Kein guter Zeitpunkt
Leider musste ich drei Tage vor Weihnachten meinen Mitarbeiterinnen gar keine schönen Geschenke machen.
Schon im September hatte ich meine Chefs darauf angesprochen, ob wir an Personalmaßnahmen denken müssen. Wir sind da auch ein bisschen ins Detail gegangen, aber letztendlich hieß es, dass wir die Mitarbeiter frühzeitig informieren werden, dass/wenn so etwas ansteht.
Im Oktober wie auch im November hatten wir noch einmal darüber geredet. Aber da die Planzahlen für 2012 noch nicht annähernd fest standen und möglicherweise neue Projekte generiert werden würden, wollten meine Chefs diese Informationsgespräche nicht führen.
Jetzt im Dezember hatte ich hart und detailliert an der Planung gearbeitet und diese sieht gar nicht gut aus.
Immerhin hat unser CEO dann am Dienstag vor Weihnachten die Gespräche mit meinen beiden Mitarbeiterinnen geführt und dabei die bevorstehende Kündigung angekündigt. Die Kündigungen musste ich noch am selben Tag schreiben, sie wurden dann am Mittwoch übergeben.
Das nenn ich dann mal frühzeitige Information! Und so eine Nachricht direkt vor Weihnachten ist auch nicht schön. Klar, können wir die Kündigungen nicht noch weiter hinaus zögern, da diese unbedingt spätestens zum Ende März wirksam sein müssen. Aber ich finde, wir hätten die Kolleginnen auch schon im Oktober oder November darauf ansprechen können, dass es möglicherweise zu Kündigungen kommt.
Mein Job ist noch sicher, jedenfalls so lange es die Firma noch gibt. Ich werde dann spätestens ab März/April deutlich mehr zu tun haben, da die Arbeit zwar weniger wird, aber nicht ganz so schnell in erheblichen Umfang. Ich will (und darf und sollte) ja auch meine Arbeitszeit reduzieren, da muss ich aber noch sehen, wie weit das nächstes Jahr überhaupt schon möglich ist. Ich will aber auf jeden Fall mit sechs bis zwölf unbezahlten Urlaubstagen anfangen.
Mehr Urlaub wäre wirklich genial, dann habe ich mehr Möglichkeiten mir den Rest der Welt anzuschauen und herauszufinden, wo ich hin will.
lilliberlin am 08. Januar 12
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Warum sind Männer nur so uneinsichtig?
Warum habe ich mir gestern nur dieses Gespräch angetan? Das hätte ich mir echt sparen und stattdessen eine relaxte Stunde zu hause verbringen können. Aber ich wollte ganz einfach mal die Situation klären oder bereinigen, weil es immer noch Spannungen gibt. Und weil er mich nervt! Roland, mein Ex-Freund, der am Besten mal eine Therapie machen sollte!
Roland hatte mich ja schon vor ein paar Wochen damit genervt, dass wir ja mal wieder Essen gehen sollten, wegen Weihnachten und überhaupt. Ich sah da jetzt echt keine Notwendigkeit, mir zwischen den ganzen Vorweihnachtsterminen auch noch einen Abend für ihn frei zu halten. Da ich aber auch noch Arbeit für ihn zu erledigen hatte, war mein Vorschlag gestern erst zu arbeiten und dann noch etwas Trinken zu gehen.
Es hätte mir ja schon zu denken geben müssen, dass sich Roland in sein Wohnzimmer zurückzog, als ich noch am Rechner saß. Wie üblich hatte ich auch noch ein, zwei Rückfragen. Da saß er auf dem Sofa, ohne TV, ohne Musik, ohne Buch (ganz untypisch für ihn) und chillte oder starrte vor sich hin. Das war sicher seine Vorbereitung auf den weiteren Abend mit mir. Das hatte er damals schon gemacht, wenn er vor hatte, mit mir zu reden (und das aber trotzdem oft nicht geschafft hat).
