Das rote Kleid - 5. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 25. Januar)
Jetzt musste ich den Chat mit Alan nur noch in die richtige Richtung bringen, also versuchte ich’s mit „ja Wein, da war noch was“.
Er: „ja, da war noch was“
Ich: „feine Erinnerung“
Er: „können wir gern wiederholen, wenn du lust hast“
Ich: „Babe, wir haben uns so lang nicht gesehen, aber das spricht ja nicht unbedingt dagegen“
Seine Ansage „finde ich auch! und gegen einen wein habe ich nix einzuwenden. und vielleicht wenn wir lust haben auch mehr, und wenn nicht, dann eben nicht!“ passte gut.
Alles kann, nichts muss, also schrieb ich „hey, du bist ja richtig realistisch! bin dabei, gerne!“
Hey, er war ja richtig spontan diesmal: „klingt cool, soll ich zu dir rüber kommen?“
Blöderweise hatte ich mir ja mit Maja eine große Portion Schupfnudeln angetan und mein Bauch fühlte sich verdammt voll an. „Dazu muss ich grad mal die vielen Schupfnudeln in meinem Bauch befragen“ schrieb ich und guckte mir im Flur meinen Bauch im Spiegel an.
Er darauf: „hahaha, ok“.
Also mein Bauch war schon voll, aber nicht aufgebläht, ich fand ihn ansehnlich. Außerdem sieht ein vollerer Bauch bei mir in liegend abstützender Position nicht so knautschig aus. Ich dachte, damit könnte ich mich auch beim Sex wohler fühlen.
Also nutzte ich die Gelegenheit: „hm, wenn ich bedenke, dass es sonst wieder in Terminplanungsstress ausartet“ und „… dann komm doch besser gleich vorbei“
Seine Antwort kam sofort: „das klingt super, ich hab heut auch zeit, wer weiß, wann es sonst wieder…, freu mich!“
Darauf ich: „fein, und wehe du hast dich verändert“.
Er: „bestimmt nicht. wo muss ich denn hin?
Klar, die Adresse brauchte er: „nach Schöneberg, in die xxxxxstr. 14, was denkste, wie lange brauchste, bis du hier bist?“
Er: „vielleicht so 30/45 min, ist das okay?“
Ich musste auf jeden Fall noch den Wäscheständer wegräumen, mich umziehen und eine passende CD heraussuchen: „ja passt, muss ja noch aufräumen, grinz“.
Na klar schrieb er darauf: „brauchst doch nicht“.
Ich: „bei dir war auch so ordentlich, also besser isses“
Er: „dann sag ich mal bis gleich“
Was sollte ich denn nun anziehen? Beim letzten Treffen trug ich ein Kleid, Stay ups und Stiefel. So einfach wollte ich es ihm nicht machen, bei diesem spontanen Treffen. Außerdem war ja diesmal ganz offen, wie es laufen würde. Ich hatte ihn lang nicht gesehen, guckte noch eben schnell seine aktuellen Fotos auf Facebook. Ich war ja auch nicht sicher, wie er diesmal auf mich wirken würde.
Also machte ich mich frisch, stieg ich in eine leicht baggy Jeans, dazu ein Zimtstern-Textilgürtel, ein figurnahes aber nicht enges Volcom Longsleeve Shirt und darunter einen schwarzen Spitzen-Push-up mit passendem String, puderte mir noch mal das Gesicht ab und legte Gaultier 2 auf. Dann mal fix meine Lieblings-CD für leidenschaftlichen Sex, „Lola rennt“ in den CD-Player im Schlafzimmer getan und die richtige Lautstärke schon mal voreingestellt, die Gummis bereitgelegt und den roten Lumibär eingeschaltet.
Fürs Wohnzimmer wählte ich eine Cold Play CD, das ist von der Musik so ähnlich, wie die, die seine Band macht. Dann noch das Hauptlicht aus- und die Lichterketten etc. angeschaltet.
Eine gute halbe Stunde später kam eine SMS, das war wieder typisch für Alan, irgendwie telefoniert der nicht gerne: „wo muss ich klingeln?“.
Okay, Anrufen würde jetzt die Stimmung killen, also schickte ich ihm meinen Nachnamen per SMS. Gleich darauf klingelte es.
Etwas schwer atmend stand er vor meiner Tür, die Treppen hatten ihn etwas geschafft. Klar, er ist ja einen Aufzug gewohnt und Sport macht er ja auch nicht unbedingt.
