Meine Jugendliebe - 2. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 4. Januar)
Ich bin ungeduldig. Peter hat meine stayfriends-Anfrage noch nicht gelesen, der hat sich zwar dort angemeldet, aber schaut anscheinend nicht so häufig da hinein – wie ich normalerweise auch. So habe ich meine Freundin Andrea gebeten, ihm meine E-Mail-Adresse mit der Nachricht, dass ich gerne wüsste, was aus ihm geworden ist, zu übermitteln. Als Gold-Mitglied kann sie mit allen Mitgliedern kommunizieren.
Im Gegensatz zu einem Mann, dessen 1. große Liebe ich war, schließe ich aus so einem Grund keine Gold-Mitgliedschaft ab. Matthias hatte mich auf stayfriends gefunden und mir die Freundschaftsanfragen-Nachricht geschickt. Ich fand es nett, ihn wieder gefunden zu haben und überlegte schon, ihn über meine Freundin zu kontaktieren, da hatte er selbst eine Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen. Als ich dann vor etwa drei Jahren mal wieder in der Gegend war, wo er wohnt, haben wir uns getroffen. Es war ein schönes Wiedersehen, Matthias hatte sich äußerlich kaum verändert, auch wenn er natürlich nun 27 Jahre älter war.
Wir hatten einen prima Abend, haben zusammen gekocht und bei einem Wein viel erzählt. Irgendwann gestand er mir, dass er nur um mit mir Kontakt aufzunehmen die Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen hatte. Er sagte, ich sei seine 1. große Liebe gewesen und auch die einzige in dieser Art geblieben. Ups, den 2. Teil des Satzes wollte ich lieber überhören. Es gab einige Frauen in seinem Leben, irgendwann hatte er auch geheiratet, sein Sohn sei nun 13 Jahre alt und er nun seit zwei Jahren geschieden.
Mit Matthias war ich zusammen, im Winter, bevor ich nach Berlin gegangen bin. Er war der nächste Freund, den ich hatte, nachdem ich den Heiratsantrag abgelehnt hatte. Es war eine heftig leidenschaftliche Beziehung, in Sachen Sex war das gut, aber Matthias exzessiver Umgang mit Alkohol und dann auch Gras hat mich nach ein paar Wochen richtig gestört. Also habe ich mich von ihm getrennt, was er mit Weinen und Betteln, ich solle bei ihm bleiben, aufgenommen hat. Auch hier war er ein sehr leidenschaftlicher Mensch.
Matthias war wie Peter auch auf der Polizeischule. Er hatte dann erste Versuche unternommen sich umzubringen, so dass ein paar Tage nach der Trennung, abends ein Streifenwagen der Polizei vor Tür meines Elternhauses stand. Zwei Kollegen waren vom Zugführer beauftragt worden, Matthias zu mir zu bringen, dass er noch einmal mit mir reden kann. Es war ein hochdramatisches Gespräch im Wohnzimmer meiner Eltern. Ich hatte irgendwann den einen Kollegen dazu gebeten, da ich auch nicht so richtig wusste, wie ich damit umgehen soll.
Hinterher hatte ich dann noch richtig Ärger mit meinen Eltern bekommen. Es war ihnen so richtig peinlich, dass Streifenwagen mindestens eine Stunde vor unserem Haus gestanden hatte. Was könnten sich die Leute dabei denken!
lilliberlin am 05. Januar 12
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