Der Bootsausflug - 3. Teil
Fortsetzung zum Eintrag vom 4. Januar
Am 10. Juni hatte ich Dennis zum Abflug eine SMS geschickt, aber keine Antwort erhalten. Das fand ich schade und ich wollte ihn also ein bisschen herausfordern, also schickte ich ihm zwei Tage später noch aus dem Urlaub die nächste SMS.
12.06. 14:06 Lilli an Dennis
… Frappee ohne dich! Die Sonne auf der Haut und du nicht einen cm neben mir, dass sich die Härchen meiner Arme aufrichten, das Smile immer breiter wird…
12.06. 15:30 Dennis an Lilli
Oha.. da denkt ja jemand an mich! Meine Gedanken waren heut Morgen beim Frühstück auch bei dir... was meinste, wovon ich so träume. Viel Spaß dir und net zu doll, smile.
12.06. 19:58 D an L
… ich vermisse deine weiche und verschwitzte Haut auf meinem Körper... die Hände und Lippen, die mich verwöhnen… meine Gedanken…
12.06. 22:20 L an D
Den Saganaki hätt ich gern mit dir geteilt, noch lieber deine heißen Lippen, die freche ungewohnte Zunge…
13.06. 10:30 D an L
… das Frühstück hätte ich jetzt gern noch mit dir genossen… den Saganaki natürlich auch. Ich sehe dich in deinem süßen Kleid vor mir und würde jetzt einiges mit dir anstellen… Genieße den Tag heute noch!
13.06. 14:44 L an D
Tja, die einsamen Buchten fehlen hier, und du! … zum Sonne, Hände, Wind und Lippen auf der salzigen feuchten Haut spüren…
14.06. 04:09 L an D
Müde strecke ich mich wieder auf meinem Bett aus. Die Nacht ist kühl… heiß würde sie durch dich, und feucht. So wie ich mir jetzt vorstelle, deinen schlanken Körper neben mir, auf mir… deine Küsse, deine Hände, deinen…
14.06. 12:49 D an L
… du machst es mir aber auch nicht einfach... du machst mich ganz wuschig. Ich habe dich und deinen sexy Körper ständig vor Augen… möchte ihn nicht missen…
14.06. 14:09 L an D
Aber schwer mach ich es dir doch auch nicht, Chéri! Statt mit dir im Bett hab ich mich grad beim BodyCombat ausgepowert, nur ein schwacher Ersatz, wenn auch jetzt am fast ganzem Körper nass. Für mehr brauch ich aber nur ein paar Gedanken an deinen heißen Body…
14.06. 22:43 L an D
Die Zeit rennt mir davon und ich will doch dass du süß träumst, so wie ich. Stell mir vor, wie du dich über mich beugst, meinen Hals knutschst, deine Hände an meinem Körper herab gleiten, über meine Brüste, meinen Bauch hinunter und dann deine Lippen folgen, du mit deiner Zunge beginnst mehr zu erforschen… Mir wird heiß, wie in der griechischen Sommernacht… Sehnsucht!
17.06. 15:30 D an L
Deine Karte ist heute angekommen. Liege jetzt schön in der Sonne am See… So langsam kommt das Kos-Feeling wieder. Ich schreibe dir ja nachher noch… LG Dennis
17.06. 15:32 L an D
Mmmhh, wie ist das Feeling so?
17.06. 15:36 D an L
… fange leicht an zu schwitzen… meine Haut riecht so gut nach der Sonnencreme und ein leichtes Windchen kühlt meinen Körper … fehltst nur noch Du!
17.06. 15:40 L an D
Das lenkt mich jetzt gut von den ganzen Verträgen und Zahlen hier ab, Honey… Vielleicht sollte ich doch für’s Weekend HB einplanen. Knutscha! Lilli
Am Abend schrieb mir Dennis dann die erste E-Mail.
Mail 17.06. 20:36 D an L: N’Abend
Hey Lilli!
Nu ist es schon eine Woche her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen und gefühlt hatten. Ich vermisse die Zeit...die heiße Sonne, die Gelassenheit, das Essen und ganz wichtig...die Begegnung mit Dir.
Ich werde im September definitiv nochmal für `ne Woche wegfliegen.
Dann zwar Last-Minute, aber Hauptsache weg.
