Was hast du an, wenn du dich sexy fühlst?
„Was hast du an, wenn du dich sexy fühlst?“
„Schöne Unterwäsche, auch wenn sie nicht sichtbar unter den anderen Klamotten ist.“ antwortete ich lächelnd der Fotografin.
Zum Geburtstag hatte ich von meinen Mädels einen Gutschein für ein Fotoshooting in Lisas Studio bekommen. Das hatte ich mir gewünscht, denn mit Fünfzig wird es höchste Zeit, das mal zu machen, wenn man es vorher schon nicht getan hat.
Das war schon eine sehr direkte Frage als Einstieg für die Besprechung des Fotoshootings. Aber irgendwie auch okay. Schließlich muss sie mich kennenlernen, wenn sie erotische Fotos mit mir machen will.
Ich erzählte ihr, dass ich mehr Mädchen als Vamp bin. Den Eindruck würde ich auf sie auch machen, bestätigte Lisa mir. Wir schauten ein paar Fotos von vergangenen Shootings an. Mir gefielen die Fotos am besten, die von den Posen eher natürlich und weniger lasziv waren, wo vielleicht ein Teil der Person im Schatten lag.
„Ich finde es schöner, wenn man bei den Fotos mehr ahnt als sieht, wenn die Fotos die Phantasie anregen. Das ist auch der Grund, warum ich eher figurnahe als richtig enge Kleider und Shirts trage. Und wenn man mich in meinen baggy Jeans sieht, dann kann man ahnen, das sich darin ein kleiner knackiger Po befindet.“ erzählte ich ihr.
Zum Termin bin ich in meinem roten schmalen Kleid mit den Spaghettiträgern gegangen, zum Teil waren die Träger des ebenfalls roten BHs zu sehen. Ich war wie immer kaum geschminkt, eben Mascara, Puder und Rouge, auf den Lippen nur ein Pflegestift.
Sie fragte, was ich üblicherweise für Klamotten trage. „Schon gerne Kleider, aber auch baggy Jeans…“ Das war ihr Stichwort. Die Jeans lässig auf den Hüften, vielleicht die Arme vor der nackten Brust verschränkt, war ihre Idee dazu. „Ich finde es auch sexy, wenn man die Hüftknochen vorblitzen sieht. Wir sollten das Shooting vormittags machen, dann habe ich auf jeden Fall einen flachen Bauch und vielleicht sieht man sogar meine Bauchmuskeln.“
Dass ich sportlich trainiert bin, könne sie schon sehen und das müsse man auch zur Geltung bringen. Fein! Von meiner Idee, ein paar Fotos in BodyCombatPose und -Outfit zu machen, war sie auch begeistert. Dafür solle ich auch ruhig ein bauchfreies Top mitbringen.
Ich musste lachen, Lisa ist eine gute Bekannte meiner besten Freundin Maja. Und Maja hatte gestern noch gesagt „Was, du willst bauchfreie Fotos machen?! Nee, das würde ich nicht machen.“. Ich erzählte der Lisa davon. Sie musste auch lachen „Maja ist doch ein ganz anderer Typ als du und sie kleidet sich auch ganz anders, da musst du dir nichts draus machen.“
„Ich finde auch, dass ich meinen Bauch noch gut zeigen kann. Und das sollte ich ausnutzen, bevor meine Haut dann wirklich zu groß für mich wird, der körperliche Verfall voranschreitet.“ Lisa guckte etwas irritiert und fragte „Wie alt bist du denn?“ Auf meine „Fünfzig“ rief sie gleich zu ihrer Assistentin rüber „Hast du das gehört?“ Beide meinten, dass sie mich nicht für so alt gehalten hätten und sie fragte, wie lange, oft und was für einen Sport ich denn machen würde. Denn der Sport würde wohl eine Menge ausmachen.
Sie selbst müsse auch wieder mehr für sich tun, vor einigen Jahren noch, war sie auch ständig im Fitness-Studio, doch seit sie selbständig sei, fehle ihr die Zeit. Wir redeten noch ein wenig über Laufen, Yoga, Zumba etc. und kamen dann wieder auf das Shooting zurück.
Meinen Kleiderschrank soll ich durchforsten. Schöne Dessous, eine Bluse, Jacke, verschiedene Kleider, Shirts, Jeans, vielleicht einen Hut, alles was mir so einfällt, mitbringen. Und natürlich eine Auswahl an Schuhen und Stiefeln. Es sei völlig normal dann mit einem Reisetrolley aufzutauchen. Und Musik, die ich mag, solle ich auch mitbringen.
Dann machten wir den Termin aus. Ich werde mir dafür frei nehmen, damit wir morgens um 10 Uhr anfangen können. Wie angeordnet werde ich dann auch keine Unterwäsche und Socken anhaben, wenn ich bei ihr im Studio auftauche. Ich weiß ja selbst, wie lange es dauert, bis die Abdrücke davon wieder weggehen. Da werde ich dann wohl nicht mit dem Rad hinfahren können.
In den nächsten zwei Wochen kann ich mich dann darum kümmern, meine hellen Stellen vom Griechenland-Urlaub noch nachzubräunen. Und meine Haare müssen an dem Tag auch im richtigen Zustand sein, also am besten einen Tag nach der Haarwäsche und am Vorabend noch viel sportliche Bewegung, dann ins Dampfbad und in die Sauna, danach locken sie sich dann besonders schön.
Als ich nachhause kam, hatte ich schon einige Ideen, was für Klamotten ich mitnehmen könnte. Die ersten habe ich dann schon einmal bereit gelegt und für den Rest schon ein paar Notizen gemacht. Seltsam, auf Nylons waren wir gar nicht zu sprechen gekommen, ich werde aber ein paar Halterlose und vielleicht auch andere (aber ohne Strapse) mit schönem Bund mitnehmen.