Nachdem wir unseren Wein bestellt und den üblichen Smalltalk gehalten hatten, fragte ich ihn, wie es ihm denn ginge. Gut. Das Gespräch schleppte sich zäh, er hatte nicht viel zu erzählen. So fragte ich direkt, ob er denn schon eine neue Frau kennengelernt hat. Nein, hat er nicht und will er auch gerade nicht. Damit kam er dann wieder auf die Sache, die er mir schon einmal vorgeworfen hat. Ich habe mich nicht an das gehalten, was ich gesagt hatte. Nämlich, dass ich mir eine Beziehung mit ihm vorstellen kann. Er sieht das halt so, dass man daran arbeiten müsse, dass es klappt und das hätte ich nicht getan.
Ich hatte gar keine Lust schon wieder auf das immer gleiche Thema. Ich wiederholte wieder einmal, dass es ein Versuch war, der sich dann als nicht realisierbar herausgestellt hat. Wenn die Basis nicht passt, dann kann man auch an nichts arbeiten. Er warf mir weiterhin vor, nicht bereit gewesen zu sein, es weiter zu versuchen. Da musste ich ihm dann einfach sagen, dass der wesentliche Punkt für mich ist, dass ich auf meinen Partner stolz sein können muss. Und auf ihn kann ich nicht stolz sein und das macht ihn dann auch unsexy. Darauf kam kein Kommentar von ihm und wir sind wieder zum Smalltalk übergegangen. Wir hatten auch fast ausgetrunken, so dass er zahlen und wir gehen konnten.
Ich hoffe, diese letzte Ansage gibt ihm wirklich zu denken und sagt ihm, dass es nie wieder etwas mit mir werden wird.
Mein Freund Christian, mit dem Roland auch recht gut befreundet ist (so wie Männer das eben sind), meint allerdings, dass Roland auf Aussagen von anderen (auch mir) einfach nicht hören würde. Der würde alles mit sich selbst ausmachen und nicht von einer Meinung, die er dazu einmal hat, weggehen. Christian will versuchen, mal mit ihm zu reden, meint aber, wir sollten nicht zu viel darauf setzen.
lilliberlin am 08. Januar 12
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Der Bootsausflug - 5. Teil
Fortsetzung zum Eintrag vom 5. Januar
Nach seiner SMS schrieb Dennis am selben Abend noch eine Antwort-E-Mail.
Mail 21.06. 20:45 D an L: Dennis und Lilli an Bord – wie es hätte sein können
Schade, dass ich nicht bei Dir sein kann ...wie war`s denn noch?
Wahnsinn... ja so hätte das dort eigentlich laufen müssen!!!
Deine Phantasien ähneln meinen sehr... zu dumm, dass ich in dem Moment nicht daran gedacht hatte... die Zeit dafür hätten wir gehabt
Ein paar der Bootsinsassen hätten das womöglich geschnallt und wären derbe eifersüchtig gewesen, aber es verhindern hätten sie nicht können.
Ach Lilli, Du bist schon `ne Hammer Frau...ich liebe es, wenn jemand über seine Vorstellungen und Gedanken frei redet und sich so artikulieren kann, dass wenn man(n) z.B. beim Lesen deiner Mail...`nen Harten kriegt
Ich kann es kaum erwarten Dich bald in meinen Armen zu halten und da weiter zu machen, wo wir beim letzten Mal aufgehört hatten.
Die Nacht von Freitag zu Samstag wird bestimmt ein wenig, aber auch nur ein ganz klein wenig zurückhaltender...da wir uns ja nun auch ein Weilchen nicht gesehen haben.
Aber Samstags Vormittag, die Nacht zum und den ganzen Sonntag werden gebührend ausgekostet.
Dein Körper ist einfach nur geil...Du hast schöne Brüste mit großen Nippeln (wo ich am liebsten vorsichtig daran "knabbern" möchte bis sie hart sind)...`nen knackigen Po und Du bist so schön "handlich", dass ich Dich durch die ganze Wohnung vögeln kann!