Heute ist ja auch deine Karte angekommen...und wie Du überlegst, ob Du mal zu mir nach HB kommst??? Na sicherlich sehen wir beide uns mal wieder… und wenn ich zu Dir fahre
Was würde Dich denn davon abhalten zu kommen, Süße?
Stelle Dir einfach vor... an dem WE ist toppi Sonnenwetter...man könnte irgendwo Baden fahren und abends `ne Menge Spaß haben.
Eine Nacht in HB solltest du Dir doch nicht entgehen lassen
...überleg‘s Dir.
Was hältst Du z.B. von einem WE im Juli, oder gern auch nächsten Samstag?!
Ich hatte es mir heute Nachmittag gut gehen lassen...bis darauf das ich doch nicht so lange auf meiner Decke, mit freien Oberkörper in der Sonne liegen konnte. Mein Hund meinte 2x ausbüchsen zu müssen und nach ca. 1,5h hatte ich keinen Bock mehr. Aber war trotzdem ein schöner Tag
Ich muss gleichmal nach Fotos gucken, ein paar habe ich ja, aber welche schicke ich Dir?
Schon schade, dass wir so weit auseinander wohnen...
Wiedersehen werden wir uns auf jeden Fall!!!
So Du Sportskanone...freue mich darauf bald wieder, deine Stimme zu hören.
Das Wochenende steht auch vor der Tür...mal schauen, ob ich auch jemanden zum Grillen motivieren kann.
Mache Dir noch `nen chilligen Abend...drücke Dich feste und ganz liebe Grüße aus dem Norden.
Bis dahin... Dennis
...die Fotos müssen erstmal reichen...ich hoffe sie gefallen Dir
Mail 17.06. 23:57 L an D: N’Abend
Oooch, kein Foto von uns Beiden dabei,
Dennis,
waren die nicht so doll? Schade, dann müssen wir aber unbedingt neue machen.
Tja Du, bin hin und her gerissen zwischen Klettern gehen und zu Dir fahren. Wenn man das doch bloß verbinden könnte, seufz.
War heut drei Stunden mit Jules longboarden, naja, abzüglich Hin- und Rückfahrt durchs die Stadt. Bin ganz schön k.o.
Warst du denn schon auf meine facebook-Seite, da gibt es gaaanz viele Fotos.
So my Dear, ich muss jetzt mal ins Bett. Ne Massage wär jetzt prima, so wie Du mich auch dem Boot eingecremt hast. Wenn das nicht so öffentlich gewesen wäre, dann ... Ja, ich will diese Spannung, das Kribbeln wieder spüren, wenn Du neben mir liegst, wenn Du mit Deinen zärtlichen Händen über meinen Körper streichst... auch ohne den Vorwand Sonnenschutz aufzutragen, grins.
Der Routenplaner sagt was von gut dreieinhalb Stunden Fahrzeit, daran glaub ich zwar nicht, so an nem Freitagabend, aber das werde ich dann mal ausprobieren.
Hab Sehnsucht, nach Dir!
Lilli
… (Fortsetzung folgt)
lilliberlin am 05. Januar 12
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Fisch sucht Fahrrad
Es ist fünf Jahre her, da hatte ich wegen der weihnachtlichen Langeweile in der Dezember-Ausgabe vom tip eine Fisch-sucht-Fahrrad-Anzeige aufgegeben.
Sportsfreund, kommst Du mit? Zum MTBiken, Klettern, Snowboarden, Skaten und Spaß haben? Mit einer Neu-Berlinerin, 39, 165cm, zierlich, sportlich, kreativ, aktiv, im Job engagiert, verspielt u. ein wenig frech. Mail an sportsfreundin@xxx.de
Ich war natürlich nicht 39, sondern 44 Jahre alt und Neu-Berlinerin auch nicht. Ich hatte die Anzeige zwar in der Fisch-sucht-Fahrrad-Rubrik aufgegeben, war aber nicht wirklich auf der Suche nach einer neuen Beziehung, ich wollte einfach nur mit den Zuschriften unterhalten werden bzw. Spaß haben und sollte ein interessanter Mann dabei sein, könnte ich den ja treffen. Fünf Jahre jünger hatte ich mich gemacht, weil ich nicht unbedingt Zuschriften von Männern um die 50 haben wollte.
