Es gibt auch noch andere Männer
Sonntagabend waren Maja und ich in der Gainsbourg-Bar. Ein alter Freund von Maja hatte mit seiner Firma irgendwas zu feiern und sie mit Begleitung eingeladen. Da Majas Freund üblicherweise für solche Events nicht zu haben ist, hat sie mich mitgenommen.
Als wir gegen halb neun eintrafen, schienen wir schon ziemlich die letzten zu sein. Anscheinend geht man zu solchen Einladungen besser etwas pünktlicher, und anscheinend auch ein wenig gestylter. Mit unseren Jeans und Winterstiefeln waren wir schon etwas underdressed. Immerhin hatten wir ausgehtaugliche enge schwarze Oberteile an.
Wir sagten dem Gastgeber „Hallo“, standen mit unseren Drinks eine Weile in dessen Nähe rum und begaben uns dann zum Buffet. Wir hätten doch etwas eher kommen sollen, das Buffet sah schon ziemlich geräubert aus. Aber ein paar leckere Sachen gab es noch. Dass wir keine weiteren Leute kannten, störte uns nicht so, denn wir hatten uns schon wieder ein paar Tage nicht gesehen und viel zu bequatschen, speziell meine Probleme mit Jonas.
Nach dem Essen mussten neue Drinks her und so gingen wir zur Bar. Ein Typ fragte – eigentlich überflüssigerweise – ob er uns etwas bestellen dürfe. Aber er durfte, auch wenn wir das selbst gekonnt hätten, die Getränke waren ja frei. Mit ihm und seinem Freund kamen wir dann ins Gespräch. Der übliche Small-Talk, woher wir den Gastgeber kennen etc. Sein Freund, Bernd wie er sich vorstellte, war mehr daran interessiert, sich mit mir zu unterhalten. Das passte gut, denn er selbst unterhielt sich mit Maja.
Maja stupste mich an. Es war inzwischen elf, ihr Freund war da, um uns abzuholen. Also musste ich mich schnell von Bernd verabschieden. Ich drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand „wär schön, wenn du dich mal meldest“. Dann gab es noch das übliche Abschieds-Bussi-Bussi.
Noch in derselben Nacht erhielt ich eine E-Mail von ihm, auch wenn sie nur ein Smile und seine Handynummer enthielt. Die Webpage aus seiner E-Mail-Adresse musste ich erst einmal googlen. Aha, er hat eine eigene Firma, macht wohl was mit Webdesign und so, interessant! Ich wusste ja nichts über Bernd. Es gab ja nur den Smalltalk über die verschiedenen Bars und die Jazz-Szene.
Ich antwortete ihm am Montagabend
„Hej,
du warst ja anscheinend noch etwas länger unterwegs. Als deine Mail kam, hab ich schon längst geschlafen.
Deine E-Mail-Adresse weckt Interesse. Bin gespannt, mehr über dich zu erfahren.
Bussi
Lilli!“
Seine Antwort kam ein paar Stunden später
„Ja, schade, dass du so früh gegangen bist, ich hätt gerne noch ein wenig gequatscht mit dir.
Interessierst du dich für Kunst? Ich schick dir hier mal einen Link zu einem Projekt von mir.“
Ich hatte die Mail nur auf dem Handy gelesen, da ich unterwegs war, und wollte darüber nicht auf den Link zugreifen.
Lust zu antworten hatte ich aber schon
„Na klar,
ich geh morgen auf eine Vernissage, magst du vielleicht mitkommen?“
Jonas würde eh nicht mitkommen wollen, ihm war es generell zu anstrengend unter der Woche einen Abend in Berlin zu verbringen. Und in der derzeitigen Stimmung zwischen uns war ich ganz froh, alleine oder mit Maja, oder eben mit Bernd gehen zu können.
Bernd antworte „Sorry, Liebelein, ich bin Dienstag auf einem Projekt in Hamburg, frühestens Mittwochabend wieder für dich verfügbar.“
Na, das war doch eine süß verpackte Absage.
Auch wenn Bernd so gar nicht in mein Beutechema passt, tut mir seine Aufmerksamkeit gerade echt gut. So wie mir Jonas eben gerade gar nicht gut tut. So wirklich mag ich aber gerade nicht darüber nachdenken. Ich lass das mal auf mich zukommen.
lilliberlin am 06. Februar 13
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Er hat Rosen mitgebracht - 4. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag von heute früh)
Die weißen Rosen sehen immer noch schön aus. Sie machen sich echt gut auf meinem Küchentisch. So einen Abend mit Jan würde ich gerne wiederholen. Eben hat er angerufen, fragte, ob ich heut Abend Lust auf Kino hätte, einen konkreten Filmvorschlag hatte er aber wohl nicht. Das macht schon wieder den Eindruck vom üblichen Dating, seufz.
