich war wie ich.

Meine Mutter schleppte mich dann zum Frauenarzt, damit der mir die Pille verschreibt.

An meinem 18. Geburtstag verlor ich dann meine Jungfräulichkeit, ich war einfach neugierig wie das ist, wenn ich keine Hemmungen mehr habe. Die Neugier war befriedigt und ich musste noch viel lernen, zum Glück hatte ich mir einen netten Jungen dafür ausgesucht, der das gemeinsam mit mir lernen wollte. Wir machten schnell gute Fortschritte und hatten bald so richtig Spaß an der Sache, dass er mir Nikolaus einen Heiratsantrag machte. Das ging mir dann aber wieder zu schnell, dass ich über das nächstbeste Thema einen Streit anfing und mich von ihm trennte.

Mit 19, nach Ende meiner Ausbildung, ging ich dann nach Berlin, ich wollte unbedingt weg aus unserem Dorf und hatte es geschafft dort einen guten Job in meinem Ausbildungsberuf zu finden. Die ersten zwei Jahre fuhr ich noch häufig am Wochenende nach Hause, so auch ein Jahr später zu Weihnachten. Inzwischen gab es die Dorfdisko nicht mehr, dafür aber andere coolere Läden, in die man gehen konnte.

Ich denke, es war der 1. Weihnachtstag, als ich zu „ich glotz TV“ tanzte und Peter auf mich zu kam. Wieder hatte ich den Eindruck, dass er sich von mir angezogen fühlte, geradezu fasziniert war. Wir tanzten, dann gingen wir etwas trinken. Er lud mich ein, zur Silvesterparty bei Freunden von ihm zu kommen. Ich sagte gerne zu und fand mich Silvester auf einer recht lahmen Feier wieder, wo hauptsächlich Pärchen anwesend waren.

Zu den Pärchen gehörten auch Peter und seine Freundin. Er stellte mich als alte gute Freundin vor, die nach Berlin gezogen war, und ich sagte artig „Hallo“ zu diesem zwar hübschen aber recht farblosem Mädchen. Nach einer Anstandsstunde verabschiedete ich mich, weil ich angeblich noch verabredet war. Peter brachte mich nach draußen, nahm mich stürmisch in die Arme und wir knutschten heftig, am liebsten hätte ich ihn mit in mein Auto genommen. Er sagte „schade, dass ich eine Freundin hab, ich würde lieber mit dir ins neue Jahr feiern“. Ich antworte „frohes neues Jahr“ und ging.

Im Nachbarort gab es eine Silvesterparty in einer improvisierten Disko, die Stimmung schien gut und ich mischte mich unter das Volk. Ich musste mich austoben, zu Nena und Extrabreit war das gar kein Problem, in Flirtlaune war ich auch…

Peter habe ich seitdem nicht wieder gesehen, habe aber anfangs häufiger (später seltener) an ihn gedacht und mir gesagt, dass ich für ihn jeden anderen Kerl stehen lassen würde. Es war da immer diese anscheinend gegenseitige Anziehung, aber wir waren ganz einfach total damit überfordert, dass ich das behütete Kind war, was von seiner Mutter eingeimpft bekommen hatte, dass es sich nicht ausnutzen lassen sollte. Nie war die Rede davon gewesen, dass Sex auch einer Frau Spaß machen und gut tun kann. Und in der Silvesternacht wollte er seine Freundin nicht verlassen.

Ob ich heute noch jeden anderen Mann für Peter stehen lassen würde, kann ich nicht sagen, es wäre aber echt spannend ihn wieder zu treffen, so nach 29 Jahren. Vielleicht ist die Anziehung immer noch da. Aber vielleicht ist es auch nur die Sache, dass ich einfach gerne wüsste wie es ist, mit ihm zu schlafen.



Der Bootsausflug - 2. Teil
Fortsetzung zum Eintrag vom 3. Januar

Dann bin ich also doch nicht die einzige Alleinreisende unter lauter Paaren, die diesen Bootsausflug mit macht, dachte ich mir, als ich in den Bus stieg, der uns zum Hafen bringen sollte. Der Bus war noch sehr leer und ich suchte mir einen Platz in einer Reihe im hinteren Bereich. Kurz nach mir stieg der junge Typ ein, den ich bereits vor der Abfahrt draußen stehen sah. Er schaute suchend durch den Bus und ging dann auch nach hinten, um sich in die gleiche Reihe zu setzen, aber auf die andere Seite des Ganges.

