Online-Dating - Jonas - das 1. Date
Das 1. Telefonat mit Jonas war lustig und trotz der fast drei Stunden viel zu kurz. Wir hatten so viel zu erzählen und seine Stimme war für mich einfach zum Wegschmelzen. Leider mussten wir bis zum 1. Date noch eine gute Woche warten, da ich geschäftlich unterwegs war. Wir nutzten aber die Zeit für einige Telefonate, die auch immer nur endeten, weil wir dringend ins Bett mussten.

Dann kam der Tag des 1. Dates. Ich war echt aufgeregt! Meine Haare lagen prima, doch die Kleiderfrage war wieder das Problem. Etwas was ein wenig sexy ist und meine schlanke Figur gut zur Geltung bringt, sich aber auch gut ausziehen lässt. Außerdem musste ich damit gut zu Fuß sein, doch wenn man einen Mann Mitte 40 trifft, sind Sneaker vielleicht nicht so angeraten. Auch sollten die Absätze eher höher sein, da Jonas ja fast 30 cm größer ist als ich. Ein enges schwarzes Shirt, dazu Jeans, leicht baggy geschnitten, mein Ledergürtel mit der schönen Roxy-Schnalle und die schwarzen Business-Stiefeletten. Die Daunenjacke musste es nicht sein, es war immerhin ein recht milder Samstagabend für Ende November.

Jonas holte mich bei mir zuhause ab. Ich hatte mich mit ihn extra schon gegen 19 Uhr verabredet, damit die Parkplatzsuche nicht so heftig wird. Er rief mich an, nachdem er einen Parkplatz gefunden hatte. Meine Adresse hatte er zwar, doch meinen Nachnamen kannte er noch nicht. Schon als ich aus dem Haus kam und ihn auf mich zukommen sah, war ich hin und weg. Eine männliche Erscheinung, schlank und groß, graumelierte Haare, ein leichter Dreitagebart und ein umwerfendes Lächeln. Er trug seine etwas weiteren Jeans auf den Hüften, dazu ein schwarzes langärmliges Shirt über der Jeans, ordentliche schwarze Schuhe und eine schwarze gefütterte Lederjacke, irgendein Motorrad-Label.

Wir hatten besprochen, dass wir erst einmal etwas Trinken gehen, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Wir gingen also ins Eckstein und bestellten beide Tee, er Minze und ich Chai. Unser Gespräch lief genau so easy wie unsere Telefonate, es war nur einfach schöner, dass man sich dabei anschauen konnte. Auf den Tee folgte für ihn ein weiterer und für mich ein Wasser. So langsam bekam ich Hunger und so fragte ihn lächelnd. Und, wie sieht’s aus, gehen wir was Essen. „Ja klar, ich habe auch Hunger, wo gehen wir hin?“ antwortete er grinsend. Somit war also der 1. Test bestanden, der Abend konnte gemeinsam weitergehen.

Jonas wollte bezahlen und stellte entsetzt fest, dass er seinen Geldbeutel nicht dabei hatte. Das muss ihm ja so richtig peinlich gewesen sein. Er sagte „Du, ich wollte dich einladen, aber ich hab anscheinend mein Portemonnaie im Auto vergessen. Kannst du eben zahlen, ich lad dich dann zum Essen ein.“ Eine komische Situation, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass der Kerl sich dann verabschiedet, wenn wir bei seinem Auto sind.

Ich zahlte und wir liefen zurück zu seinem Auto, diskutierten inzwischen was wir essen wollten und ihm gefiel mein Pizza-Vorschlag. Nachdem er seinen Geldbeutel aus seiner Umhängetasche, die im Auto lag, geholt hatte, liefen wir also zum Muntagnola. Da es schon nach neun war, hatten wir Glück, dass ein kleiner Tisch für uns frei wurde. Ich bestellte diesmal Wein, er wollte allerdings Wasser, da er ja noch fahren müsse. Aha! Dann bestellten wir beide die Pizza Prociutto Crudo, witzig! Wir unterhielten uns weiter gut und er übernahm auch wie angesagt die Rechnung, nachdem wir gegessen hatten.

Wir wollten den Abend noch nicht beenden und liefen noch zum Mr. Hu. Ich hatte Lust auf einen Hemingway XL und Jonas bestellte jetzt doch ein Bier. Wir ließen uns Zeit mit unseren Getränken, quatschten und schauten uns dabei viel in die Augen. Unsere Gespräche waren schon den ganzen Abend sehr persönlich, drehten sich um Sport, Ausgehen, unser Leben. Ich fühlte mich echt wohl mit ihm und hätte es nett gefunden, wenn wir uns etwas näher gekommen wären. Das wäre machbar gewesen, denn wir saßen nebeneinander, aber er machte keinerlei Anstalten in diese Richtung.

Irgendwann war es nach ein Uhr und er wollte nachhause fahren. Er brachte mich noch zu meiner Haustür und wir verabschiedeten uns mit einer festen und recht langen Umarmung. Ich hätte ihn gerne geküsst, wollte aber nicht den Anfang machen. Er fragte auch nicht, ob er noch mit rauf kommen könne. Also ging ich allein ins Bett, hätte mir gar keine Gedanken darüber machen müssen, ob meine Kleidung sich gut dafür eignete, ausgezogen zu werden.