Montag, 28. Januar 2013
Erektionsprobleme
„Wir müssen reden“ ist sicher eine echt blöde Ansage und ich möchte das Gespräch auch gar nicht so anfangen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es anfangen soll. … und was ich ihm überhaupt sagen darf, ohne ihn völlig zu verunsichern.

Jonas (45) ist nicht der Typ, der über Sex reden mag. (Mehr über Jonas und unsere Dates in meinem Blog „Eine erwachsene Frau“.) All mein vorsichtiges Herantasten war bislang erfolglos. Klar setzt man sich nicht an den Küchentisch und lässt sich erklären, wie der andere so tickt, was ihn anmacht, worauf er steht. Das versucht man einfach während der gemeinsamen Aktivitäten herauszufinden. Doch wenn jemand beim Sex einfach nur ruhig und ohne irgendwelche Emotionen sowie Reaktionen, wie z. B. einem Orgasmus agiert, dann ist Reden einfach notwendig.

So egoistisch bin ich nicht, dass es mir reicht, wenn ich auf meine Kosten komme. Jonas hat Glück, dass ich eine Frau bin, die schnell kommt und dabei nicht ausschließlich auf Stimulation der Klitoris angewiesen ist. Ich liebe es, einfach heftig zu knutschen, seine Lippen auf meinen zu spüren! Vielleicht auch noch ein Wenig im Hals-/Nackenbereich geknutscht zu werden, meine Nippel verwöhnt zu bekommen und dann einfach mit dem Kerl zu schlafen. Da bin ich dann schon so heiß, dass ich schnell mit dem Orgasmus dabei bin. Auch wenn ich ihm einen blase, will ich keine orale Gegenleistung sondern einfach nur schnellstmöglich seinen Schwanz in mir spüren. Somit hat es ein Mann, wenn er denn gut küsst, recht einfach mit mir.

Jonas mag es anscheinend auch gerne einfach. Ein bisschen oder ein bisschen mehr knutschen und dann in mich eindringen. Das klappt für mich prima und ich habe den Eindruck, dass er auch häufig mitbekommt, wenn ich komme. Das Problem ist nur, dass er in diesen etwa zwei Monaten, die wir jetzt zusammen sind, anscheinend nur einmal gekommen ist. … jedenfalls mit wahrnehmbarer Ejakulation.
Üblicherweise ist es so, dass Jonas irgendwann den Akt abbricht, da sein Schwanz nicht mehr standfest genug ist. Wenn ich ihn dann frage „und was können wir jetzt für dich tun?“ – zweimal habe ich mich das bislang getraut, bekomme ich nur die Antwort „es ist alles gut so“. Hmph, wie soll ich damit weiter kommen?

Jonas hat auch deutlich weniger Lust auf Sex als ich. Oder er hat Angst zu versagen und vermeidet den Sex deshalb. Das trifft es vielleicht eher. Üblicherweise findet der Sex im Bett während der üblichen Schlafengehzeit statt. Sex zu haben, nur weil man miteinander das Bett teilt, finde ich nun nicht so anregend, auch wenn ich dann doch die Initiative ergreife. Ich finde ihn ja sexy und schon wenn ich ihn sehe und dann knutsche, macht mich das an. Inzwischen habe ich aber den Eindruck, dass Jonas das Schlafengehen so lange hinauszögert, bis man einfach zu müde ist.

Mit ihm läuft es nicht so, wie es eigentlich üblich ist, wenn man noch so frisch zusammen ist. Man trifft sich und fällt schon fast übereinander her. Nein, das gibt es bei ihm nicht. Meine Aktivitäten in diese Richtung werden z. B. mit Fragen wie „du musst doch jetzt Hunger haben, sollen wir was Essen (gehen)?“ oder „ich muss dir unbedingt was im Internet zeigen“ abgeblockt.

Es ist ja nicht so, dass es keinen Körperkontakt gibt. Der Kerl kuschelt und kuschelt und kuschelt. Er liebt es, gemeinsam auf dem Sofa zu lümmeln, sich fast ineinander zu verknoten, zu schmusen, mir den Nacken zu kraulen etc. Aber wenn es dann zur Sache gehen könnte, muss er auf Klo oder irgendwas noch dringend erledigen.

Leider bin ich ab und zu auch schon von ihm zurückgewiesen worden. Er hat einfach die Knutscherei im Bett abgebrochen, das Licht ausgemacht, gesagt, wir müssten jetzt schlafen. Und wenn wir dann nebeneinander liegen, kommt seine Hand rüber, legt sich auf meinen Bauch oder nimmt meine Hand, so schläft er dann ein. Nähe braucht er also.

Abzublitzen ist kein schönes Gefühl. Nun bin ich etwas zurückhaltender, ergreife nicht mehr so sehr die Initiative. Fazit: es gibt weniger Sex. Das ist nicht gut!