Es gab keine Anzeichen, ob er Deutscher oder Engländer war, so startete ich mit der simplen Frage „sprichst du deutsch?“. Er antwortete grinsend „ja, ich bin Deutscher, einer unter den vielen Engländern hier“. Es folgte etwas Small-Talk über das Hotel, die Surf-Station, Kos-Stadt und dann waren wir schon am Hafen angelangt.

Das Boot hatte ein Sonnendeck und ich meinte, wir sollten uns beeilen, dass wir uns einen guten Platz auf dem Deck sichern könnten. Es war selbstverständlich, dass wir uns zusammen taten, zwei Singles unter all den Paaren, auch wenn der Altersunterschied erheblich war. Ich schätzte Dennis auf Ende 20. Tatsächlich war er 28, wie ich später erfuhr.

Wir verbrachten einen schönen Tag zusammen, lagen auf dem Sonnendeck, cremten uns gegenseitig den Rücken ein, besuchten die Schwamm-Manufaktur, badeten im kristallklaren türkisen Wasser, redeten viel und registrierten, dass es immer mehr knisterte. Er war aber auch zu sexy mit seinem schlanken, leicht muskulösem Körper, schöner Bräune, fast keiner Körperbehaarung und der eng anliegenden Badeshorts. Dazu ein noch fast jungenhaftes Gesicht mit wie bei Blonden meist üblichen, nicht so heftigem Bartwuchs.

Nach unserem Ausflug trafen wir uns nach dem Duschen wieder in der Hotel-Lobby und fuhren nach Kos-Stadt hinein. Wir bummelten durch die Gassen und in dem Gewusel war es selbstverständlich, dass er meine Hand nahm, damit ich ihm nicht abhanden kommen würde. Nach Schwertfisch mit griechischem Salat und Nemea, gönnten wir uns noch einen Sex-on-the-Beach, bevor wir den Bus zurück zum Hotel nahmen.

Es war dann noch ein weiterer Cocktail in der Hotelbar nötig bis Dennis locker genug war, mich endlich zu küssen. Die Spannung war schon kaum mehr auszuhalten und wir hatten es plötzlich sehr eilig, in mein Zimmer zu kommen. Die Nacht war noch heiß, die Klamotten viel zu warm und Gummis hatte ich schon bereit gelegt.

Schön, dass die Jungs so gar kein Problem damit haben, einen Gummi zu benutzen. Da muss man (frau) nicht erst diskutieren, für die Altersgruppe Ende 20 ist es selbstverständlich. Da Dennis mich ja bereits im Bikini gesehen hatte, hatte ich auch gar keine Hemmungen mich von ihm ausziehen zu lassen.

Wir verbrachten den nächsten Tag gemeinsam, es war fast ein Gefühl von frisch verliebt. Naschen vom anderen Teller beim Frühstück, Toben am Strand im seichteren Wasser, Ausflug mit dem Motorroller zu einem einsamen Strand, wo wir uns dann die einsamste Ecke überhaupt in den Felsen suchten, um gierig übereinander herzufallen. Am Abend gingen wir in die nahe gelegene Taverne, fütterten uns gegenseitig mit kleinen Fischen und genossen Saganaki-Cheese, was beides Dennis noch nicht kannte.

Nach einer weiteren heißen Nacht, erst auf der Terrasse meines etwas abgelegenen Zimmers und dann im meinem Bett, mussten wir uns bald nach dem Frühstück verabschieden, da Dennis Flieger heimwärts ging, denn er war ja schon ein paar Tage länger da. Heftige Küsse zum Abschied, strahlende, vielleicht ein wenig traurige Augen und wir versprachen uns … nichts.

10.06. 14:20 SMS Lilli an Dennis
Honey, hab einen guten Flug, relax und träum süß … und heftig. Dicken Knutscher auf deinen Hals nahe deiner Schulter. Lilli.



Keine Angst vor Fünfzig
Meine Gynäkologin sagte vor drei Wochen, als sie die Ultraschalluntersuchung machte, dass zwar keine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist, aber dass die Eierstöcke noch eine kleine Aktivität zeigen. Ich konnte wie immer eigentlich gar nichts dazu auf dem doch recht großen Monitor erkennen und musste ihre Ausführungen einfach akzeptieren.

