Montag, 14. Mai 2012
Keine Angst vor Fünfzig
Gleich ist es soweit, ich werde fünfzig! Irgendwie ist das schrill. Ich und Fünfzig. Das kann schon fast nicht sein. Ich fühle mich nicht wie… ja wie? wie eine ältere Frau? Nee, Frauen sind mit fünfzig noch keine älteren Frauen, sie sind Frauen in der Lebensmitte. Klingt auch blöd.
Gestern hatte ich mich noch mit meiner Freundin Isabelle (44, zwei fast erwachsene Kids, alleinerziehend, seit drei Jahren in einer Beziehung mit einem meiner besten Freunde) darüber geredet. Wir machen nicht mehr alles so sehr am Alter fest, wie noch unsere Eltern. Es ist alles nur eine Sache der Einstellung, wie man lebt, wie man sich gibt.
Und eben rief noch meine Freundin Ina (45, Single) an und fragte, wie ich mich fühle. Ich konnte nur sagen: prima. Na klar, gerade von meinem neuen Lover heim gekommen, wie sollte es da auch anders sein. Aber auch sonst, ich denke es ändert sich nichts. Und sie meinte, ich würde ja nicht damit rumprahlen, dass ich dann fünfzig sei. Entweder kriegt es jemand mit oder eben nicht. Und die, die es mitkriegen, sind dann erstaunt.
Auf dem Rückflug von Neapel hatte ich in der Cosmopolitan gelesen, dass Frauen irgendwann unsichtbar (für die Männer) werden. Ich denke, die Autorin sprach von Frauen über vierzig. Hm, das ist nun nicht unbedingt die Erfahrung, die meine Freundinnen und ich machen. Vielleicht geht das wirklich erst noch später los, oder vielleicht gar nicht? Darüber muss ich mir jedenfalls jetzt noch keine Sorgen machen. Ich denke, das ist auch eine Sache der Ausstrahlung. Und überhaupt bin ich für mache Sorten von Männern viel lieber unsichtbar.



Männer soll eine(r) verstehen
(Fortsetzung zum Eintrag vom 1. Mai)
Er kann es wohl einfach nicht lassen. Vor zwei Stunden schickte mir Alex eine SMS „heute bodycombat oder knutschen?“. Als ich die SMS eben las musste ich echt lachen, ich antwortete mit „na ganz klar bodycombat… meint meine trainerin“. Darauf fiel ihm dann nur ein „hihi“ ein, naja.



