Freitag, 17. Februar 2012
Du bist ganz lieb, weil du blond bist
Erica schreibt in „Keine Angst vor Fünfzig“ „Jeder denkt, du wärst ganz lieb, weil du blond bist, doch du weißt, was du für ein Luder bist.“

Als Blondine Selbstvertrauen zu haben, das passt nicht so ganz in die Vorstellung, die besonders Männer von Frauen mit dieser Haarfarbe haben. Das hatte ich eben gerade gemerkt, als ich mit dem Kerl telefoniert habe, den ich letztens im Club kennengelernt hatte.

Das Telefonat startete damit, dass Harald sich entschuldigte, sich nicht eher gemeldet zu haben, weil er so viel zu tun hatte. Darauf konterte ich, dass ich die Woche auch nur heftig busy sei. Ich hatte ihn gestern auf meiner Anrufliste gehabt, war aber nicht zu einem Rückruf gekommen. Er schien ganz erstaunt, dass auch ich echt viel zu tun hatte, im Büro, so kurz vor dem Urlaub. Er wollte mich kurzfristig noch treffen, doch ich musste absagen, da ich noch einiges vor der Reise zu tun und außerdem zu packen hatte. Außerdem ist er mir nicht so wichtig, dass ich alles möglich machen würde, nur um ihn noch zu treffen.

Harald weiß noch sehr wenig von mir, ich hatte zwar kurz den anstehenden Urlaub erwähnt, allerdings keine Details. Er fragte „Was habt ihr so vor?“, er nahm ganz selbstverständlich an, dass ich nicht alleine nach Südafrika fliegen würde. Typisch! Wahrscheinlich kann er sich auch nicht vorstellen, dass ich nicht die kleine Angestellte sondern in einer leitenden Position tätig bin.

Das hat jetzt zwar nichts mit „Luder sein“ zu tun, bedeutet aber ich gehe meinen eigenen Weg. Ich mache mich nicht von einem Mann abhängig, ich nutze sie aber manchmal (aus), um meine Ziele zu erreichen. Und das merken die Männer vielleicht gar nicht.