Wenn wir dann auch noch ein heißes, sonniges Wochenende haben können wir unsere Wasserspielchen definitiv mal ausleben, grins. Ich freue mich darauf...und auf vieles, vieles mehr!
Wir können das die Tage ja bei einem Telefonat nochmal vertiefen
Danke auch für deine lieben Karten... hier in HH sind die meistens schnell vergriffen, aber Du bist anscheinend immer zur richtigen Zeit in der richtigen Kneipe.
Ich rufe Dich ja gleich noch an...bis dahin...Knutscha u. Drückung
21.06. 21:02 L an D
Bis halb elf kannste gern noch anrufen… ansonsten muss ich leider wirklich (nach deiner sexy Mail) erst bis morgen warten. Gefiel mir… Lust auf mehr!
22.06. 09:49 L an D
Sorry und schade, war gestern zu spät und vielleicht sollte ich solche Mails von dir besser nicht im Büro lesen. Na, mein Chef ist noch nicht da, da kann ich allein vor mich hin smilen … hab Sehnsucht! Nach dir! Und hoffe, dein Hund ist nicht zu eifersüchtig. Kisses. Lilli.
22.06. 10:41 D an L
… die Mail war doch ganz harmlos. Falls ich heut Abend nicht doch länger machen muss, rufe ich dich gegen 18:30 schon mal an. Freue mich darauf, deine Stimme zu hören
22.06. 14:36 L an D
Dann bin ich wahrscheinlich noch im Büro. Wenn du mich da erreichst, dann frag als 1. ob ich allein bin und reden kann. Ich teile das Büro mit unserem CFO, der ist zwar selten da, aber wenn, dann kann ich nur kurz privat telefonieren. Also vielleicht besser später heut Abend, daheim und hoffentlich ungestört… smile.
22.06. 14:45 D an L
Dann weiß ich ja, wie ich dich ärgern kann, grins. Ich rufe dann passend an, wenn er da ist und dann gibt’s heißen Telefonsex. Melde mich 22 Uhr bei dir zu Hause, dein Ex geht ja nicht an dein Telefon, hast du gesagt.
22.06. 18:30 L an D
1. da bin ich aber gespannt, grins! 2. bin ab ca. 21 Uhr daheim. Falls du schon früher reden magst. Falls besetzt, meld dich kurz auf dem Handy. Freu mich drauf, wieder deine Stimme am Ohr und …
Mail 22.06. 19:32 D an L: Foto von uns!
Hey
...siehste mal, hatte Dir letztes Mal ein Bild doppelt geschickt.
Wie dumm nur...naja, jetzt haste das wichtigere auch.
Bis nachher...
Mail 22.06. 19:39 L an D: Foto von uns!
hey, schöne Fotos, da werden Erinnerungen wach, lächel!
22.06. 22:20 D an L
Hallo?
23.06. 09:06 l an D
Mojn Sweetheart, dein Hallo von 22:20 hab ich nicht mit bekommen. Handy in der Handtasche und hab wohl grad auf dem Festnetz telefoniert. Wolltest du dich noch mal in Erinnerung rufen? Hab leider nicht von dir, sondern vom Pferd geträumt. Seltsam, ich saß noch nie drauf. Hab nen schönen Tag! Lilli.
23.06. 17:35 D an L
… vom Pferd geträumt. Na Dankeschön, hmpf! Sorry, habs leider nicht früher geschafft… Bin jetzt im Park a bissl sonnen. Ach, wenn du hier wärst, würde ich…
… (Fortsetzung folgt)
lilliberlin am 08. Januar 12
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Wenn Mädels Tanzen gehen
Ich war mir ja nicht sicher, ob Maja heute mit zum Zumba kommt, wo wir doch gestern heftig gefeiert hatten und erst gegen halb vier im Bett waren. Aber sie war – auch wenn es ein, zwei Stunden Schlaf zu wenig waren – pünktlich vorm Studio. Es war der erste Zumba-Kurs für sie und es hat ihr Spaß gemacht, auch wenn ihr Hüftschwung noch recht steif ausfiel. Später in der Sauna sagte sie zum mir „Wenn du so tanzt, wie im Zumba-Kurs, dann kannste dich das nächste Mal im Club vor Männern kaum retten. Aber was sage ich da, du kannst dich doch so schon vor Männern kaum retten.“ und grinste mich an. Ich musste auch grinsen und überlegte, ob sie das nun ernst gemeint hat oder wie sehr sie das erst gemeint hat. Ein bisschen Wahres ist da auf jeden Fall dran, vielleicht auch etwas mehr.