Genau so hatte ich ihn in Erinnerung, es war nur nicht klar gewesen, wie viel Bart er haben würde. Er trug eine leicht baggy Jeans, T-Shirt und Kapuzen-Sweatjacke unter seiner Winterjacke, dazu Adidas-Samba-Sneaker und die obligatorische schon leicht verwaschene und zerschlissene Baseball-Cap über seinem fast nicht mehr sichtbaren Haar (so kurz war das rasiert). Der Bart war diesmal bestimmt schon drei Tage alt bzw. am Kinn schon recht lang aber gut zurechtgestutzt. Auch mit Bart hatte er mit seinen 35 noch eine recht jungenhafte Ausstrahlung, besonders durch seine strahlenden Augen und sein Lachen. Es war schön, ihn zu sehen.
Zur Begrüßung gab es eine innige Umarmung, aber noch keinen Kuss, dann musterten wir uns eingehend. Ich nahm ihm die Winterjacke ab und ließ ihn die Sneaker ausziehen – ich hatte immerhin gerade eine frisch geputzte Wohnung und die Sneaker würde er eh irgendwann ausziehen, warum nicht gleich.
Er schaute sich interessiert um, kommentierte mein Longboard sowie die Deko im Flur, warf einen längeren Blick auf die Fotowand und folgte mir dann in den Wohnraum. Dort war er auch erst einmal damit beschäftigt, meine Einrichtung und das Inventar auf sich wirken zu lassen und ein paar Fragen dazu zustellen.
Ich öffnete inzwischen den Rotwein und füllte zwei Gläser. Die Sitzsäcke hatte ich schon so hingelegt, dass wir gut nebeneinander sitzen und uns ggf. näher kommen konnten. Die Sitzsäcke fand er cool und ließ sich gleich hinein fallen. Ich ließ mich mit den Weingläser so halb neben ihm, halb gegenüber nieder, so dass wir uns angucken konnten.
„Schön dich wieder zu sehen“ und „Deine Wohnung passt zu dir“ sagte er. Er hatte auf Facebook meine Fotos angeschaut, auch die Filmchen übers Longboarden und Biken und fand mein Bike an der Wand recht faszinierend, stellte auch gleich ein paar Fragen dazu.
Wie letztes Mal auch, kamen wir aus dem Quatschen fast nicht raus, es ging um meine Hobbys und seine Musik, auch um die Karriere im Job und dabei schaffte er es auch, ein paar Komplimente über mein Aussehen und meine Figur einzubauen. Irgendwann fasste er meinen nackten Fuss, wollte sich mein Tattoo noch einmal genauer anschauen, meinte, er hätte in Erinnerung, dass es größer sei. Ja klar, das Fußgelenk war nur noch von der Jeans verdeckt, so dass er nicht alles sehen konnte. Während wir weiter redeten, streichelte er meinen Fuß. Wow, das war irgendwie echt sinnlich. Das hatte ich noch nie, dass mir ein Mann den Fuß gestreichelt hat.
Dazu dann ein paar tiefe Blicke in die Augen und dann endlich der erste Kuss. Mir war so richtig danach. Und Alan auch, er wechselte mit seinen Händen von meinem Fuß zu meinem Gesicht, dann Hals, Nacken und schließlich Rücken. „Du bist so sexy, auch wenn du mich im Kleid noch mehr anmachen würdest.“ Dann schob er auch schon seine Hand unter mein Shirt, streichelte erst meinen Rücken, dann meinen Bauch und schob das Shirt schließlich nach oben. Er küsste sich von meinem Hals runter Richtung Busen, legte dann meine Brüste frei, um an meinen Nippels zu knabbern. Mmmmhhh, das war so richtig antörnend.
Ich war ja auch nicht passiv, hatte ihm schon seine Kapuzenjacke ausgezogen und die Cap abgenommen. Dann seinen Nacken geknutscht und hatte mit meinen Händen fest über seine Arme, seinen Nacken und auch seinen Rücken gestrichen, wobei ich sein T-Shirt hoch geschoben hatte. Er fühlte sich gut an und sein Bart war weich, der störte beim Knutschen gar nicht.
Während der ganzen Aktion waren wir nicht still, wir erzählten uns weiter aus unserem Leben, über das, was sich geändert hatte, seit dem wir uns im November gesehen hatten. Doch plötzlich hielt Alan inne, zog mein Shirt wieder über meine Brüste und sagte „du machst mich so geil, aber ich weiß nicht, ob ich das kann und nicht morgen ein schlechtes Gewissen habe“.
Ich schaute ihn fragend an. „Ich habe eine Freundin und im März werden wir zusammenziehen.“ Ich musste lächeln „also stimmt dein Facebook-Status doch, ich hatte mitbekommen, dass du den geändert hattest, war mir aber nicht sicher, ob du damit nicht nur deine Ruhe haben wolltest“. Er küsste mich wieder heftig „aber du bist so süß“. Was sollte ich sagen außer: „Honey, das musst du wissen, ob du noch einmal mehr willst, im November wart ihr doch sicher auch schon zusammen. Ich denke, dieses Mal mit mir nimmt ihr nichts weg und solange das nicht in Regelmäßigkeit ausartet…“. Ich stehe ja nicht so auf One-Night-Stands, aber Alan kannte ich ja schon und wusste, dass ich mich auf eine leidenschaftliche Aktion einlasse. Es würde mir gut tun.
