Samstag, 7. Januar 2012
Vorweihnachtsglühen
Was für eine blöde Situation!
Wir hatten unser übliches "Vorweihnachtsglühen" mit unserer Boarder-Community. Ich kam spät, da ich erst noch beim Zumba war. Anfangs saß ich bei Jules und ein paar Mädels und hatte ab und zu einen recht verstohlenen Blick-Kontakt mit einem neuen Typen, den jemand mitgebracht hatte. Nach einer Weile gingen ein paar Leute und die Sitzordnung änderte sich. Der Neue saß nun mir gegenüber und hatte auch gleich den Zweiten mitgebracht, den ich auch noch nicht kannte.
Wir unterhielten uns erst einmal über die üblichen Spots in Berlin und was man für ein Board fährt, kamen dann aber auch auf Klettern. Jost klettert auch, war aber noch nicht so viel unterwegs. Ich erzählte, wie genial es letztes Jahr am Gardasee gewesen sei. Wir waren also dabei, übers Klettern zu reden und bezogen die neben uns sitzenden Leute so langsam mit ein. Jost wiederholte dann noch einmal vor der Runde, dass ich gesagt hätte, wie schön es am Gardasee sei. Jost saß unglücklicherweise genau neben Roland, meinem Ex-Freund, der natürlich darauf sagte "wir waren zusammen da".
Autsch! Ich hatte den Eindruck, dass Josts Interesse daraufhin ein wenig abkühlte, er unterhielt sich nun wieder mehr mit den anderen als mit mir. Ich weiß nicht, ob er mitbekommen hatte, dass ich alle Männer die ich kannte, mit dem selben Bussi-Bussi begrüßt und Roland nicht besonders behandelt hatte. Erst als Roland dann aufgebrochen ist, widmete sich Jost doch wieder mehr mir. Ich bin aber auch kurz darauf gegangen, da es schon bald Mitternacht war. Ich hatte Jost und den anderen Neuen vorher noch gefragt, wie sie in unserem Forum heißen, damit man auch mal zusammen Longboarden gehen kann oder so.
Bei der Abschiedrunde - eine Umarmung für jeden, auch die neuen Jungs - kam ich dann auch irgendwann wieder bei Jost an. Ich finde ihn so interessant, dass ich ihn echt gern wiedersehen würde. Aber ihm ist vielleicht nicht klar, dass ich nicht mehr mit Roland zusammen ist. Also erforderte die Situation eine eindeutige Aussage: "ich find es prima, dass wir uns heute kennengelernt haben". Er lächelte und gab zurück "find ich auch, meld dich doch einfach mal, wenn du boarden willst oder so". Na also, mutig muss Frau sein, dann geht's doch.
Heut Mittag hab ich ihn dann im Forum angeschrieben.
"sich melden ist ja nicht so einfach, wenn man keine Kontaktdaten hat, gell…
da ich hier im Forum grad jetzt im Winter nicht so oft unterwegs bin, ist die Kommunikation über andere Wege besser möglich, smile
du findest mich bei facebook unter Lilli ...,
kannst mir mailen an lilliberlin@....
und telefonisch bin ich unter xxx zu kriegen
zum Boarden ist's ja grad kein Wetter, aber wir haben ja auch noch andere Themen
… würde mich jedenfalls freuen, wenn du dich meldest
greetz
Lilli"



Dating before X-Mas
Man sollte keine Visitenkarte herausgeben, wenn man - speziell in der Vorweihnachtszeit - keine Zeit hat.
Samstag vor Weihnachten, als ich mit den Mädels im Club war, hatte ich über die gesamte Zeit immer mal wieder Blickkontakt mit einem Typen. Eine Flirterei über ein paar Stunden macht mich doch immer ungeduldig. Der Typ kam einfach nicht zu mir rüber, und er hatte die ganze Zeit eine Frau neben sich. Als er schließlich Richtung Toiletten verschwand, beobachtete ich, wie die Frau auf Ihrem I-Phone zu tippen begann. Ich tanzte zu ihr rüber und fragte sie, als sie fertig war, an wen sie denn schreiben würde, wo doch die Party gerade richtig klasse sei. Sie antwortete nur "meinem Mann".