Maja und ich hatten uns zum Vorglühen mit Mumm und Aperol bei Corinna getroffen. Bei Corinna treffen ist immer prima, denn von dort kann man zum Club laufen und braucht kein Taxi. Andererseits hat ein vorbestelltes Taxi den Vorteil, dass man zeitig los kommt und nicht vorm Club anstehen muss.
Irgendwie hießen gestern alle Männer Ralf, Andreas, Michael und Thomas. Zwei davon lernten wir schon vorm Club in der Schlange kennen. Ralf und Andreas, beide Ende 30, ehemalige Studienkollegen, Andreas wohnt in Friedrichshain und, Ralf war aus Zürich und zu Besuch. Die beiden waren auch ein wenig angeschickert wie wir und unser Gespräch verlief recht Flirt-lastig.
Nachdem wir – wenn es auch gar nicht langweilig war – endlich drinnen waren, liefen wir gleich unseren Freundinnen Frances und Lucia über den Weg. Frances sah so gut aus gestern, sie trug die Haare offen, was fast wie eine 30er Jahre Wasserwellen-Frisur wirkte, und zu ihren nackten Schultern, die von ihrem Shirt mit amerikanischen Ausschnitt betont wurden, so richtig sexy wirkte. Später standen wir dann auf der Bank am Rand der Tanzfläche und ließen uns von der Musik mitreißen. Die Arme in die Luft und mit dem entsprechenden Zumba-Hüftschwung waren wir bestimmt ein sexy Anblick für die anwesenden Männer. Die Shirts ließen einen schmalen Streifen Haut zwischen den hüftigen Jeans und unseren Shirts frei, dass Ansätze von den Beckenknochen und unseren flachen Bäuchen sichtbar waren.
Mit meinem Lächeln und offensichtlichen Spaß an der Sache hatte ich schnell Blickkontakt zu einem Typen, der mit ein paar Leuten in der Nähe der Bar stand. Maja befand sich auch ganz in der Nähe, dass ich die Bank verließ und mich zu ihr gesellte. Unten nahm ich den Blickkontakt wieder auf, der Typ fragte seine Leute, was sie trinken wollten und dann auch mich. Er kam mit den Getränken und einem Aperol Sprizz für mich zurück und ich stieß erst einmal mit seinem Kumpel an und stellte mich vor. Dann stieß ich mit Thomas an, der mir dann auch seine Freundin vorstellte. Da war ich ja schon etwas perplex. Was sollte das denn, erst mit mir flirten und dann mir seine Freundin vorstellen?
So gesellte ich mich dann wieder zu Maja, die inzwischen mit Ralf und Andreas, die wir vor der Tür kennengelernt hatten tanzte und quatschte. Plötzlich tauchte ein Kerl auf, den ich irgendwie kannte, aber nicht einordnen konnte. Es war Thomas (55), den ich von Lucias Geburtstagsparty kannte. Er meinte, er sei der Typ, der nicht tanzen konnte. Das musste ich ihm natürlich wieder ausreden, denn er kann tanzen, oder besser gesagt schwofen und dabei richtig gut führen. Das nahmen wir nun wieder auf und unterhielten uns dabei.
