Meine Jugendliebe - 10. Teil
Es ist 18:30 Uhr. Ich tigere unruhig durch meine Wohnung. Es ist nicht so ganz klar, wie er durch den Verkehr kommt, 18:30 Uhr ist die frühestmögliche Ankunftszeit. Ich hatte über den Google-Routenplaner die Fahrzeit gecheckt, die Verkehrslage ist wohl recht ruhig.

Ich war ein paar Minuten eher aus dem Büro abgehauen, wollte mich noch in Ruhe umziehen. Hatte mich nun in meine Lieblingsjeans (leicht baggy, leicht shreddig) geschmissen, dazu einen Zimtstern-Gürtel und das kleine süße T-Shirt in Baseball-Optik, figurnah geschnitten. Mein Gesicht hatte ich frisch gewaschen und die Zähne geputzt. Wie immer hatte ich eine leichte Puderschicht und etwas Rouge aufgetragen, die Wimpern hatte ich schon morgens getuscht. Dazu dann der Gaultier-Duft. Meine Zehennägel hatte ich gestern schon mit frischem blauem Lack versehen. An meinen nackten Füßen trage ich Reef-Flip-Flops. Die Locken nun noch einmal kopfüber aufgewuschelt. Ich fühle mich wohl, meine Augen strahlen ... und ich bin sowas von aufgeregt.

18:50 Uhr, es klingelt. Leicht zitternd greife ich zum Hörer der Gegensprechanlage „Ja bitte?“. Eine nun schon von den Telefonaten bekannte Stimme antwortet mir „Besuch ist da“. Immer aufgeregter sage ich „komm rauf, ganz nach oben“ und lege den Hörer auf.

Ich öffne die Wohnungstür, obwohl Peter noch gar nicht oben angekommen sein kann. Er ist aber dann doch schneller als erwartet. Und nicht außer Atem, wie die Meisten, wenn sie dann im 5. Stock vor meiner Tür stehen.

Dann steht er vor mir, Lachen in den Augen und auf den Lippen, aber auch ein bisschen Unsicherheit ist zu merken. Ich schaue ihm in die Augen, irgendwie ist da ein Wiedererkennen da. Dann haben wir genug geschaut und nehmen und so richtig fest in den Arm – innig und lange. Wir lösen uns kurz voneinander, schauen und noch einmal tief in die Augen und umarmen uns noch einmal.