Der jüngste Typ, der sich gemeldet hatte, war 26, Schreiner und Graffiti-Sprayer. Den hatte ich sogar getroffen, mich hat interessiert, warum er sich mit einer so viel älteren Frau treffen will. Wir hatten uns in einer Ausstellung verabredet und vereinbart, dass wir nach der Ausstellung uns einfach trennen, wenn es nichts ist. Wir waren dann doch noch etwas trinken, auch wenn – auf meiner Seite – kein Funken übergesprungen ist, denn er hatte längere Haare als ich und das gefiel mir gar nicht. Aber er war einfach nett und interessant, so dass wir uns dann noch ein-, zweimal getroffen haben, dann ist die Sache aber eingeschlafen.
Dann hatte ich noch einen Typen getroffen, der 40 war und sich als sehr sportlich bezeichnete, aber der war nun gar nicht und ich fragte mich, was manche Männer für eine Selbstwahrnehmung haben. Er hatte nämlich einen deutlichen Bauch.
Der älteste Typ war tatsächlich 62. Die Mails zu erhalten war sehr witzig und unterhaltsam, aber mehr eben auch nicht, da treffe ich doch lieber einen Mann im realen Leben.
Die Mails hatte ich alle aufgehoben und als ich letztens meinen Mail-Account (das ist mein extra Account für Newsletter und so) aufräumte, blieb mir fast das Herz stehen. Ich fand eine Mail von Roland, meinem Ex-Freund, mit dem ich vor etwa einem Jahr zusammengekommen war. Oh, war das aufregend, diese Mail zu öffnen und wieder zu lesen.
„Auchneuberliner
Hallo Sportsfreundin,
erst mal sorry, da bin ich gerade wohl auf eine Schnelltastenkombination gekommen, so dass Du eine Mail ohne Inhalt hast. Jetzt aber: Bin auch ein Wieder-Neu-Berliner, weil vor kurzem wieder hierhin gezogen, nachdem ich von 1997 bis 2001 schon mal hier gewohnt und gearbeitet habe. Jetzt hab ich mich selbständig gemacht (würde jetzt ein bisschen dauern, mein Tätigkeitsfeld zu beschreiben, deshalb hebe ich mir das mal auf...). Hat aber was mit Tourismus und sportlichen Aktivitäten zu tun.
Die auch der Grund sind, weshalb ich über Deine Anzeige gestolpert bin. Kommt ja selten vor, dass eine Frau mal ihren männlichen Gegenpart animiert... etwa zum MTbiken zu gehen. Dazu müsstest Du mich nicht motivieren, da bin ich immer gerne dabei (und könnte Dir im Umland hier so manche wirklich sehr schöne Tour zeigen). Im Schnee bevorzuge ich allerdings die (Carving)Ski, aber in unserem Alter (bin ebenfalls 39) kennt man da ja keine Animositäten mehr ;-)
Einziges "Manko": Ich dürfte mit meinen 198 cm ziemlich genau einen Kopf größer sein als Du. Wenn Dich das nicht stört... aber da kann es andere, störendere Sachen geben, meinst Du nicht. Muss auch gestehen, dass ich kein Berliner bin, sondern sturer Westfale, mit dem Du aber auch mal bis morgens um die Häuser ziehen kannst, sofern Du nicht am nächsten Morgen um Acht zum Skaten willst...
Ich würde mich als offenen, ehrlichen, begeisterungsfähigen, humorvollen Menschen bezeichnen. Und der ebenfalls frech sein kann und unverblümt sagt, was ihm passt und was nicht. Wenn Du zum Beispiel PUR hören möchtest, dann ziehe ich den Stecker aus der Anlage!!
Was ich sonst mag: gute(!) Musik – meist Rock/Pop/Alternative, aber auch mal Jazz und Klassik, Off-Kino, hin und wieder ein gutes Buch, Freunde treffen, Kneipe/Bar .... wer mag das eigentlich nicht? Nach dem Biken mit Dir kochen, mit Dir im Arm auf dem Sofa rumlungern...
Das also in aller Kürze ;-) zu mir.
Bin schon gespannt auf Deine Antwort.
