Become a Model
Nach dem Fotoshooting hatte Lisa, die Fotografin, zu mir gesagt, ich könne es doch mal als Best-Age-Model versuchen. Irgendwann habe ich dann mal recherchiert und mich dann Anfang November bei zwei Model-Agenturen online beworben. Zwei Tage später hatte ich von der einen eine Einladung zu einem unverbindlichen Vorstellungstermin. Die andere Agentur hatte nach etwa zwei Wochen dann doch noch abgesagt, sie meinten sie hätten keine Kunden, zu denen ich passen würde.
Ich war dann doch ziemlich aufgeregt vor meinem (unverbindlichen) Vorstellungstermin. Immerhin sind meine Zähne nicht so ganz perfekt und außerdem bin ich mit 1,63 m doch nicht gerade groß.
Es war dann richtig nett in der Agentur, von Unverbindlichkeit keine Spur. Der Agentur-Chef hatte sich zuerst noch einmal die Fotos angeschaut, die ich geschickt hatte, und danach die Fotos, die ich mitgebracht hatte. Das waren jetzt nicht nur Fotos vom Shooting mit Lisa, sondern auch Amateurfotos aus meinem Leben, da mir gesagt wurde, ich solle normale Lifestyle-Fotos mitbringen. Er sagte, ich hätte eine schöne Ausstrahlung und sei fotogen.
Ich musste noch einen Fragebogen ausfüllen und dann wurden noch ein paar Porträtfotos gemacht. Den Vertrag hatte ich mitgenommen und – nachdem ich ihn gelesen und für in Ordnung befunden habe – wieder bei der Agentur eingeworfen.
Danach wurde schon einmal mit dem vorhandenen Material eine Sed-Card erstellt. Letztendlich brauchte ich aber noch mehr passende Fotos. Er hatte gesagt, versprechen kann er nicht, dass ich vermittelt werde. Er hätte zwar gerade eine Anfrage nach einer Blonden, um die Fünfzig, aber eben nicht nach so einer dünnen. Tja, ich bin eben zierlich und wirke vielleicht auch dünn, wobei ich das vielleicht eher als athletisch bezeichnen würde.
Auf jeden Fall war ich damit einen Schritt weiter! Yep! Was daraus werden würde, würde sich zeigen. Ich war gespannt.
lilliberlin am 27. Januar 13
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Warum ruft er nicht an?
Diese Frage stellen sich Frauen häufig. Sie machen sich dann Gedanken darüber, woran es liegen könnte, dass er sich (noch) nicht meldet. Manchmal ist die Antwort so naheliegend.
„Warum ruft sie nicht an?“ muss sich der Mann, den ich im November mal eben kurz im A-TRANE kennengelernt hatte, auch gefragt haben.
Maja und ich hatten einen Tisch recht nah an der Bühne. Wir genossen die Musik, doch der Anblick der Musiker war nicht ganz so beeindruckend. Also ließ ich ab und zu meinen Blick schweifen. Gerade frisch gesinglet, muss man doch auch mal schauen, wer so unterwegs ist.
An der Bar lehnte ein Typ, recht groß, schlank und dunkelhaarig, vielleicht Mitte Vierzig, im Anzug etwas overdressed . Unsere Blicke trafen sich kurz und ließ meinen Blick weiter schweifen. Beim nächsten Mal schaute er auch wieder direkt zu mir. Lächeln hilft, dachte ich, und schenkte ihm eins. Aus dem Augenwinkel registrierte ich allerdings, dass er in Begleitung da war. Eine Frau im Hosenanzug, gestylt und onduliert, vielleicht Anfang Dreißig. Hm, entweder ist das ein Paar, was immer so rumläuft oder sie kommen gerade aus einem Business-Meeting.
Unsere Blicke trafen sich noch ein paarmal, ja immer, wenn ich in seine Richtung schaute. Ich saß ja auch in seiner Blickrichtung. Auch verzog jedesmal seinen Mund zu einem Lächeln oder fast Grinsen. Hm, was tun? Er würde sicher nicht zu uns an den Tisch kommen.
Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zu den Waschräumen. Dabei musste ich an ihm vorbei, schaute ihn aber bewusst nicht an, um seine Begleitung nicht aufmerksam zu machen.
Als ich aus dem Damen-WC kam, wartete er auf mich. Er würde mich gerne kennenlernen, es ginge nur gerade nicht, weil er mit einer wichtigen Geschäftspartnerin unterwegs sei. Seine Stimme war sympathisch und anziehend fand ich ihn auch. Ich lächelte ihn an, sagte, wir könnten uns gerne mal verabreden.
Leider hätte er sein Handy und seine Visitenkarten im Auto liegen gelassen, sagte er. Aber in meiner Handtasche wäre doch sicher ein Handy oder ein Stift, dass er mir seine Nummer geben könnte. Klar hatte ich mein kleines Handy dabei und speicherte Jürgens Nummer ab. Ich versprach, mich in den nächsten Tagen zu melden. Dann trennten wir uns wieder.
Nachdem das Konzert vorbei war, musste ich Maja natürlich gleich von meinem neuen Flirt erzählen. Sie lachte, da sie gar nichts davon mitbekommen hatte. Jürgen konnte sie allerdings nicht mehr besichtigen, da er anscheinend schon auf dem Weg zum Ausgang war.
Als ich am nächsten Abend zu meinem Handy griff und Jürgen anrufen wollte, war es tot. Erst dachte ich „Akku leer“, aber nein, es tat sich gar nichts mehr. Wenn ich bislang abends ausgegangen war, hatte ich – aus Sicherheitsgründen – nur mein altes Nokia mitgenommen. Da hatte ich die wichtigsten Nummern drauf und wenn es wegkommen würde, wäre es nicht so schlimm. Mein Smartphone, was jede Nummer automatisch mit Google synchronisiert, ließ ich üblicherweise daheim.
Tja, dumm gelaufen, mit dem Smartphone hätte ich jetzt noch Jürgens Nummer. Aus dem kaputten Nokia war die nicht mehr rauszukriegen.
Da mir noch nie die Handtasche oder das Handy geklaut wurde, nehme ich seitdem einfach mein Smartphone mit, dann kommen mir keine Nummern von smarten Typen mehr abhanden. War schon schade, dass ich ihn nicht anrufen konnte.
Und er wird sich sicherlich genau wie jede Frau Gedanken machen „warum ruft sie nicht an?“. Ganz einfach, weil ihr das Handy kaputtgegangen ist. Ob er diese Antwort in Erwägung zieht?
Na, vielleicht treffe ich ihn ja mal wieder im A-TRANE. Wenn Jürgen an dem Abend nicht gerade zufällig da gewesen ist, müsste er den gleichen Musikgeschmack haben.
lilliberlin am 27. Januar 13
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