Ich habe aber heute Abend sowieso keine Zeit, bin mit einer Freundin verabredet. So habe ich ihm vorgeschlagen, dass ich morgen nach dem Zumba bei ihm vorbei komme, auf einen Wein. Er schlug vor, dass wir dann Essen gehen. Das habe ich dann einfach mal offen gelassen. Nicht dass ich etwas gegen Essengehen habe, aber in erster Linie will ich mit ihm ins Bett.
lilliberlin am 12. Mai 12
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Tanz in den Mai - 3. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 4. Mai)
Ich hatte ja Jans Adresse aufgeschrieben, als ich am Morgen des 1. Mai aus seiner Wohnung verschwunden bin. Nachdem er Donnerstag dann angerufen hatte, dachte ich mir, ich schicke ihm noch eine Karte, da ich ihn erst am Montag sehen werde.
Ich habe eine ganze Sammlung von diesen Postkarten, die man in den Kneipen mitnehmen kann. Die Karten füllen inzwischen einen ganzen Kartenhalter, der auch einmal in einer Kneipe hing und den ich vor ein paar Jahren von einer Freundin geschenkt bekommen hatte.
Ich wählte eine Karte mit dem Spruch „Lass mich deine Lippen spüren.“. Auf die Rückseite schrieb ich „… nicht nur deine Lippen, da gibt es noch viel mehr… ich mag dich wieder spüren wie am 1. Mai! Knutscha! Lilli“. Ich denke, die Botschaft ging recht eindeutig Richtung Sex und nicht in Richtung Verliebtheit. Die Karte warf ich dann Freitag früh am Flughafen ein, die sollte somit Samstag oder spätestens am Montag bei ihm sein.
lilliberlin am 06. Mai 12
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Tanz in den Mai - 2. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 3. Mai)
Nach dem BodyCombat hatte ich gestern eine unbekannte Handynummer auf meiner Anrufliste. Ob das wohl Jan war? Auf der Mailbox war allerdings keine Nachricht.
Ich war noch mit Maja verabredet, die auch meinte, das wäre passend, wenn Jan sich melden würde. Die üblichen zwei Tage nach der gemeinsam verbrachten Nacht. Wir saßen gerade mit dem 1. Glas Aperol Sprizz zusammen, da kam wieder ein Anruf unter derselben Nummer rein. Ich war doch etwas aufgeregt, und es war tatsächlich Jan.
Er sagte, er hatte sich erst geärgert, dass er mich nicht nach meiner Nummer gefragt hatte, doch dann hatte er schnell die hinterlassene Visitenkarte entdeckt. Er fragte, ob ich noch gut heim gekommen sei und meinte, dass er doch gerne mit mir gefrühstückt hätte, aber das könnten wir ja nachholen. Den vorgeschlagenen Termin für Freitagabend auf einen Cocktail musste ich ausschlagen, da ich ja mein Neapel-Wochenende vor mir hatte. Montagnachmittag komme ich zurück und so schlug ich Kochen am Abend bei mir vor. Vorsorglich fragte ich noch nach Allergien, Jan hat aber keine. Dann beendete ich das Gespräch recht schnell, da ich ja mit Maja zusammen saß.
Maja und ich grinsten uns an, als ich aufgelegt hatte. "Genau so muss es sein!" sagte sie und stieß mit mir an "Schade, dass ich früher von der Party abgehauen bin, so weiß ich gar nicht wer es ist.". Ich meinte lachend "Ja es ist schön, wenn sich ein Mann nach einer gemeinsamen Nacht in einer passenden Zeit meldet. Auch wenn frau gar keine feste Beziehung sondern nur eine Affäre will. Es ist einfach gut fürs Ego."
Ja, diese Affäre hätte ich schon gern. Ich mag Jans Geruch, es ist angenehm mit ihm zusammen zu sein und der Sex ist so, wie ich es mag.
lilliberlin am 04. Mai 12
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Er lebt noch!
(Fortsetzung zum Eintrag vom 15. April)
Mit Corinna und Maja hatte ich schon diskutiert, warum sich Malte nun nicht mehr meldet, seitdem er unser Date abgesagt und ich ihm die SMS "schade, dass ich dich nicht ans fon kriege. sms ist nicht so wirklich mein kommunikationsmittel. wär schön, wenn du mal anrufst, wenn's dir passt. bussi. lilli." geschickt hatte.
Unsere erste Theorie war, dass er vielleicht noch in ungeklärten Verhältnissen leben würde. Dass er sich vielleicht gerade getrennt hatte und sie sich nun wieder gemeldet hat, oder so etwas.
Die zweite Idee war, dass ihm sein Kommitment über den Kopf gewachsen ist. Nachdem wir uns kennengelernt hatten, hatten wir uns ja zwei Tage hintereinander getroffen. Wir waren zusammen Essen und er hatte die Rechnung gezahlt. Dann wollte er mich am nächsten Tag schon wieder sehen. Ich hatte auch zugesagt, aber vielleicht war er sich jetzt nicht mehr so sicher, ob er eine Frau treffen wollte, die ihm erzählt hatte, dass sie nicht auf Dauer im Lande bleiben will.
Dann gab es auch noch die Möglichkeit, dass er sich einfach nicht melden konnte, weil ihm etwas zugestoßen war. Das hielten wir aber für sehr unwahrscheinlich, auch wenn so etwas auch mal vor kommt.