Somit war das auch geklärt. Als wir eine Weile später gehen wollten, ging ich kurz zu ihm rüber und drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand. "Ich muss jetzt gehen, aber vielleicht magste dich ja melden" und weg war ich.
Montag früh hatte ich die erste E-Mail von ihm:
Hi Lillian,
Na, wie geht's?
Nette Idee mit deiner Karte… wir haben es ja irgendwie leider nicht geschafft zu plaudern, ich war mit einem Haufen Kollegen nach der x-mas-Feier da…
aber ich hoffe, wir schaffen das wann anders mal.
Witzig ist, dass wir beruflich was ähnliches machen.
Freu mich von dir zu hören…
lieben Gruß
Christian
Ich hatte schon völlig vergessen, dass ich ihm meine Karte gegeben hatte. Sonntag hatte ich ja noch daran gedacht, vielleicht mit einem Anruf gerechnet, aber da kam ja nichts. In der Mittagspause habe ich ihm dann geantwortet, dass ich ja nur eine Business-Card dabei hatte, und wir jetzt aber nicht unbedingt den Einstieg übers Business finden müssten.
Seine Antwort kam nicht viel später. Er würde mich gerne auf einen Kaffee oder zur Mittagspause treffen, da wir nicht so weit voneinander entfernt unsere Büros haben.
So hingerissen von ihm bin ich nun auch nicht, dass ich mir jetzt den Stress mache, vor Weihnachten noch unbedingt einen Termin mit ihm einzubauen. Das Wochenende werde ich ja auch nicht da sein, da ist ein Ausflug nach Hildesheim geplant.
Also schrieb ich Christian heute Morgen "Eigentlich sollte man in der Vorweihnachtszeit niemanden Neuen kennenlernen, denn man hat einfach fast gar keine Zeit dafür." und dann noch ein paar Infos über mich, was ich so treibe und fragen an ihn zum selben Thema. Na, mal schauen, was daraus noch wird. Der Typ könnte sicherlich meinen Freundeskreis bereichern, somit sollte ich ihn auch mal treffen.



Weihnachten und die Geschenke
Am Samstag vor Weihnachten wollte ich mir eigentlich einen entspannten Tag machen. Doch leider war es der einzige Tag, an dem ich Zeit hatte, die restlichen Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Also radelte ich zum Tauentzien, fand gerade noch einen ordentlichen Parkplatz für mein Fahrrad und mischte mich unter die Hugendubel-Kunden. In eine große Buchhandlung zu gehen ist genau richtig, wenn man noch gar keine Idee hat, was man den Mitarbeiterinnen und neuen Freunden, die man noch nicht so gut kennt, schenken will.
Es gibt ja auch eine spezielle Abteilung mit Büchern und ähnlichen Sachen, die zum Verschenken gemacht sind. Unter „Besinnliches“ wurde ich dann auch für meine Mitarbeiterinnen fündig. Mein Ding sind ja solche Kalendersprüche, oder wie auch immer man das nennt, auf einem Klapp-Aufsteller nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass meine Mitarbeiterinnen das mögen. Die leicht gestresste Mutter bekommt etwas zur Gelassenheit und die leicht frustrierte Single-Frau etwas zum Träumen.
Markus sollte auch eine Kleinigkeit bekommen und als ich bei Foto und Film stöberte, fiel mir ein kleiner Band über Cary Grant in die Hände. Immerhin weiß ich ja schon, dass er die Filme mit Cary Grant gerne mag.
Für eine alte Freundin, die ich nicht mehr so häufig sehe, htte ich ein Paper Blanks Notizbuch mit altertümlichem Dekor gekauft. Sie liest sehr viel Fantasy- und historische Romane, da dachte ich mir, dass ihr das gefallen müsste.
Ich habe mich bestimmt drei Stunden im Hugendubel rumgetrieben, war auch in der Kochbuch-Abteilung, wo ich mir fast ein Vegan-Kochbuch gekauft hätte. Das hatte ich dann aber doch sein gelassen, da ich nun wirklich genug Kochbücher habe und die nicht so wirklich häufig nutze.
