Online-Dating - Jonas - nach zwei Monaten Beziehung
Eigentlich sollte man doch noch heftig verliebt sein und gemeinsame Zeit voller Leidenschaft verbringen. Aber so langsam ist auch mal bei mir die Luft raus. Seufz.

Jonas hatte ja schon am ersten gemeinsamen Tag die etablierte feste Beziehung mit einem routinierten Alltag eingeläutet. Zu Anfang dachte ich ja, dass es mal vorkommen kann, dass man einfach sagt „Lass uns schlafen gehen“, weil man müde ist. Also dass man sich nicht voller Leidenschaft gegenseitig ins Bett zerrt, sondern seine üblichen Körperpflege-Rituale ausführt und dann einfach ins Bett geht und vielleicht noch ein bisschen miteinander kuschelt. Aber seit diesem ersten gemeinsamen Tag fühlt es sich mit Jonas an, wie nach sechs Jahren Ehe. Jedenfalls was die Leidenschaft angeht, Kuscheln dagegen geht ohne Ende.

Da Jonas Probleme hat, eine vollständige Erektion zu bekommen und diese bis zum eigenen Orgasmus zu halten, dachte ich, dass es ihm vielleicht an gewissen Reizen fehlen könnte. Ich trage immer schöne Dessous, aber die nimmt er so (fast) gar nicht wahr. Zumindest sagt er nie etwas dazu, sein Blick bleibt auch nicht daran hängen. Ab und zu bekomme ich mal im Vorbeigehen einen zärtlichen Klaps auf den Po. Das passiert aber auch, wenn ich vollständig angezogen bin, kann also nicht mit der Wäsche zusammenhängen.

Also empfing ich Jonas an einem Abend, wo wir bei mir Kochen wollten, in knielangem Rock, enganliegenden Langarmshirt, Stay-ups und High Heels. Es gab keinen Kommentar von ihm dazu. Also versuchte ich ihn herauszufordern „Hey, ich bin heut acht cm größer.“, darauf kam aber nur „Ja, ist mir auch schon aufgefallen.“ Immerhin machen sieben cm bei einem Größenunterschied von fast dreißig cm doch etwas aus.

Wir kochten und aßen. Am Herd gab es auch mal wieder diesen leichten Klaps auf den Po, doch weiter nichts. Anschließend versuchte ich Jonas zu verführen. Fing an zu knutschen, sein Hemd hochzuschieben etc. Er knutschte mit, machte keine Anstalten mich auszuziehen. Als ich ihm sein Hemd ausziehen wollte, wollte er ins Schlafzimmer.

Dort durfte ich ihm dann das Hemd ausziehen. Er zog mir anschließend schnell mein Shirt aus und auch gleich den BH. Wie schade! Der BH harmoniert so gut mit dem Höschen und den Strümpfen. Jonas Blicke blieben aber eh nicht auf meinem Körper. Er beeilte sich, seine Jeans und Socken auszuziehen. Ich versuchte mich an ihn zu schmiegen, wieder zu knutschen, ihn zu streicheln. Er machte mit, versuchte aber gleichzeitig meinen Rockverschluss zu öffnen. Da musste ich ihm helfen, da war er zu unerfahren mit.

Nun stand ich also da, in schwarzen Spitzen-French-Knickers, schwarzen Halterlosen mit Spitzenbund und meinen High Heels. Ich zog ihm die Unterhose runter. Sein Schwanz war etwas erigiert, aber eben wieder nicht vollständig. Ich nahm ihn in den Mund, massierte ihn derweil und kraulte gleichzeitig seine Balls.