Das letzte Mal hatte ich regulär meine Tage im Februar bekommen und drei Wochen später dann die Valette abgesetzt. Meine Ärztin meinte, es sei nicht ungewöhnlich erst einmal keine Menstruation zu haben, wenn man die Pille absetzt. Wie lange "erst einmal" sein sollte, konnte sie mir aber auch nicht sagen. Im Mai habe ich dann auch ein paar Tage geblutet, was aber von der Stärke deutlich geringer war, als sonst. Und seit dem tat sich - außer einmal im Sommer eine kleine Schmierblutung - nichts mehr, bis ich gestern auch wieder kleine Blutung hatte, die heute auch schon wieder vorbei ist.

Ich hatte meine Gynäkologin gefragt, ob ich denn jetzt in die Wechseljahre kommen würde, aber auch keine konkrete Antwort bekommen. Der letzte Hormonstatus im Frühjahr hatte noch keine Anzeichen dafür gehabt und meine Eierstöcke seien ja auch noch ein wenig aktiv. Sie fragte, ob ich Probleme wie Hitzewallungen und Schlafstörungen hätte, aber das konnte ich nur verneinen. Es sei ja wohl so, dass nicht alle Frauen solche Probleme bekämen, besonders bei Frauen, die sehr sportlich sind, käme das wohl weniger vor.

Was bedeutet denn Menopause nun konkret, nur nicht mehr fruchtbar sein oder dadurch vielleicht auch weniger Lust auf Sex haben?

Die Lust auf Sex hatte im Frühjahr deutlich abgenommen, was ich aber darauf geschoben habe, dass meine Beziehung so schwierig war. Außerdem hatte ich Seiten an Roland kennengelernt, die ihn immer weniger attraktiv und sexy für mich machten. Ich denke, dass eigentlich nur die Lust auf Sex mit Roland abgenommen hatte. Wenn ich dann mal - wenn auch selten - in einem erotischen Buch gelesen habe, dann habe ich schon Lust bekommen.



Wer zahlt die Rechnung?
Manchmal ist es ganz klar, man hat einen neuen Mann kennengelernt, hat sich vielleicht schon einmal getroffen und geht dann miteinander essen. Der Vorschlag kam von ihm, er hat auch das Restaurant vorgeschlagen, also zahlt er die Rechnung. Ich gehe dann einfach davon aus, dass er mich gerne einladen möchte und dass er ein Restaurant wählt, was seinen finanziellen Verhältnissen entspricht.
Üblicherweise spricht man über die angebotenen Speisen und so ist es einfach für mich, etwas auszuwählen, was ich gerne essen möchte und was auch im gleichen Preisrahmen liegt. Ich würde z. B. nicht ein teures Filetsteak bestellen, wenn er nur Pasta auswählt. Wenn man in Flirtlaune ist, ergibt es sich meist sowieso, dass man zusammen zwei Gerichte auswählt und dann auch vom Teller des anderen nascht.
Wenn mein Date dann nicht die Rechnung zahlen und möglicherweise auch noch haarklein abrechnen würde, dann wäre ich schon sehr erstaunt und würde ihn dann sicherlich auch fragen, warum er das tut. Wenn er sich Essengehen nicht leisten kann, dann soll er eben nicht so einen Vorschlag machen. In der Situation war ich allerdings noch nie.
Doch was ist, wenn – wie am Freitag – Markus ein Restaurant auswählt, schon den Tisch bestellt und mich dann zum Essengehen abholt? Es war kein wirkliches Date, wir hatten uns einmal bei ihm und danach bei mir daheim zum Quatschen und Kochen verabredet. Wir verstehen uns gut, sind nicht wirklich am Flirten und – zumindest von meiner Seite – nicht auf dem Weg in eine Beziehung.
Markus hatte das Muntagnola ausgewählt, weil wir bereits darüber geredet hatten, dass wir die Pizza dort lieben. Nach dem Essen bat Markus den Kellner um die Rechnung, worauf ich zu ihm sagte, dass wir der Einfachheit halber 50/50 machen sollten. Er sagte „nein, ich lade dich ein, es war meine Idee hierher zu gehen und ich habe dich mit der Reservierung ja schon fast überrumpelt“ und darauf antwortete ich ohne langes Überlegen „okay, dann lass ich mir fürs nächste Mal was einfallen“.
Wenn ich mit meinem besten Freund Joachim Essen gehe, dann kommt der Vorschlag eigentlich immer von ihm. Die Restaurant-Auswahl überlässt er aber meist mir, da er sich hier nicht so gut auskennt und gern auch mal irgendwohin geht, wo er noch nicht war. Die Rechnung übernimmt meist er, da er sich das auch viel mehr leisten kann als ich. Zu besonderen Anlässen wird er dann aber auch schon mal von mir eingeladen. Außerdem lehne ich auch ab und zu sein Angebot, Essen zu gehen, ab und koche für ihn. Das findet er dann auch immer gut und hilft auch gerne bei der Vorbereitung.