Viele Grüße und natürlich einen guten Rutsch in 2007 – wer weiß, wie es anfängt.
Roland“
Die Mail war ja gar nicht so schlecht, aber das Foto im Anhang ging gar nicht. Das war schlimmer als jedes schlechte Passfoto. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich denke das Foto und die Sache, dass er 32 cm größer war als ich, hatten den Ausschlag gegeben, mich nicht bei ihm zu melden.
Und wenn ich jetzt diese Mail lese, dann weiß ich, dass der Kerl zum Teil nun gar nicht so ist, wie er sich beschreibt. Das noch einmal zum Thema männliche Selbstwahrnehmung.
lilliberlin am 05. Januar 12
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The Peacocks
Ende November war ich mit meiner Freundin Corinna im Peacocks-Konzert. Wir sind ja alte Psychobilly-Fans und wollten auch mal wieder eine gute Band live erleben. Die Peacocks waren schon genial, der Ausflug nach Potsdam hatte sich gelohnt. Wir kannten die Band ja vorher nicht, hatten im Internet mal reingehört und festgestellt, dass das genau die Musik sei, die wir live hören wollten. Nicht nur die Musik war klasse, auch die Männer auf der Bühne.
Corinna und ich waren uns einig, so einen würden wir sofort nehmen. Sie waren nicht so extrem psychobilly-mäßig gestylt, sondern mehr der Typ seriöser Bankberater, aber mit einer fescheren Frisur, eben so 60s-mäßig. Und dazu spielten sie Musik die so gut los ging, wir hatten richtig Spaß. Wir mischten uns zwar nicht unter die Jungs, die teils Pogo tanzten, hatten eine etwas ruhigere Ecke gefunden und gute Sicht auf das Trio. Besonders der Kontra-Bassist hatte es mir angetan. Na klar, das war ja auch der Jüngste, ich denke, so Ende 30. Seine beiden Kollegen waren sicher Mitte/Ende 40 aber eben auch schön anzusehen.
Das Publikum war sehr gemixt, teils schon recht jung, ein paar Glatzen und Irokesen waren auch vertreten, aber die Masse war eher Ende 30 und älter. Flirtpotenzial gab es keins, das war uns aber auch nicht wichtig, wir wollten einfach Spaß mit der Band haben und den hatten wir.
Ich weiß nicht, ob die Schweizer Jungs hauptberuflich Musik machen, oder ob die auch noch regulären Jobs nachgehen. Genau solche Typen – jedenfalls wenn sie nicht Berufsmusiker sind – sind sicher die, die Ramona auch meint. Vielleicht sind davon ja doch welche in Berlin zu finden.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Meine Freundin Ramona, aus Düsseldorf, ist 47 und auch so eine Mädchen-Frau wie ich, klein und zierlich, lange dunkle Haare, mit schon ein bisschen Grau-Anteil, aber eben von der Ausstrahlung ein Mädchen. Sie hat in letzter Zeit ein paar Männer über 40 kennengelernt, die genau auf Mädels wie uns stehen. Diese Männer wollen zwar eigentlich auch gerne eine Jüngere, kommen sich aber mit einer zu jungen Frau albern vor und sind deshalb an Frauen wie uns sehr interessiert.
Wir sehen zwar schon älter aus, sind aber vom Auftreten und der Ausstrahlung eher ein Mädchen. Wir machen was uns Spaß macht, sind nicht so gediegen und hausbacken sondern eher frech, unkonventionell und verspielt. Außerdem kleiden wir uns nicht wie eine reife Frau, sondern sind mit unseren zierlichen Figuren mit Pulli, Minirock und derben Stiefeln oder figurnahem T-Shirt und hüftigen baggy Jeans, dazu kaum geschminkt, einfach nett und frisch anzusehen. Mit uns kann Mann noch seine Träume verwirklichen und muss nicht gleich an home-sweet-home denken, und Kinder wollen wir auch keine mehr.
Ihr hat die Aufmerksamkeit dieser Männer echt gut getan, besonders weil sie sich auch gerade von ihrem Freund (42) getrennt hat, mit dem sie bereits drei Jahre zusammen gelebt hat. Es macht ihr Spaß zu flirten und umworben zu werden, auch wenn sie von diesen Männern – zumindest momentan – nichts will.