Maja erzählte mir später im Taxi, dass Andreas und Ralf zu ihr meinten, sie müssten mich doch jetzt mal von dem Kerl befreien, der doch viel zu alt für mich sein. Maja hat den beiden dann erzählt, dass sie das falsch einschätzen würden, denn der Kerl sei ja gar nicht so viel älter wie ich. Nachdem Thomas mit den Worten „ich gehe jetzt nach Hause, denn sonst will ich dich mitnehmen, du bist so süß und sexy“ gegangen war, ging ich wieder rüber zu Maja und den beiden. Ralf quatschte mich gleich an „Maja hat gesagt, du bist 49, stimmt das“. Ich konnte nur antworten „ja sicher, warum sollte sie das erfinden?“, worauf er meinte „wow, das sieht man dir echt nicht an“.
Ralf war inzwischen in einem Gespräch mit einer recht faden Blonden, die ihn plötzlich auf den Mund küsste. Nur vorsichtig küsste, nicht knutschte. Maja und ich waren uns einig, dass das ja nun gar nicht geht, so dass ich die Initiative ergriff und mich an Ralf heran tanzte. Ein intensiver Blick in seine Augen und schon hatte ich seine Hände auf meine Hüften und konnte mich an ihn schmiegen. Bis zu einer heftigen Knutscherei verging keine Minute. Ralf fühlte sich gut an, wenn auch ein wenig zu dünn, aber beim Knutschen hat er doch noch einiges zu lernen. Als wir Atem holten, kam die Blonde an und sagte zu ihm „das ist jetzt nicht dein Ernst“. Ich musste mir nicht mehr anhören, ich hatte erreicht, was Maja und ich für nötig befunden hatten.
Lucia stand plötzlich neben mir und ich erzählte ihr lachend, dass ich der Blonden die Tour vermasselt hatte. Au weia, die Blonde ist eine Freundin oder zumindest Bekannte von Lucia. Das tat mir nun echt leid, hätte ich das gewusst, hätte ich mich nicht eingemischt. Lucia meinte, sie würde mir die Blonde jetzt vorstellen. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit der Blonden, sagte es tue mir leid, aber dass sie den Typen vergessen könnte, wenn er sich so verhalten würde, außerdem hätten wir alle schon verdammt viel getrunken und seien nicht mehr so ganz zurechnungsfähig.
Die nächste halbe Stunde oder so, verbrachte ich tanzend und ab und an knutschend mit Ralf, bis ich dann wieder zu den Mädels zurück wollte. Ich lief mehr oder weniger direkt in die Arme von einem sehr nordisch aussehenden Typen, der auch irgendwie gleich auf’s Tanzen aus war, die Musik war auch gerade richtig mitreißend. Warum denn nicht mit ihm tanzen, ich hatte gute Laune und die Mädels erwarteten mich nicht. Er hieß Andreas oder Michael, ich habe es inzwischen vergessen. Dann hatte er Durst und wollte für uns etwas zu trinken holen, für mich mal ein Wasser. Wir standen dann da mit unseren Drinks und er machte mir klar, dass er nicht aus Norddeutschland sondern gebürtiger Berlin sei. Plötzlich tauchten Ralf und Andreas mit einem weiteren Typen auf.
Das war der Typ, dessen Lächeln mir schon aufgefallen war, als wir in den Club reingekommen sind und mit dem ich einen intensiven Blick getauscht hatte. Maja hing sich gleich an ihn, sie hat es ja manchmal drauf, jemanden in Grund und Boden zu reden, wie Andreas sich zwischenzeitlich irgendwann über sie geäußert hatte. Ralf belegte mich wieder in Beschlag und der nordische Typ ließ uns stehen, ich denke, er war sauer.
Für uns Mädels weitere Aperol Sprizz, die Männer tranken wohl Gin-Tonic oder so, und wir fünf amüsierten uns prima. Irgendwann waren alle verschwunden bis auf Andreas, Ralfs Freund. Die Männer hatten schon heftig getrunken, waren aber nicht unangenehm betrunken, sondern einfach nur locker und lustig. Andreas nutzte die Gelegenheit, mir näher zu kommen, schmiegte sich beim Tanzen heftig an mich. Ich muss ja sagen, unangenehm war mir das keineswegs, er fühlte sich richtig gut an, ein schlanker sehniger Typ mit einem knackigen Po. Die Musik wurde hip-hoppiger und wir wurden immer ausgelassener.