Sind Männer üblicherweise Testosteron-gesteuert?
Gestern war ich mit Markus verabredet, das hatten wir schon ein paar Tage vorher ausgemacht, aber noch nicht besprochen, was wir machen. Er meldete sich dann über Facebook "Was hältst du von Spaghetti essen im Muntagnola um 8? Ich hoffe viel, denn ich hab schon reserviert." Na klar, für's Muntagnola bin ich immer zu haben, ich liebe die Pizza dort, genau wie er. Wir hatten schon darüber gesprochen, von daher war dieser verbindliche Vorschlag in Ordnung.

Ich hatte gestern mal Lust auf ein anderes Outfit als das, in dem mich Markus kennt. Also keine Jeans, Sneaker und ein Shirt, sondern einen schwarzen Minirock mit blickdichten Strumpfhosen (es war kalt), einem anthrazit-schwarz-geringelten figurnah geschnittenem Sweatshirt und kniehohen flachen Lederstiefeln. Als er mich abholte reagierte Markus nicht auf das Outfit, aber später bekam ich ein Kompliment zu den Stiefeln. Markus war wie immer in leicht baggy Jeans und ein Longsleeve-Shirt gekleidet.

Wir bestellten jeder unsere Lieblingspizza und naschten vom Teller des anderen. Da es im Muntagnola doch recht laut war, schlug ich nach dem Essen vor, wieder zu mir zu gehen. Markus hat dadurch, dass er früher in einer Band gespielt hat, doch oft Probleme andere zu verstehen, wenn die Umgebungsgeräusche hoch sind. Deshalb hatten wir auch davon abgesehen, noch ins Mr. Hu zu gehen.

Daheim gab es erst einmal einen Ramazzotti auf Eis mit Orange und wir machten es uns auf meinen Fat Boy Kissen gemütlich. Wir schauten Fotos zum Klettern, hörten Jazz-Sampler und machten dann eine Flasche Wein auf. Markus hatte sich am Mittwoch, wo ich Mädels-Abend hatte, mit ein paar Freunden vom Muay Thai in einer netten Kneipe getroffen. Er erzählte, dass es natürlich erst einmal um den Sport und den Unfall ging, aber dass die Themen auch danach sicher nicht so schmutzig waren wie auf unserem Mädels-Abend. Dazu musste ich - genau wie er - grinsen.

Ich erzählte, dass wir natürlich auch über Urlaube und so geredet hätten, aber dann auf die Frage gekommen sein, ob Männer üblicherweise oder immer Testosteron-gesteuert sein. Ich erwähnte dann das Beispiel mit den Schwulen, die ja keine großen Hemmungen haben auch mit einem nahezu Unbekannten mal eben zu ficken. Es war eine komische Situation, Markus mit so einem Thema zu konfrontieren. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich damit nicht zu weit vorgewagt hatte.

Markus schien aber mit dem Thema gar kein Problem zu haben. Er bestätigte, dass alle Männer auch immer und häufig an Sex denken und diesen haben wollen würden. Heteros wüssten nur einfach, dass es keine gute Idee ist, einer Frau so direkt damit zu kommen. Männer seien wirklich innerlich noch so drauf, mit der Keule auf der Schulter die Frau in ihre Höhle ziehen zu wollen. Da so ein Verhalten gesellschaftlich und eben besonders von den Frauen nicht anerkannt ist, müssten die Männer sich halt anpassen, auch wenn das Testosteron ihnen eine andere Botschaft gibt.