Ist es wirklich nur eine Affäre?
(Fortsetzung zum Eintrag vom 12. Mai)
Wie verabredet bin ich vorhin nach dem BodyCombat zu Jan gefahren. Es war wie am Montag auch. Kaum war ich in seiner Wohnung fielen wir schon übereinander her. Die Anziehung ist echt heftig und der Sex war wieder genial.
Dann lagen wir quatschend im Bett, bis Jan fragte, ob wir jetzt Essen gehen sollten. Wir machten uns frisch und gingen dann in zu einem Italiener in der Nähe seiner Wohnung. Nachdem wir bestellt hatten, brachte ich das Gespräch auf unser Verhältnis. „Verhältnis“ ist ein schräges Wort, aber das trifft es besser als „Beziehung“.
Ich startete damit, dass ich im sagte, wie sehr ich unsere Treffen genießen und wie gern ich mit ihm schlafen würde, aber dass ich keine Beziehung haben wolle. Er fragte, wie ich mir das denn vorstelle und ich erklärte ihm, dass ich mich einfach nicht binden wolle, da ich ja langfristig nicht vorhabe hier zu bleiben. Ich fragte erst einmal nicht, wie er die Sache sieht, denn ich wollte ihn nicht in die Situation bringen, sich zu viel zu vergeben. Ich erklärte ihm, dass ich ihn sehr gerne ab und zu treffen würde, aber dass es für mich eben nur eine Affäre sei.
Dann kamen unsere Pizzen und so hatte Jan erst einmal Zeit, meine Ansage sacken zu lassen. Er schaute mich wieder an und meinte, das sei schon in Ordnung. Er würde mich auch gerne ab und zu sehen, denn er würde auch sehr gerne mit mir schlafen.
Prima, so hatten wir das also geklärt. Auch wenn ich mir nicht ganz so sicher bin, ob er auch wirklich meint, was er da gesagt hat. Dann drehte sich unser Gespräch um meine – noch nicht so ganz konkreten – Zukunftspläne. Später fragte ich ihn, was er sich für sich so vorstellt. Darüber macht er sich gerade nicht so viele Gedanken, da er letzten Herbst erst seinen ersten Job angetreten hat und nun mal sehen muss, wie das so läuft.
Jan bezahlte die Restaurantrechnung. Das hätte ich jetzt auch komisch gefunden, wenn wir getrennte Kasse gemacht hätten. Immerhin hatten wir letztens bei mir gekocht.
Dann liefen wir wieder zu ihm nachhause und ich ging ich noch mit zu ihm rauf. Das schien für uns beide selbstverständlich. Wir machten noch einen Wein auf und landeten gleich wieder im Bett. Hatten noch zweimal netten Sex und dazwischen aneinandergekuschelt weitere Gespräche über Job und auch über Reiseziele. Ich wollte nicht über Nacht bleiben, sondern zeitig heim. Ich musste noch ein wenig aufräumen, da ja morgen meine Mutter zu Besuch kommt. Er weiß nicht, dass ich morgen Geburtstag habe und auch nicht, wie alt ich werde.
Ich hatte Jan auch nicht begründet, warum ich gehen wollte und er hat auch nicht gefragt, ob ich nicht über Nacht bleiben will. Wir verabschiedeten uns mit einer innigen Umarmung und einem langen Kuss.



Gemischte Sauna
Freitag war ich nach dem BodyCombat in der Sauna. Die gemischte Sauna war noch leer, als ich rein ging und mich dann auf einer mittleren Bank ausstreckte. Kurz darauf kam ein Typ dazu, der mich wahrscheinlich schon vorher gesehen hatte, als ich durch den Wellnessbereich lief.

Er fragte, ob er einen Aufguss machen dürfte. Klar, da hatte ich nichts dagegen, das hatte ich in ein paar Minuten auch selbst vor gehabt. Ich denke, das war nur sein Aufhänger, um mit mir ins Gespräch zu kommen. Er fragte, wie lange ich schon ins Studio kommen würde, da er mich hier noch nie gesehen hatte. Ich erzählte ihm, dass ich oft zum BodyCombat und Zumba gehen würde, aber eben in verschiedene Studios und somit meist nur einmal die Woche in diesem sei.

Unter den beiden Kursen konnte er sich nichts vorstellen und so erklärte ich ihm, worum es da geht und dass gerade BodyCombat auch ein sehr guter Kurs für Männer sei. Seine Bemerkung dazu war „Das hast du doch nicht nötig, du hast doch so eine gute Figur.“ Aha, ein erstes Kompliment.

Er selbst hätte das Training nötiger, er müsse etwas gegen seinen Bauchansatz und Hüftspeck tun, vielleicht wäre BodyCombat auch etwas für ihn. Bislang würde er nur an die Maschinen gehen. Ich riet ihm, es zu probieren, da es sehr effektiv sei und nicht nur die Muskeln sondern auch die Kondition trainieren würde. Ich sagte ihm nicht, dass er es auch gut nötig hätte, etwa zu tun. Die Einsicht hatte er ja selbst schon gezeigt. Ich schätze, der Kerl war um die 40, mittelgroß und eben nicht sehr trainiert. Eigentlich hatte er eine Figur, wie die meisten Männer in seinem Alter.

Als ich aufstand, um die Sauna zu verlassen, traute er sich noch, mir eine Massage anzubieten. Ich musste grinsen und bedankte mich für das Angebot, aber ich sei noch verabredet. Mutig der Mann, aber leider eben so gar nicht mein Typ! Ich stehe nicht so auf dunkelhaarige recht stark behaarte Männer, also Pech für ihn.