Dann wollte Andreas mich küssen. Hey, das ging nun gar nicht, das sagte ich ihm auch, ich hätte ja vorhin mit seinem Freund geknutscht. Irgendwie schien ihm das nichts auszumachen, er ließ zwar davon ab, mich knutschen zu wollen, aber schmiegte sich an mich und hauchte mir ein paar Küsse auf den Hals. Ich ging auf Abstand und sagte ich wolle schauen, wo Maja ist. So klar war er dann doch noch, dass er zu mir meinte „das ist doch jetzt eine Vermeidungsstrategie“. Ich antwortete nicht, machte mich los von ihm und auf die Suche nach Maja. Wir hatten ja vor einer Weile schon besprochen, dass wir bald gehen wollen und Maja hatte inzwischen auch ersichtlich (zu) viel Alkohol intus, sie hatte sich zwischenzeitlich auch noch bei den Gin-Tonics der Jungs bedient.
Maja war nicht aufzufinden, so dass ich mich auf den Weg zur Garderobe machte. Unterwegs traf ich Thomas, der mit dem ich vorhin geflirtet hatte, der mit seiner Freundin da war. Er sprach mich an „ach, da biste ja wieder“, ich antwortete nur, dass ich nach meiner Freundin suchen würde und ließ ihn stehen. Ich hätte zwar gerne gewusst, warum er flirtet, mich zu einem Drink einlädt und mir dann seine Freundin vorstellt, aber das war jetzt nicht wichtig.
Der Garderoben-Typ sagte mir, Maja hätte vor ein paar Minuten ihren Mantel abgeholt und sei gegangen. Erstaunlich, der Typ hat sich daran erinnert, dass wir gemeinsam gekommen sind, obwohl der Club doch gut gefüllt war. Ich war ratlos, würde Maja einfach ohne mich gehen? Wir wollten uns doch zurück das Taxi teilen. Ich versuchte, sie auf dem Handy zu erreichen, war aber erfolglos. Also ging ich zurück in den Club. Ich war erleichtert, Maja stand dort im Mantel mit Andreas und Ralf und stellte mir Michael vor. Michael war der Typ mit dem netten Lächeln, er ist aus Leipzig und war dies Wochenende für ein Seminar in Berlin. Es war laut und wenn man reden wollte, musste man schon sehr nah beieinander stehen. Michael legte den Arm um meine Taille und meinte zu mir, ich würde mich so gut anfühlen, dabei sah er mir in die Augen.
Oh Mann, vielleicht sollte ich mich gleich entscheiden, wenn ich ausgehe, wen ich näher kennenlernen will und nicht so ein Chaos verursachen. Ich bin ja nicht darauf aus, einen neuen festen Freund zu finden, aber in den kalten Wintertagen einen Typen zu haben, mit dem man es sich ab und zu kuschelig machen kann, wäre schon fein.
Ich wendete mich Maja zu, deutete ihr an, dass wir jetzt gehen sollten. Sie stimmte zu, wir verabschiedeten uns mit mehr oder weniger heftigen Umarmungen von Ralf und Andreas, dann von Michael. Ich hatte schon einen (geschäftliche) Visitenkarte mit meiner Handynummer aus meiner Tasche genommen und drückte sich nach einer innigen Umarmung Michael mit den Worten „wenn du meinst, dass ich mich nicht zu sehr daneben benommen hab, heut Nacht, dann würde ich dich gerne wiedersehen“ in die Hand. Er lächelte mich an und sagte „gerne“. Michael hatte ja irgendwann an dem Abend Ralf und Andreas kennengelernt und sicher auch einiges beobachtet, deshalb fand ich meine Bemerkung angemessen.