Das war heftig, ich sah dann erst einmal von weiteren Flirtansätzen ab. Wir wechselten wieder zu weniger heiklen Themen und Markus ist dann gegen zwei gegangen, als ich im sagte, dass ich nun ins Bett müsse, da ich echt müde sein. Zum Abschied gab es die schon gewohnte feste Umarmung.



Keine Angst vor Fünfzig
Wie ist das, wenn ich nun vielleicht einen neuen Job suchen muss? Bislang heißt es doch, dass es schon ab 40 schwierig ist. Ich bin selbst für HR in unserer kleinen Firma zuständig, ich würde lieber eine Frau ab Mitte 40 einstellen statt eine jüngere, denn die bekommt sicher keine Kinder mehr.

Aber erst einmal muss ich keinen neuen Job suchen und ich will auch keinen.

Weil es schwer ist neue Aufträge zu generieren und weil die alten Projekte auslaufen, wird die Arbeit bei uns einfach weniger und die Einnahmen werden geringer. Also müssen wir Personalmaßnahmen ergreifen, wie das so schön heißt. Ich hatte meinen Chef bereits vor etwa zwei Wochen darauf angesprochen, damals sind wir aber noch nicht in die Details eingestiegen. Er meinte nur, dass mein Job gesichert sei, aber wenn ich mich anderweitig umschauen würde, könnte er das verstehen. Daraufhin hatte ich ihm erklärt, dass ich das nicht vorhabe, dass es aber schön wäre, wenn ich eigene Projekte machen könnte und dafür die Arbeitszeit reduzieren könnte. Ich hätte dafür alle Freiheit, sagte er dazu.

Gestern kam mein Chef dann wieder auf mich zu, nachdem er die aktuellen Quartalszahlen gesehen hatte. Er ist bereits in Gesprächen, ob wir vielleicht für Geschäftspartner administrative und kaufmännische Serviceleistungen neben der Bürovermietung anbieten können. Das würde die Arbeitsplätze zumindest zum Teil sichern... wir werden sehen. Er sprach aber auch noch einmal an, dass ich mich darum kümmern sollte, freiberuflich tätig zu sein.

Na dann werde ich mich mal darum kümmern. Daneben hätte ich aber auch gerne Zeit für mich, Zeit zum Schreiben und für Recherche, was ich vielleicht doch noch anderes tun kann. Küchenplanung mache ich total gern, bislang zwar nur bei meinen eigenen Küchen, aber das waren immerhin schon sieben. Es waren zwar immer Ikea-Küchen und Ikea hat sich auch in den 20 Jahren erheblich verändert, aber es waren oft schwierige Altbauverhältnisse oder jetzt ein Dachgeschoss. Ich bin auch immer total unzufrieden, wenn ich in einer Wohnung leben muss, in der die Küche schon drin ist, besonders wenn diese nicht perfekt ist.

Und dann möchte ich ja gerne ins Ausland, da weiß ich aber immer noch nicht wohin. Vielleicht nach Malta oder Südafrika, das wäre einfach mit der Sprache. Kalifornien oder Hawaii wäre auch genial, aber das wird es zu schwierig mit der Aufenthaltsgenehmigung. Kanada ist mir zu kalt, ich will irgendwohin wo es warm ist.

Ich weiß nicht genau, ob ich einfach anbieten soll, unbezahlten Urlaub zu nehmen, bzw. mein Soll auf eine flexible, aber effektiv 4-Tage-Woche zu vermindern. 20 % vom Bruttogehalt sind ja nicht gleich 20 % vom Nettogehalt, das ist ja etwas weniger Verlust. Trotzdem ist der Schritt, dieses Angebot zu machen schwer für mich. Dann ist es nämlich klar, definitiv weniger Geld zu haben. Ich werde darüber weiter nachdenken, momentan ist sowieso noch keine schnelle Entscheidung gefragt.

Auf jeden Fall will ich mehr darauf achten, das zu tun, was mir wirklich Spaß macht und gut tut. Ich hatte zwar nie Jobs, die mir gar nicht lagen, aber ich möchte jetzt einfach mehr auf mich achten. Das Leben könnte kurz sein, das weiß man ja nie im voraus.