Wie immer, kam überhaupt keine Reaktion von Jonas. Kein genussvolles Stöhnen, keine Artikulation irgendwelcher Laute, nur seine Erektion nahm etwas zu. Er schob mich von sich und auf das Bett, zog mir das Höschen runter, leckte ein wenig über meine Klit und wollte dann in mich eindringen. Jonas ist oft so ungeschickt! Dass Sex mit Höschen über den Oberschenkeln nicht geht, ist ihm nicht immer klar. Also, zog ich mir schnell den French aus. Die Strümpfe und Heels hatte ich immer noch an.
Der Akt vollzog sich wie immer. Nachdem ich zweimal gekommen war, legte sich Jonas einfach nur mit dem ganzen Gewicht auf mich. Ich fragte mal wieder „und was können wir jetzt für dich tun“ und bekam die übliche Antwort „es ist schon gut so, lass uns einfach noch kuscheln“.

Hm, schöne Dessous, Stay-ups, High Heels, all das scheint Jonas auch nicht mehr anzumachen, als ein einfacher nackter Körper. Im Laufe der Zeit, hatte ich alles was ich so kannte und was zu einer noch frischen Beziehung passte an Verführung probiert. Es war aber total schwierig. Immer wenn es mehr als Kuscheln wurde, zog er sich zurück, dann musste er plötzlich auf Klo (auch wenn er auf dem Weg dahin, dann doch ganz andere Sachen machte) oder hatte anderes dringend zu erledigen (Waschmaschine bestücken, Handy auf Nachrichten checken etc.).

Wenn wir dann abends im Bett lagen, dann war es meist schon so spät, dass wir hundemüde waren. Mir schien, Jonas zögerte es gerne möglichst lang hinaus. Nach dem wir uns „bettfertig“ gemacht hatten, fand ich das gemeinsame im-Bett-Liegen auch nicht besonders erotisch. Oft versuchte ich noch zu knutschen, Jonas zu streicheln etc. Er machte immer mit, aber meiste schon er mich nach einer Weile an seine Seite zum Aneinandergekuschelt-Einschlafen. Wenn es doch dazu kam, dass wir miteinander schliefen, war es nicht besonders spannend. Einfach so mal nebenbei, weil man eh zusammen im Bett lag.

Am Wochenende morgens war es speziell bei ihm im Bett auch nicht einfach, in Fahrt zu kommen. Jonas hat ein freistehendes Wasserbett ohne irgendwelche Lehnen. Das Wasserbett entspannt enorm und gerade auch morgens ist jede Bewegung da drin sehr mühsam. Kann ja sein, dass Wasserbetten gut für den Rücken sind, für leidenschaftlichen Sex sind sie nichts!

Ich hatte langsam den Eindruck, dass Jonas nicht aus psychischen, sondern aus körperlichen Gründen Probleme mit Erektion und Orgasmus hat. Also besorgte ich mir ein schlaues Buch über die männlichen Wechseljahre. Ich fand viel Bestätigung meiner Theorie. Zwischen 40 und 55 lässt es bei den Männern hinsichtlich Erektions- und Orgasmusfähigkeit nach, das ist eine ganz normale Alterserscheinung (gegen die Mann aber auch etwas tun kann).

Auf jeden Fall war es mal an der Zeit, darüber zu reden. Nicht immer nur ein „das ist schon gut so“ zu hören zu bekommen. Mit meinen Freundinnen diskutierte ich darüber, wie das am besten anzustellen sei.

Letzten Samstag lieferte mir Jonas die beste Vorlage für dieses Gespräch. Wir waren bei mir, hatten gekocht und hingen kuschelnderweise bei einem Wein in meinem Wohnzimmer ab. Ich weiß ja schon, dass mit Jonas Sex im Wohnzimmer nicht möglich ist, also entschied ich, diesen eben im Schlafzimmer zu haben und zwar „jetzt“.