Vielleicht will sie, und eben auch ich, nicht nur momentan nichts von diesen Männern, da die uns äußerlich und auch mental teils schon zu alt sind. Wir wollen ja auch eher einen knackigen Kerl, der aber auch bereit ist ein guter Gefährte und Freund zu sein. Da ist die Frage, in welcher Altersklasse wir diesen finden.
Erica Jong hat geschrieben, dass sie es mit fast 50 ständig erlebt hat, dass ihre gleichalterigen guten Freunde sich erheblich jüngere Frauen suchen, teils halb so alt wie sie. Ramonas Erfahrung zeigt aber, dass es eben auch andere Männer in dem Alter gibt.
Mein bester Freund, Joachim, versucht aber auch gerade eine 25Jährige zu bewegen, ihn zu heiraten. Aber Joachim will ja auch noch eine Familie gründen, was aber sicherlich genauso gut mit einer 38Jährigen ginge. Einen Sohn hat er zwar bereits, Peer ist jetzt vier, aber mit der heilen Familie hat das leider nicht geklappt, weil er meint, dass Peers Mutter (32) nicht die Frau für ein gemeinsames Leben sei. Sie sei anatomisch nicht so gebaut, dass der Sex so richtig Spaß macht, er konnte mir das aber nicht so erläutern, dass ich das nachvollziehen konnte.
Außerdem hätte sie zu wenig Allgemeinbildung, z. B. in deutscher Geschichte und Politik. Na, wie auch, sie ist Polin! Dass meine Geschichtskenntnisse auch nicht die besten sind und ich auch kaum politisch interessiert bin, stört ihn nicht bzw. ist ihm noch gar nicht so aufgefallen. Ich bin ja auch nur die beste Freundin, da ist das dann anscheinend nicht so wichtig und wir reden auch über ganz andere Sachen. Ob er, was die Geschichtskenntnisse angeht, mit seiner Neuen aus Prag mehr Glück hat, bezweifle ich, die interessiert sich nämlich besonders für Mode und Make-up.
Joachim tut es gut, mit mir befreundet zu sein, ich reiße ihn aus dem üblichen Trott. Mit mehr erlebt er Sachen, die er sonst nie kennenlernen würde. Ich mag ihn total gerne, er ist sozusagen der Fels in der Brandung für mich, an ihn kann ich mich wenden, wenn es um so spießige Sachen wie Altersvorsorge und Vermögensbildung geht. Er sieht ein bisschen langweilig aus, die fesche markante Brille, die ich ihm verpasst hatte, hat er leider wieder gegen ein zartes randloses Modell ausgetauscht. Das kann ich ja auch irgendwie verstehen, weil sie leichter ist. Aber zum Ausgehen könnte er ja wieder die andere aufsetzen. Er hat zwar eine gute Figur, aber für mich ist er nicht sexy. Das ist ja auch gut so, denn er ist mein bester Freund, wenn es anders wäre, würde es nur zu Problemen führen.
Tja, vielleicht sollte ich mich wirklich mal in der Altersgruppe gen 50 umsehen?! Aber vielleicht gibt es da ja auch einen Unterschied zwischen Berlinern und Düsseldorfern.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Meine Jugendliebe - 2. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 4. Januar)
Ich bin ungeduldig. Peter hat meine stayfriends-Anfrage noch nicht gelesen, der hat sich zwar dort angemeldet, aber schaut anscheinend nicht so häufig da hinein – wie ich normalerweise auch. So habe ich meine Freundin Andrea gebeten, ihm meine E-Mail-Adresse mit der Nachricht, dass ich gerne wüsste, was aus ihm geworden ist, zu übermitteln. Als Gold-Mitglied kann sie mit allen Mitgliedern kommunizieren.
Im Gegensatz zu einem Mann, dessen 1. große Liebe ich war, schließe ich aus so einem Grund keine Gold-Mitgliedschaft ab. Matthias hatte mich auf stayfriends gefunden und mir die Freundschaftsanfragen-Nachricht geschickt. Ich fand es nett, ihn wieder gefunden zu haben und überlegte schon, ihn über meine Freundin zu kontaktieren, da hatte er selbst eine Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen. Als ich dann vor etwa drei Jahren mal wieder in der Gegend war, wo er wohnt, haben wir uns getroffen. Es war ein schönes Wiedersehen, Matthias hatte sich äußerlich kaum verändert, auch wenn er natürlich nun 27 Jahre älter war.