Maja erzählte mir im Taxi, dass Michael, der auch so um die 40 sein müsste, sicherlich verheiratet sei, er würde einen Ehering tragen. Ich musste lachen, mir fällt so etwas ja nie auf.
lilliberlin am 08. Januar 12
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Facebook und Foren
Derzeit gibt es echt erhebliche Unterschiede zwischen den Menschen, was Internet- und telefonische Kommunikation angeht.
Viele sind mit ihrem Smartphone ständig online, die gucken auch - selbst wenn sie bei dir zum Essen eingeladen sind - ständig nach, ob nicht wieder ein Freund irgendetwas auf Facebook gepostet hat. Oder sie bemühen gleich über das Smartphone das Internet, nur weil sich im Gespräch die Frage auftut, ob es heute Nacht regnen wird oder die Hauptrolle in irgendeinem Film gespielt hat.
Dann gibt es die, die am Rechner arbeiten und jeden Tag beruflich schon etliche E-Mails erhalten und schreiben. Die können ja während der Arbeit bzw. in der Pause mal kurz schauen, was es so Neues in ihrer Community gibt. Das sind dann aber auch meist die, die abends eine Schreibtisch-Phobie haben und allenfalls noch mal kurz von der Couch aus in ihr Notebook gucken. Dazu gehöre ich.
Klar gibt es auch die Junkies, die Tag und Nacht online sind und sich gar nicht mehr irgendwoanders hin bewegen. Davon kenne ich zum Glück keine.
Es gibt aber auch Menschen, die beruflich nicht am Rechner sitzen. Davon haben nicht alle ein eigenes Notebook oder einen Computer. Der Anteil der Männer, die privat einen Computer haben, scheint höher zu sein, als der der Frauen. Männer sind ja eher für Technik zu begeistern, Frauen leisten sich gerne noch ein paar Schuhe. So sind z. B. ein paar alte Freundinnen von mir sehr schlecht per E-Mail zu erreichen und - wenn überhaupt - nur sporadisch mal auf Facebook. Das ist schade, da ich gerade diesen Freundinnen, die weiter weg wohnen, auch gerne mal Fotos schicken würde. Wir telefonieren zwar häufiger, doch nach zwei Jahren frage ich mich dann wie sehr sich die Süße nun verändert haben kann oder wie ihr neuer Lover aussieht.
Die Männer tragen ihre Handy meist am Körper, Frauen haben diese in der Handtasche. Und dann wundert sich ein Mann, wenn ich auf seine SMS erst nach Stunden antworte. SMS ist für mich kein gutes Kommunikationsmittel, im Büro stört es und wenn mein Handy in der Tasche ist, bekomme ich es üblicherweise nicht mit. Männer sollten auch nicht so schnell auflegen, wenn sie versuchen eine Frau auf dem Handy zu erreichen. Es dauert oft länger bis wir das Handy aus der Handtasche gefummelt haben und dann ist das Gespräch oft schon weg.
Da ich seit dem Umzug keinen Festnetzanschluss mit Anrufbeantworter mehr habe, nehme ich jetzt doch üblicherweise mein Handy aus der Handtasche, wenn ich heim komme. So bekomme ich dann - meistens - zumindest alle Anrufe mit.
Zu welchen Menschen hinsichtlich der Internet-Nutzung der Jost gehört weiß ich noch nicht. Zumindest war er noch nicht wieder im Forum online und hat seine Nachrichten gecheckt. Schade!
lilliberlin am 08. Januar 12
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Meine Jugendliebe - 3. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 5. Januar)
Peter hat sich immer noch nicht gemeldet.
Anscheinend war er nur ganz kurz auf stayfriends angemeldet. Meine Freundin Andrea konnte ihn schon nicht mehr finden, als sie meiner Bitte nachkommen und ihm eine Nachricht mit meiner E-Mail-Adresse schicken wollte.
So konnte er dann keine Nachricht bekommen.
Traurig das!
lilliberlin am 08. Januar 12
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