„Sex and the City“ war und ist immer noch ein großes Thema. Candace Bushnell überraschte mich mit einer Fortsetzung von „The Carrie Diaries“. Ich muss aber erst einmal die Diaries zu Ende lesen und dann bestelle ich mir „Summer and the City“, natürlich wieder auf Englisch und natürlich kostengünstig auf Amazon.
In der Fotografie-Abteilung musste ich mir dann aber doch ein Geschenk für mich gönnen. Ein Buch zum Thema Licht und Belichtung. Da hätte ich auch noch viel mehr kaufen können, aber ich muss ja auch dazu kommen, das zu lesen und umzusetzen. Nur über Fotografie zu lesen macht eben noch keine gute Fotografin.
Trotz der vielen Kunden war es beim Hugendubel recht entspannt, sie hatten den Personaleinsatz gut geplant. An der Kasse musste ich nicht anstehen und am Verpackungsservice war auch gerade nichts los. Ich hatte dann alle Geschenke für die anderen einpacken lassen, denn das Weihnachtspapier gefiel mir richtig gut. Die armen – vermutlich – Studentinnen, die da den ganzen Tag einpacken mussten, taten mir aber trotzdem leid.
Für meine Putzfrau hatte ich dann noch eine Kleinigkeit beim BodyShop geholt. Da ich nicht weiß wie gut sie Deutsch lesen kann, hielt ich ein Buch für keine gute Idee.
Dann war noch das Geschenk von meinen Eltern zu besorgen. Sie schenken immer noch Geld, auch wenn ich das nicht will. Ich habe ja viel mehr Geld als die Beiden zusammen mit ihrer schmalen Rente. Ich liebäugelte schon länger mit einer Bree Punch Tasche in rot, die habe ich mir nun von dem Geld gekauft. Eigentlich brauche ich die Tasche ja nicht unbedingt, denn ich habe sie bereits in petrol. Aber die rote war eben nice to have. So habe ich das später auch meiner Mutter erzählt. Sie hat sich gefreut, dass ich mir etwas Schönes gekauft habe, was ich mir sonst nicht gekauft hätte.



Keine Angst vor Fünfzig
Heute Nachmittag fühlte ich mich fast wie ein kleines Mädchen. Ich war bei meinen Eltern zu Besuch und Tante Ilse war mit ihrem Lebensgefährten auch da. Tante Ilse ist um die 70 und echt noch gut drauf, wie mir scheint. So oft sehe ich sie ja nicht, dass ich sie gut genug kenne. Sie ist Witwe und lebt nun seit fast 30 Jahren mit Helmut zusammen. Sie hatte damals in Trauer unser Dorf verlassen und war zurück in ihre Heimatstadt Husum gezogen.
Nach einigem Smalltalk über Berlin fing Tante Ilse dann an, direkter zu fragen. Sie wollte wissen, wie es denn so sei, mit fast 50 und Single. Ob ich oft ausgehe, mit wem und wohin. Und was wir Mädels dann dazu anziehe und ob es überhaupt passende Lokale für Leute in unserem Alter gäbe. Und ob wir auch Männer treffen, ob es einfach ist, einen neuen Mann kennenzulernen. Ich erzählte bereitwillig und ein wenig amüsiert, denn sie hatte doch teils eine andere Vorstellung davon. Ihre Wortwahl wie z. B. "Lokal" war bezeichnend dafür.
Ich fand total prima, wie interessiert sie war. Das war etwas ganz anderes, als mit meiner Mutter zu reden, denn Tante Ilse interessierte sich auch für weitere Details. Sie merkte dann sogar an "man wird mit dem Alter immer anspruchsvoller und es ist dann sicher nicht so einfach den passenden Partner zu finden".
Sie war erstaunt, dass ich gar nicht auf der Suche nach einem neuen Partner war. Nicht dass ich nicht über die Trennung hinweg bin, aber ich will ja irgendwann weg von hier. Ich möchte etwas ganz anderes machen und vor allem nicht weiter im kalten Deutschland bleiben. Ein Partner würde mich bei dieser Entwicklung nur stören und womöglich hier festhalten, was ich nicht will. Es wäre eben auch nicht fair, eine Beziehung anzufangen, wo ich doch eh nicht bleiben will.