Wir hatten einen prima Abend, haben zusammen gekocht und bei einem Wein viel erzählt. Irgendwann gestand er mir, dass er nur um mit mir Kontakt aufzunehmen die Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen hatte. Er sagte, ich sei seine 1. große Liebe gewesen und auch die einzige in dieser Art geblieben. Ups, den 2. Teil des Satzes wollte ich lieber überhören. Es gab einige Frauen in seinem Leben, irgendwann hatte er auch geheiratet, sein Sohn sei nun 13 Jahre alt und er nun seit zwei Jahren geschieden.
Mit Matthias war ich zusammen, im Winter, bevor ich nach Berlin gegangen bin. Er war der nächste Freund, den ich hatte, nachdem ich den Heiratsantrag abgelehnt hatte. Es war eine heftig leidenschaftliche Beziehung, in Sachen Sex war das gut, aber Matthias exzessiver Umgang mit Alkohol und dann auch Gras hat mich nach ein paar Wochen richtig gestört. Also habe ich mich von ihm getrennt, was er mit Weinen und Betteln, ich solle bei ihm bleiben, aufgenommen hat. Auch hier war er ein sehr leidenschaftlicher Mensch.
Matthias war wie Peter auch auf der Polizeischule. Er hatte dann erste Versuche unternommen sich umzubringen, so dass ein paar Tage nach der Trennung, abends ein Streifenwagen der Polizei vor Tür meines Elternhauses stand. Zwei Kollegen waren vom Zugführer beauftragt worden, Matthias zu mir zu bringen, dass er noch einmal mit mir reden kann. Es war ein hochdramatisches Gespräch im Wohnzimmer meiner Eltern. Ich hatte irgendwann den einen Kollegen dazu gebeten, da ich auch nicht so richtig wusste, wie ich damit umgehen soll.
Hinterher hatte ich dann noch richtig Ärger mit meinen Eltern bekommen. Es war ihnen so richtig peinlich, dass Streifenwagen mindestens eine Stunde vor unserem Haus gestanden hatte. Was könnten sich die Leute dabei denken!
lilliberlin am 05. Januar 12
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Männer soll eine(r) verstehen
Eben bekam ich eine Mail von Roland, nachdem er gestern nach dem Metro-Besuch schon gefragt hatte, ob er einen Termin schriftlich anfragen muss.
Hej,
ich meinte gestern mit nem Termin nicht die üblichen geschäftlichen Geschichten, sondern ob wir davon unabhängig mal treffen, ausgehen, was essen gehen oder kochen…
LG
Roland
Was soll ich denn darauf schon wieder antworten? Wahrscheinlich ist es echt besser, ein Treffen zu vereinbaren, vielleicht einfach in Anschluss an ein Arbeitsmeeting, und die Sache anzusprechen. Vielleicht hat er seine Ansicht inzwischen geändert und er will jetzt doch einfach mit mir befreundet bleiben, auch wenn ich einen neuen Freund/Lover habe.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Männer soll eine(r) verstehen
Gestern musste ich mal wieder in die Metro, meinen Mumm-Vorrat auffüllen. Roland hatte sich gegen Mittag telefonisch gemeldet, hatte noch eine geschäftliche Frage und fragte dann auch noch, was ich am Abend so vorhaben würde. Er meinte, er könne auch wieder Fisch gebrauchen und ob ich ihn mitnehmen würde. Klar, das war kein Thema, dass nicht zu machen, wir wohnen ja gar nicht weit auseinander. Als ich ihn dann nach dem Einkauf bei ihm vor der Tür absetzte, holte er ein kleines Kuscheltier aus der Tasche (so eine Art Nici-Beanie, mit Schlüsselring, ca. 15cm groß). Ein Elch aus Schweden, den hatte er mir von seinem Wochenendtrip zu Freunden mitgebracht. Ich war irritiert, bedankte mich artig und fuhr dann heim.
