Online-Dating - Jonas - das 2. Date
Sonntagmorgen, nach unserem 1. Date, kam eine whatssapp von Jonas und zauberte ein fettes Smile in mein Gesicht „Guten Morgen Lilli, prima Pizza, coole Bar, netter Spaziergang, noch nettere Begleitung :) Danke für den schönen Abend, gerne wieder. Meine Jungs terrorisieren mich, sitze gleich aufm Bike. Müden Gruß. Jonas“.
Klar, dass ich gleich darauf antwortete „Wollte dich gerade fragen, ob du gut heim gekommen bist. Ich war ganz baff, wie spät es schon war, als ich daheim war. Die Zeit mit dir ist ja so schnell vergangen … kein Wunder, dass ich dann doch etwas müde war. Nimm Konzentration mit aufs Bike, Honey. Knutscha! Lilli.“
Am Nachmittag, ich war gerade beim BodyCombat, kam eine neue whatsapp „Hi Lilli, bin back, alles gut, wie schaut’s bei dir aus? Jonas“ und dann noch eine, die ich beide erst nach dem Training lesen konnte „Hunger, Durst und warm Duschen ;) und dann … ?!“
Also, das klang ja schon etwas sehnsuchtsvoll, so antwortete ich genau so vage „BodyCombat ist grad aus, jetzt kurz Dampfbad, Sauna und Duschen, dann heim, und dann … ?!? ;)“
„Hätte ja große Lust, mit dir noch was zu machen, bin aber ganz schön platt, telefonieren wir gleich mal, wenn du wieder zuhause bist?“ Aha, es war also wirklich sehnsuchtsvoll gemeint.
„Yeees!“ antwortete ich eben schnell und beeilte mich nachhause zu kommen. Ich überlegte, es war gerade mal halb sechs, noch genug Zeit, die Bahn nach Potsdam zu nehmen.
Zuhause angekommen, checkte ich die Abfahrtszeiten der U- und S-Bahn nach Potsdam und rief Jonas an. Ich schlug ihm vor, zu ihm zu kommen. Er war begeistert, erklärte mir, wo er vor dem S-Bahnhof Babelsberg auf mich warten würde.
Viel Zeit zum Überlegen, was ich anziehen sollte, hatte ich nicht. Ich stieg in meine Baggy-Jeans, ein schwarzes Volcom-Langarmschirt und legte ein wie immer leichtes Make-up (Mascara, ein bisschen Concealer, Puder und Rouge) auf. Diesmal waren allerdings die Sneaker-Stiefel angesagt, die Absätze am Abend vorher hatten mir gereicht.
Als ich in Babelsberg aus der S-Bahn stieg, wartete Jonas überraschenderweise schon auf dem Bahnsteig auf mich. "Es gab direkt einen Parkplatz." Ich strahlte ihn an und wir begrüßten uns wieder mit einer langen Umarmung. Danach fragte ich ihn, ob er bemerken würde, dass ich heute keine Absätze tragen würde. Er grinste „du bist groß genug!“. Yep, so soll es ein.
Wir fuhren mit seinem Z3 zu ihm nachhause. Ich fragte natürlich, warum er kein größeres Auto hat, als Mountainbiker müsse man doch ab und zu Bikes transportieren. Er hat Freunde, die ihn mitnehmen oder leiht sich den Wagen von seinem Bruder. Ach so.
Jonas hatte mir schon erzählt, dass er eine 120qm-Dachgeschoss-Wohnung hat. Ich war gespannt. Natürlich nicht nur auf den Einrichtungsstil sondern natürlich auch darauf, wie sauber und ordentlich es sein würde. Auch wenn seine Wohnung nicht ganz meinem Geschmack entspricht – etwas zu viel schwarzes Leder und Chrom sowie Buchenholzfurnier in der Küche und Auslegware auf den Treppen – kann ich mich dort wohlfühlen. Und es war sehr aufgeräumt, das Bad sauber etc. Damit entspricht er wohl seinem Sternzeichen Jungfrau. Ich hatte zufällig ein paar Tage vorher in meinem Postkartenständer eine Karte zum Sternzeichen Jungfrau entdeckt, als ich mal wieder beim Kartenumsortieren war.
Wir tranken Rotwein, kamen wieder aus dem Quatschen nicht raus, bis sich dann doch der Hunger bemerkbar machte. Zu Essen hatte Jonas nicht wirklich etwas da, so holten wir uns etwas vom China-Imbiss. So genau hatte er mein Finya-Profil dann doch nicht gelesen, er hätte wissen können, dass chinesisches Essen nicht zu meinen Favoriten gehört. Aber okay, ich konnte es ja auch mal wieder versuchen, vielleicht gab es ja doch etwas Leckeres. Es gab Saté-Spieße, da hatte ich Glück.
Jonas machte den ganzen Abend keine Anstalten mir näher zu kommen. Im Wohnzimmer, wie auch am Esstisch, saß er mir gegenüber. Auch als wir zusammen vor seinem Computer saßen und uns ziemlich nah waren, tat er nichts. Dabei hätten wir uns leicht "zufällig" berühren können. Gerade da vermied er es aber auch, mich anzuschauen, da war ich ihm wohl zu nahe. Ich wurde schon ganz kribbelig, denn ich fühlte mich echt zu ihm hingezogen.
Irgendwann war es Zeit für die Heimfahrt. Jonas brachte mich noch zur S-Bahn, diesmal zu Fuß, es war ja nicht weit. Als der Zug einlief umarmten wir uns wieder und dann gab er mir endlich den ersten Kuss. Nicht nur einen Schmatzer, nein, es war schon ein richtiger Knutscher. Viel Zeit hatten wir dafür allerdings nicht, da ich ja in die Bahn steigen musste. Als ich dann in der noch offenen Tür stand, winkten wir uns noch einmal zu. Er hatte das gleiche Stahlen im Gesicht wie ich!
lilliberlin am 21. Januar 13
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