Dienstag, 17. Januar 2012
Verliebt? - 2. Teil
Fortsetzung zum Eintrag vom 16. Januar

Achim will mich besuchen kommen, der nächstmögliche Termin ist nächstes Wochenende.

Ich überlege, ob es eine gute Idee ist, ihn dann kommen zu lassen und mit auf die Party bei Corinna zu nehmen. Corinna wird sicher nichts dagegen haben, wenn ich ihn auch noch mitbringen würde. Im Gegenteil, sie wäre sicher sehr dafür, so neugierig, wie sie immer ist.

Ich habe aber meinen besten Freund, Joachim, schon als Übernachtungsgast in meinem Bett. Das macht die Sache schwierig. Aber vielleicht doch nicht ganz so schwierig, da Achim gestern ansprach, dass er für unser 1. Treffen hier bei uns ein Hotelzimmer buchen will. Er wisse ja nicht so genau, wie wir uns verstehen werden und da will er einfach vorsichtig sein. Ich war erstmal etwas irritiert durch die Anfrage nach einem passenden Hotel, denn mir geht es so, dass ich mir gut vorstellen kann, mit ihm die Nacht zu verbringen. Aber letztendlich finde ich das gut von ihm, auch wenn wir das Hotelzimmer dann vielleicht nicht nutzen.

Hm, wenn Achim jetzt eh ein Hotelzimmer mieten will, könnte er auch am Wochenende kommen. Allerdings hätten wir dann am Sonntag ein Frühstück zu Dritt. Ich hatte noch darauf spekuliert, dass Joachim vielleicht aus irgendwelchen Gründen absagt, aber das tut er nicht.
Und ich habe ja auch kleine Bedenken, ob Achim wirklich so gut zu mir passt, dass ich ihn gleich allen Freunden vorstellen will. Immerhin ist er schon 47, hat zwei Töchter und lebt ganz anders als ich. Schwierig, das alles.

Aber es ist mein Leben und ich sollte das machen, was mir gut tut und keine Abstriche machen! Nur weiß ich leider gerade nicht, was das Beste für mich ist. Markus bringt auch noch einen Single-Freund auf die Party mit, den ich nicht kenne. Und eigentlich wäre ein Mann in Berlin besser als einer, der 300 km weg wohnt. Anschließend gehen wir dann sicher auch noch aus, wer weiß, wer da so rum läuft.

Und sicher bin ich mir auch nicht, ob ich in Achim verliebt bin oder nur in die Liebe bzw. die Situation. Klar, es ist schön, mit ihm zu telefonieren, ich mag seine Stimme und die Art, wie er redet. Aber fehlen tut es mir nicht, wenn wir ein paar Tage nicht telefonieren. Trotzdem schaue ich mir ab und zu seine Fotos auf Facebook an.



Geschäftsbeziehungen - 6. Teil
Fortsetzung zum Eintrag vom 15. Januar

… und er hat mit gegooglet, na klar. Er ist nicht gleich darauf gekommen das zu tun, aber nachdem ich ihn in meiner Mail darauf aufmerksam gemacht hatte, musste er es einfach versuchen. Dass das, was er findet, vertraulich zu behandeln ist, hat Robin zuerst nicht so ganz verstanden.

Am Sonntag Abend hat er wie vereinbart angerufen. Er switchte gleich vom SIE auf das DU, meinte aber, dass die Siezerei ja auch ganz amüsant gewesen sei. Da konnte ich ihm nur zustimmen, ich hab so gesmilet, wenn ich seine Mails gelesen habe.

Zuerst redeten wir über den Sport, wegen dem er erst so spät anrufen konnte. Er war im Fitness-Studio gewesen, allerdings nicht wie ich zum Zumba, sondern nur auf dem Laufband und an den Geräten. Dann ging es eine ganze Weile um den Job, die Firmenverhältnisse, besonders um seine Zukunft, die eher nicht in der Firma sein sollte. Besonders bei diesen Themen redete er mich immer mal wieder mit Frau Lauenau an, was er dann aber gleich wieder witzig kommentierte. Der Typ redet genau so, wie er auch schreibt!

Wir konnten irgendwie gar nicht aufhören zu telefonieren, kamen von einem Thema aufs nächste. Wir erzählten uns unseren halben Lebenslauf, incl. Jobs, verschiedenen Wohnorten etc., Beziehungen fanden auch eine kleine Erwähnung. Dann hatten wir eine ganze Weile Angeln, Mountainbiken und Klettern zum Thema. Dabei kam ich dann wieder darauf, dass er das, was er unter Lilli_Berlin im Web gefunden hat, doch bitte vertraulich zu behandeln ist. Wieso? Vertraulich in dem Sinne, dass es meine Chefs und Kollegen nichts angeht. Das hat er dann doch verstanden und wird sich daran halten. Aber es werden ja eh keine Kollegen etc. erfahren, dass wir privat miteinander telefonieren.

Nach fast drei Stunden wollte ich dann doch das Telefonat beenden, da es inzwischen schon 01:30 Uhr war. Das war allerdings nicht ganz so einfach, weil noch dieses und jedes gesagt werden musste. Es war ja auch so richtig schön, mit Robin zu quatschen, es war nicht alles so ganz ernst zu nehmen, was er erzählte, auch wenn immer etwas Wahres dran war. Wir lachten viel und waren schon verdammt vertraut miteinander. Eigentlich würde ich ihn ja gern mal privat treffen, aber leider habe ich erst einmal keinen Düsseldorf-Ausflug vor.