So offen war unser Gespräch dann aber doch nicht, dass ich ihr davon erzählen wollte, dass ich einer Affäre natürlich sehr aufgeschlossen gegenüber stehe. Wir saßen am der großen Kaffeetafel und hatten sicher ein paar Lauscher dabei, auch wenn die Anderen sich über andere Themen unterhalten haben.



Wenn Mädels Tanzen gehen
Gestern hatten wir mal wieder Mädels-Abend, trafen und bei Vanessa, einer Freundin, die ich durch den Sport kenne. Meine beste Freundin Maja war auch dabei, dann noch eine ganz lange und eine ganz neue Freundin von Vanessa. War ein bunter Altersmix: 24, 32, 33, 37 und ich mit 49.
Wir aßen einen frauentypischen Salat mit Putenbrust (süß-scharf) und leerten dabei drei Flaschen trockenen Sekt mit Aperol, den letzten halbe Flasche nahmen wir mit ins Großraumtaxi zum Club. Der Taxifahrer (smarter Türke? Mitte 30?) fand und zu giggelig und meinte „Mädels, ich muss jetzt mal Heavy Metal anmachen“.
Im Club dann noch eine Runde Aperol Sprizz, was für mich schon fast grenzwertig war, ich hatte zwischenzeitlich kurz das Gefühl zu schwanken. Danach gab es für mich erst einmal nur noch Wasser. Die Musik war wie immer vielseitig und so richtig zum Austoben, also waren wir auf der Tanzfläche zu finden. So wie ich anfing zu tanzen, fühlte ich mich auch wieder richtig gut.
Der ganze Abend verlief irgendwie seltsam. Irgendwann begrüßte mich eine Frau mit Bussi-Bussi auf der Tanzfläche. Ich hatte nur Fragezeichen in den Augen, fragte woher wir uns kennen… aus Dresden. Keine Ahnung, sie muss mich verwechselt haben, denn als ich Micha dort besucht hatte, hatten wir niemanden getroffen. Vielleicht war das auch nur ein Aufhänger für das Folgende: „Darf ich dir ??? vorstellen“. Den Namen hatte ich nicht mitbekommen, denn plötzlich wurde ich von Svenja umarmt, mit der ich hier auch gar nicht gerechnet hatte. Sie war ja vor zwei Jahren nach Mannheim gezogen. Wir quatschten ein bisschen über die letzten zwei Jahre bis uns die Musik wieder mit riss.
Plötzlich hatte ich Blickkontakt mit einer süßen Frau mit mittelblonden glatten längeren Haaren. Wir tanzten uns aneinander ran, schauten uns oft in die Augen und gingen, als die Musik schwofiger wurde auch auf Körperkontakt. So etwas mach ich ja schon häufiger mit guten Freundinnen, mit einer Fremden, das war neu. Zwischendurch versuchte sich ein Kerl in unseren Tanz einzumischen(ihr Ex-Freund), wir hatten einfach nur Spaß, wobei wir ihn doch eher links liegen gelassen haben.
Dann kreuzte ein sehr junger süßer Typ auf. Sie sagte
„Kannst du mir einen Gefallen tun und mit ihm knutschen?“
„Warum?“
„Er ist sozusagen mein kleiner Bruder und irgendwie kriegt er immer keine Frau ab.“
„Hey, ich hatte ja noch nicht einmal Blickkontakt mit ihm, so einfach geht das nicht.“
Damit hatte sich das Thema erst einmal erledigt und wir tanzten ausgelassen weiter. Irgendwann nahm sie ihn in den Arm, knutschte ihn kurz und reichte ihn mir dann weiter. Mmmh, war nicht schlecht, ihn zu knutschen. Er war frisch rasiert oder hatte eh kaum Bartwuchs. Danach lachten wir uns einfach an und tanzten weiter.
Sie war so sexy und das musste ich ihr dann sagen, prompte Antwort von ihr „du aber auch“ und ein heftiges mich an sie Ziehen. Irgendwann knutschten wir dann auch, das hat sich soo gut angefühlt.