Männer sind einfach Testosteron-gesteuert, er konnte es natürlich nicht lassen. Als er mir das Shirt ausziehen wollte, nahm ich ihn an der Hand und mit ins Schlafzimmer. Meine Sitzsäcke sind bei heftigen Bewegungen leider zu laut. Im Schlafzimmer hatte ich schnell noch den CD-Player gestartet, während er mich schon heftig umarmte. Das Lumibär-, gemischt mit dem Flur-Licht, was ins Schlafzimmer fiel, gab ein dezentes Wohlfühl-Licht, dass man noch genug sah, aber nicht alles genau erkennen konnte.
Wir knutschten heftig, während wir uns ungeduldig gegenseitig auszogen. Bei seiner Jeans half er mir und entledigte sich dabei auch gleich seiner Socken. Hey, er hatte etwas abgenommen, die paar Kilos, die er letztes Mal noch zu viel hatte, waren weg, kein Hüftspeck mehr. Er ist kaum behaart und die Gegend um den Schwanz sowie den Sack hatte er rasiert, fein.
Es machte mich so an, seinen stämmigen Körper zu spüren, seine glatte Haut. Es war genau die Leidenschaft, die ich gebraucht hatte.
Er küsste mich vom Hals über das Schlüsselbein, liebkoste meine Nippel mit seinen Lippen und der Zunge, um dann über meinen festen Bauch (danke liebe Schupfnudeln!) zu meiner nackten Scham vorzudringen. Als er anfing mich zu lecken, war ich schon angetan, dass ich gleich das erste Mal kam. Netterweise ist er auch nicht einer, der sich ewig damit aufhält, sondern sensibel genug ist, mitzubekommen, wann es an der Zeit ist, dass ich mich auch mal um ihn kümmern kann, weil ich erst einmal genug habe. Außerdem sagte er nebenbei so schöne Sachen wie „du hast so einen sexy Körper“, „ich mag deinen Knackarsch“, „deine Haut ist so schön weich“ oder „dein Body fühlt sich so geil fest an, man merkt wie viel Sport du machst“. Auch das machte mich an.
Ich wusste noch, dass ich mich bei ihm etwa zurückhalten muss, sonst kommt er zu schnell. Also nur ein zartes Knabbern an seinem Schwanz und ein leichtes Kraulen der Balls. Er zog mich wieder nach oben, wollte knutschen, seinen Körper an mich pressen, mit festem Griff meinen Po halten. Ich spürte seinen harten Schwanz auf meiner Scham. Das machte mich auch gleich noch mehr an, ich wollte ihn spüren. Also griff ich zu den Gummis, öffnete ein Condomi und reichte es ihm. Er zog den Gummi über und drang endlich in mich ein. Es war ein recht kurzer Akt, da ich inzwischen so angetörnt war und so wie ich ihn spürte heftig kam. Das gab ihm anscheinend den Rest und er nahm das zum Anlass, auch gleich heftig zu kommen.
Klar kam von ihm dann „tut mir leid, ich war zu schnell“. Ich konnte ihn nur anlächeln und sagen „warst du nicht, das war gutes Timing und ich hab dich ja dazu gebracht, weil du mir so genial gut getan hast“. Wir schmiegten uns noch eine wenig aneinander und drückten uns fest. Ich denke, nicht nur ich, sondern auch er war happy.
Dann hatten wir Durst, wollten aber keinen Wein, sondern Wasser. Ich holte zwei Gläser. Wir hingen noch ein wenig aneinander kuschelnd im Bett ab, dann wollte Alan eine Zigarette. Dafür mussten wir uns anziehen und auf den Balkon. Die Gesprächsthemen gingen uns auch jetzt nicht aus, Alan wollte aber heim. Es war inzwischen schon zwei Uhr und mir sehr recht. Ich wollte ja am Sonntag das Zumba nicht verschlafen.
Als Alan weg war bin ich erst einmal voll happy durch die Wohnung gehüpft. Er hatte mir so richtig gut getan! Dann bin ich ins Bett und sofort eingeschlafen, von Träumen hab ich nichts mitbekommen.
Sonntag beim Zumba war ich dann so richtig gut gelaunt, allerdings manchmal etwas abgelenkt, weil ich wieder an die leidenschaftlichen Stunden mit Alan denken musste.
lilliberlin am 26. Januar 12
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