Mittwoch, 6. Juni 2012
Let's write in English
(Fortsetzung zum Eintrag vom 30. Mai)

Nach acht Tagen Urlaub hatte ich bestimmt 50 Mails im Postfach. Ich checkte sie erst einmal schnell auf interessante Absender und fand einen unbekannten mit Betreff "Greetings from room 512", die konnte nur von Phil sein.

Phil hatte tatsächlich noch am selben Abend, nachdem wir uns verabschiedet hatten, geschrieben. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass ich meine geschäftlichen Mails auch im Urlaub checke, aber da hatte er nun Pech. Immerhin muss er meine Abwesenheitsmessage erhalten haben. Die Mail war nicht lang, er schrieb "so good to meet you", wünschte mir einen erfolgreichen Einstufungstest für meinen Englischkurs und bemerkte noch "I hope you won't mind of I dream about you just a little bit…?".

Klar saß ich dann erst einmal mit einem fetten Smile am Schreibtisch. Auch wenn ich an ihm als Mann nicht so sehr interessiert bin, ist es gut für's Ego solche Mails zu lesen.

In der Mittagspause googlete ich Phils E-Mail-Adresse, da ich ja nur diese und seinen Vornamen kenne. Ich wurde auf myspace und in zwei südafrikanischen Dating-Portalen fündig. Alles leider ohne Foto und anscheinend aus 2010 oder älter. War aber ganz interessant, zu sehen, was Phils Interessen sind. Ich wüsste aber noch viel lieber, welche Bücher er inzwischen herausgebracht hat und wo er in der Presse aufgetaucht ist. Doch dafür bräuchte ich seinen Nachnamen.

Am Nachmittag schickte ich ihm dann eine kurze Antwort-Mail. Ich schrieb von meinem Smile, als Reaktion auf seine Mail und dass ich gerade sehr busy im Büro sei, somit kaum Zeit hätte. Dann übermittelte ich ihm noch meine privaten E-Mail-, skype-, whatsapp- und facebook-Daten für eine einfachere weitere Kommunikation.

Beim Schreiben fiel mir auf, dass so ein Mail-Kontakt sicher auch ein gutes Sprachtraining für mich sein würde. Und außerdem will ich ja auch mehr über diesen Kerl wisse, der sagt sein Job sei "professional writer"!