Später fragte ich sie nach ihrem Namen. Melanie fragte zurück wie ich heiße und wo ich wohne und dass sie hier in Mitte wohnt. Sie ist in den Bezirk geraten, da sie hier als Physiotherapeutin eine Handballmannshaft betreut. Oh wie geil, eine Physiotherapeutin, die kann ich ja gerade richtig gut brauchen, mit meinem verspannten Nacken. Ich wollte ja schon immer mal einen Physiotherapeuten kennenlernen, an eine Frau hatte ich dabei aber nicht gedacht.
Chris, der junge Typ, verabschiedete sich. Zu mir sagte er „ich geh jetzt und warte draußen noch fünf Minuten, entweder kommst du dann nach oder du hast Pech gehabt“. Ich war sprachlos und musste das gleich Melanie erzählen. Sie riet mir, das zu machen. Ich wollte aber nicht, obwohl es mich reizte, aber ich mag eben keine One-Night-Stands und mehr Perspektive hat so eine Nacht mit einem 22Jährigen sicher nicht.
Melanie fragte, was ich denn denken würde, wie als sie sei, wo ich Chris als soo jung empfand. Ich meinte, so was in den 30ern. Nein, sie ist erst 28. Ich meinte, sie solle jetzt nicht meinen, sie sähe so alt aus, es sei hier eh dunkel und die Alterseinschätzung hätte eher etwas mit der Reife zu tun, die ich ihr unterstelle. Dann fragte sie, wie alt denn ich sei. 49 hat sie wohl ziemlich umgehauen.
Gegen halb drei kam ein Kerl vorbei, der sich bislang nicht hatte blicken lassen. Er sagte zu Melanie „ich hole jetzt deine Sachen und dann gehen wir, und die nimmste aber mit“ (letzters mit dem Blick zu mir rüber). Da geriet ich ein wenig in Panik, ich war mir überhaupt nicht im Klaren darüber, wie der Abend für mich weiter gehen sollte. Der Typ kam dann mit Melanies Jacke und Tasche zurück. Ich bekam noch einen Abschiedsknutscher und dann ist sie mit den Worten „wir sehen uns sicher wieder hier“ gegangen.
Irgendwie war ich ganz froh, dass ich nicht mit „musste“, dass mir die Entscheidung abgenommen worden war. Aber ihre Telefonnummer hätte ich schon gerne gehabt.
Vanessa hatte mich dann später, als wir zusammen noch einen Aperol Sprizz holen waren, dezent auf die Sache angesprochen. Aber eher nur so, dass sie mein Verhalten etwas überraschend fand. Und dann hatte ich noch eine kurze Diskussion mit ihr, warum ich denn nicht mit Chris heim gegangen bin. Sie meinte, das würde mir sicher gut tun, da ich ja ein halbes Jahr nun getrennt sei.
Ich weiß nicht genau, denke, ich war so gegen halb fünf heut Morgen daheim. Hatte gestern Nacht noch eine ASS+C genommen und nach sechs Stunden Schlaf dann noch eine. Hatte irgendwie den Eindruck noch Restalkohol zu haben.
Zumba hat vorhin aber gut getan, ich hatte auch keinen Schädel mehr. Und in der Sauna bzw. im Ruheraum hab ich dann über die letzte Nacht nachgedacht. Was war das für eine Community? Man flirtet heftig, knutscht hier und da durch die Gegend und soll eigentlich gemeinsam (als Gruppe, nicht nur sie und ich) noch weiter ziehen, bzw. zu jemanden heim gehen.
Hm, ich kann so gar nicht einschätzen, was das war. In dem Alter, also so Mitte 20 hatte ich auch die Vorstellung von freier Liebe und das Gefühl, mich von den gesellschaftlichen Beziehungszwängen befreien zu müssen. Aber ich war da einfach nur straight, habe einem Mann gesagt, dass ich ihn will und ihn mitgenommen, aber eben nur einem Mann, keiner Frau! Üblicherweise waren das auch keine One-Night-Stands, sondern eine Affäre für eine Weile, teils parallel zu einer anderen. Gut, bei einem One-Night-Stand blieb es halt ab und zu mal, weil es eben einfach nicht passte und das konnte ich ja vorher nicht wissen.