Ich hatte die Weinflasche schon ins Schlafzimmer gebracht, dort auch Kerzen angezündet und eine Latin Jazz CD gestartet. Das hatte Jonas noch nicht mitbekommen, er hatte sicher gedacht, ich wäre nur mal eben im Bad gewesen. Ich löschte nun langsam die Lampen im Wohnzimmer. Er fragte mit einem Blick auf die Uhr „hey, was hast du denn vor, es ist doch erst halb elf“. Ich grinste ihn an „wir gehen ins Bett“. „Ja, aber ich bin noch gar nicht müde.“ antwortete er. Mit den Worten „genau deshalb“ nahm ich seine Hand und zog ihn hinter mir ins Schlafzimmer. Nebenbei nahm ich noch die zwei Weingläser mit.

Immerhin gab es kein „ich geh mir eben noch Zähneputzen“, romantisch war es aber trotzdem nicht. Jonas zog sich einfach bis auf die Unterhose aus. Da er keine Anstalten machte, mich auszuziehen, zog ich mich ebenfalls bis auf die Dessous aus. Im Stehen Knutschten wir erst einmal. Ich massierte seinen Po, schmiegte mich an ihn. Er knutschte meinen Hals, was mich immer ziemlich anmacht. Ich weiß aber nicht, ob er das schon festgestellt hat, denn er knutscht mich dort manchmal erst nach Aufforderung. Jonas öffnete meinen BH, küsste meine Nippel ein wenig und schob auch schon mein Höschen runter, legte dann seine Hände fest über meine Pobacken.

So standen wir noch eine Weile aneinandergeschmiegt, wobei ich wieder seinen Hals knutschte. In der Position kam ich nicht bis zu seinem Mund. Jonas ließ mich aufs Bett gleiten, zog mir eben mein Höschen aus und ließ seine Shorts folgen. Dann drang er auch schon in mich ein. Sein Schwanz war wie immer nicht ganz standfest, aber wie immer ging es doch recht einfach. Er hat einen kräftigen fleischigen Schwanz und wenn ich schon so nass bin, „flutscht“ es einfach. Es folgte der übliche schon fast ein wenig langweilige Akt. Nachdem ich gekommen war, brach Jonas die Sache auch recht schnell ab. Er blieb wie immer einfach auf mir liegen und murmelte „das war schön“ in meine Locken. Argh, ich hätte Schreien können!

Nachdem ich Jonas irgendwann von mir geschoben hatte, machten wir es uns an die Kissen gelehnt mit dem Rest Wein gemütlich. Ich hielt das nun für eine gute Gelegenheit, das Gespräch zu beginnen. Besser als am Tisch, wo man sich gegenüber sitzt. So nebeneinander an das Kopfteil vom Bett angelehnt, muss man sich nicht unbedingt angucken. Für ihn würde das Gespräch sicher etwas peinlich sein.