Was soll das? So gut sind wir auch nicht mehr befreundet, dass er mir ein Kuscheltier schenkt, was mich vielleicht auf Reisen begleiten soll. Bestätigt mir das wieder, dass er mit der Sache immer noch nicht abgeschlossen hat? Dabei gebe ich mir doch alle Mühe, vorzutäuschen, ich hätte einen neuen Kerl. Nie habe ich spontan Zeit für ihn, immer muss ich zu einer bestimmten Zeit dringend weg, wenn ich bei ihm zum Arbeiten bin.
Soll ich ihm den Elch zurück geben? Hm, das ist auch irgendwie blöd. Ich denke, ich gebe den Elch Joachim mit, für seinen kleinen Sohn.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Sind Männer üblicherweise Testosteron-gesteuert
Sonntag hatten Markus und ich uns wieder bei mir zum „Spaghetti“-Essen verabredet, es gab ein Gratin mit Conchiglioni, Spinat, Pinienkernen und Champignons; dazu den schon üblichen Rotwein und die üblichen guten langen Gespräche.
Zwischendurch kam ein Anruf von seiner Ex, sein Sohn hatte anscheinend seinen ersten Samenerguss gehabt. Sie gab das Telefon an Max weiter, der Markus die Sache selbst schilderte. Markus beruhigte Max, das sei alles ganz normal und sie hätten doch letztens schon darüber geredet, dass er nun in die Pubertät kommen würde. Max wechselte dann auch schnell das Thema und erzählte noch von seinem neuesten Erfolgen auf der Wii.
So waren Markus und ich dann doch mal wieder beim Thema Family, Ex und Sex gelandet. Ich weiß nicht, ob ich ihn falsch verstanden hatte, aber jetzt kam heraus, dass er zwar im Mai ausgezogen war, weil sie wollte, dass er die gemeinsame Wohnung verlässt, da sie ja einen Neuen hatte, aber dass sie danach immer noch Sex hatten. Er erzählte, dass das Sexualleben durch den Auszug neu aktiviert wurde. In den Jahren davor wurde es nämlich immer seltener, aber nachdem er ausgezogen war, wurde er von ihr immer häufiger verführt. Er sagte, er hatte es merkwürdig gefunden, aber wie Männer ja so sind, hat er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Doch mit der Zeit fand er das dann nicht mehr in Ordnung, da sie sich ja auch von ihrem neuen Freund nicht trennte. Überhaupt versteht er sie nicht, erst hat sie ihn mit dem Neuen betrogen und nun diesen mit ihm. So hat er das dann im August endgültig beendet.
Gestern bekam ich dann wieder eine etwas seltsame Nachricht von Markus über Facebook. „Irgendwie hab ich das Gefühl, dich gekränkt zu haben als ich erwähnte wieder Sex haben zu wollen. Ich habe in jenem Moment nicht an uns gedacht, sondern wieder mal einfach frei von der Leber weg mein Maul aufgemacht und nicht darüber nachgedacht, wie das bei dir ankommen könnte. Das liegt auch daran, dass ich das Gefühl habe, dir gegenüber offen reden zu können. Sorry, oder denke ich schon wieder zu viel?“. Etwas später kam dann noch hinterher „Wahrscheinlich denke ich in diesem Fall eher zu spät als zu viel... Außerdem habe ich nicht zufällig "platonisches Treffen" geschrieben, ich verbringe einfach gerne Zeit mit dir.“
Puh, was soll ich denn darauf schon wieder antworten? Ich versuchte es einfach mit „Du denkst einfach wieder zu viel, Honey! Ich finde es einfach gut, dass wir so offen miteinander reden können. Ich habe ja auch mit der Frage angefangen, ob alle Männer Testosteron-gesteuert sind, smile. Und ganz so Bier-ernst müssen wir ja wirklich nicht miteinander umgehen, bei unseren platonischen Treffen.“
Wahrscheinlich kann Markus in meiner Gegenwart einfach doch nicht so locker mit den Themen umgehen. Sonntag hatte ich jedenfalls auch noch ein Kompliment von ihm zu meinem Outfit beim Muntagnola-Besuch bekommen, schwarz stünde mir sehr gut. Gemeint war sicherlich nicht nur, dass ich schwarz gekleidet war, sondern, dass ich eben einen Minirock und Stiefel trug.
lilliberlin am 05. Januar 12
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