Ich startete mit „Kann es sein, dass ich mehr Sex will als du?“
Er, nach einer kleinen Pause „Wie meinst du das?“
Ich „Ich habe den Eindruck, dass du mir manchmal ausweichst, dass du versuchst, die Sache zu umgehen. So wie heute, als du gesagt hast, dass du noch nicht müde bist und somit noch nicht ins Bett willst.“
Er „Ja, meine Ex-Freundinnen wolltest deutlich weniger oft Sex als du. Da bist du schon sehr ungewöhnlich.“
Ich „Ähm, gerade so am Anfang finde ich es eher normal, wenn man ständig schon fast übereinander her fällt. Da finde ich jetzt nicht, dass ich ungewöhnlich bin.“
Pause.
Ich „Ich finde dich sexy und ich habe dann einfach Lust auf dich. Ich habe aber irgendwie den Eindruck, dass du da nicht so ein Interesse hast.“
Er „Aber wir müssen uns doch erst einmal kennenlernen.“ Was war denn das für eine Antwort, die passte nicht wirklich.
Ich gucke ihn erstaunt an „Wir kennen uns jetzt zwei Monate. Die erotische Anziehung ist eher stärker, wenn es noch Unbekanntes gibt. Das ist meine Erfahrung. Abgesehen davon, machst du es mir aber auch schwer, dich kennenzulernen.“
Er „Wieso?“
Ich „Du zeigst mir nie, ob dir gefällt, was ich mit dir tue. Du bist so verdammt ruhig.“
Er „Das braucht seine Zeit, das muss man erfühlen, sich langsam rantasten.“
Ich muss blöderweise schon fast lachen „Wie viel Zeit? Wir sind jetzt acht Wochen zusammen, ich versuche ständig, irgendwas rauszufinden. Aber du zeigst nie irgendwelche Reaktionen, wie soll das dann gehen. Und ich habe den Eindruck, du bist erst einmal gekommen, in dieser Zeit.“
Pause.
Ich gucke ihn nicht an „Stimmt das?“
Er „Ja, ich brauche meine Zeit, mich fallenlassen zu können.“
Ahm, das hatte ich ja noch nie von einem Mann zu hören bekommen, das glaubte ich nicht. „Es ist ja nicht nur so, dass du nicht kommst, es ist ja auch so, dass deine Erektion nicht ausreichend ist.“
Er „Wie meinste das denn jetzt, wir schlafen doch miteinander.“
Ich „Ja, aber dein Schwanz wird nicht richtig hart. Es geht zwar irgendwie, aber eben nicht so, wie es gehen könnte. Und mir ist es auch wichtig, dass du was davon hast. So egoistisch bin ich nicht, dass nur ich auf meine Kosten kommen will.“ Dass es außerdem ziemlich langweilig mit ihm abgeht, sagte ich mal besser nicht.
Pause.
Ich „Ich habe ja schon versucht rauszufinden, ob du vielleicht etwas Spezielles brauchst, was dich anmacht, aber den Eindruck habe ich auch nicht. Ich habe einfach immer mehr das Gefühl, du versuchst zu vermeiden, mit mir zu schlafen.“
Wieder keine Reaktion, ich schaute ihn an. In seinem Gesicht war nichts zu erkennen, es wirkte einfach nur irgendwie neutral.
„Kann es sein, dass du vielleicht Lust hast, aber es einfach nicht so funktioniert, wie du es dir vorstellst?“ fragte ich vorsichtig.
Er, nach einer Weile „Wie meinste das denn?“
Oh Mann, mit dem Kerl ist echt schwer zu reden. Ich antwortete „Na, es ist einfach so, dass die Erektions- und Orgasmusfähigkeit mit dem Alter abnimmt. Das beginnt irgendwann zwischen 40 und 55 und du bist jetzt in dem Alter.“
Er, recht entrüstet „Das kann nicht sein, so alt bin ich noch nicht.“ (Er ist 45.)

Ich hatte keine Lust mehr, weiter zu reden, das führte diese Nacht zu nichts. Ich dachte mir, er könne jetzt erst einmal darüber nachdenken. Ich kuschelte mich an ihn und nahm einen Schluck Wein. Dann küsste ich ihn. Er erwiderte den Kuss.

Seufz, warum muss ich nur immer an so komplizierte Männer geraten?!




eek3ahvu am 13.Feb 13  |  Permalink
Jonas scheint ein eher zurückhaltender Typ zu sein, und möglicherweise hast Du ihn mit Deiner eher sexfixierten Art einfach irritiert. Es gibt sehr viele Menschen, die eine gewisse Zeit brauchen, um sich mit Fremden wohlzufühlen. Und manche lassen sich mit dem Sex Zeit, bis sie ihr gegenüber sehr gut kennen.
Es mag für Dich unglaublich klingen, aber Männer sind keine lebenden Klischees. Es gibt Männer die finden Dessous lächerlich. Es gibt Männer die finden Sex beim ersten Date nicht geil sondern abstoßend. Und es gibt Männer denen Zärtlichkeit wichtiger ist als Sex.
Dass das für Dich alles unglaublich zu sein scheint ist komisch. Mit fünfzig könnte man doch wissen, dass nicht alle so ticken wie man selbst?