Er lebt aber definitiv noch! Gestern, als ich vom 50. Geburtstag von meinem Freund Frank nachhause lief, kam ich am Green Door vorbei. Vor dem Green Door stand Maltes Fahrrad. Ich überlegte kurz, ob ich noch eben in die Bar rein schauen sollte, ließ es dann aber. Ich war zu müde und auch etwas angeschickert von einigen Aperol Sprizz.
lilliberlin am 22. April 12
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Alan - oder das rote Kleid
An einem grauen Novembertag bekam ich überraschenderweise eine SMS von Alan: „hey lilli. bin gestern Nacht aus NY zurück gekommen, möchte dich endlich verwöhnen“. Ups, damit hattee ich gar nicht mehr gerechnet, ich hatte ihn schon fast vergessen und habe dasselbe von seiner Seite vermutet. Es war jetzt immerhin schon ein paar Wochen her, dass ich die letzte SMS von ihm bekommen habe.
An diesem genialen warmen, fast heißen Spätsommertag im September war ich mit meiner Freundin Jules zum Longboarden verabredet. Jules kam ziemlich sauer an, „dieser Scheiß-Kerl!“. Ihr Freund hatte sie mal wieder versetzt, was die gemeinsame Samstagabend-Gestaltung angeht, er hatte es einfach vergessen, dass sie auf einem Geburtstag eingeladen waren und sich anderweitig verabredet. Jules wollte sich auf darauf am liebsten am Abend daheim verkriechen und betrinken, doch im Laufe des Nachmittags entspannte sie sich und meinte „dann geh ich halt ohne ihn und du kommst mit“.
„hey Jules, wohin denn und zu wem?“
„Robert, der Amateurfotograf, der die Longboard-Fotos von mir gemacht hat, feiert seinen 33sten, und ich bin mit Begleitung eingeladen“
„oh, wird das ein Pärchen-Event?“
„ich weiß nicht, ich ruf ihn eben an und frage“
Robert war auch gleich erreichbar und sagte, dass er es viel besser finden würde, wenn Jules eine Freundin mitbringen würde, es sei alles ganz ungezwungen, kein Pärchen-Event und wir würden die Frauen-Quote erheblich erhöhen.
Wir berieten uns noch, was wir anziehen wollten. Jules meinte, Jeans und Sneaker seien sicher das richtige für die Szene um Robert. Doch da das Wetter so ungewöhnlich warm war, schlug ich Sommerkleidchen vor und Jules fand die Idee auch prima.
Jules wollte mit dem Auto fahren, da Spandau ja doch etwas weit draußen ist und holte mich gegen acht ab. Sie war inzwischen wirklich wieder gut drauf und hatte keine Ambitionen mehr, sich zu betrinken.
Ich hatte mich für mein rotes knielanges Baumwollkleid mit den Spaghettiträgern entschieden, recht figurnah aber nicht eng geschnitten. Der Rock beginnt direkt unter dem Busen, kein heftiger Ausschnitt aber ein feines Dekolleté, das bringt meine definierten Schultern und meinen kleinen Busen gut zur Geltung. Ich hatte erst überlegt, die bunten Schläppchen anzuziehen, zog dann aber doch die zierlichen schwarzen Buffalo-Sandalen mit den 5cm-Pfennigabsätzen an. Jules trug ein Batik-Kleid und süße Reef-Flip-Flops, was bei ihren 180 cm auch keine schlechte Wahl war.
Party in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung. Als wir kamen waren etwa zehn Typen da und ein Pärchen, sie hockten auf allen Sitzgelegenheiten. Auf dem Sofa wäre noch Platz gewesen, aber wir blieben lieber im Eingang zur offenen Küche stehen. Wir unterhielten uns eigentlich nur mit Robert, bis dann noch ein Mädel (gerade mal 20) kam. Robert versuchte das Ganze aufzulockern, zu erreichen dass wir uns unter die Jungs (Mitte 20 bis Mitte 30) mischten. Das klappte aber so nicht und passierte erst, als die ersten Männer sich etwas zu Essen holten.
Alan saß, als wir kamen, mit dem Rücken zu uns in einem Sessel, dann holte er sich eine Portion Chili-con-Carne und ich dachte „wow“. Als er sich dann Nachschlag holte, blieb er bei mir stehen und seine Bandkollegen kamen dazu. Die Unterhaltung entwickelte sich dann im Wesentlichen zwischen ihm und mir, ich war natürlich neugierig, was für Musik er macht und wie es mit der Karriere voran geht. Sie hatten schon einen Nachwuchswettbewerb gewonnen und jetzt die erste CD heraus gebracht, aber von Erfolg könne man noch nicht wirklich reden.
Später kam Robert dazu und die Themen wurden heftiger. Besonders Robert war echt nicht ernst zu nehmen, aber ich konnte gut mithalten, ohne rot zu werden. Robert sagte, er würde gern mal einen Dreier zusammen mit Alan haben. Ich warf ein, die Phantasie wäre doch eher zwei Frauen und ein Mann. Robert darauf: „nee“ und so entwickelte sich das Gespräch entsprechend weiter, wir haben viel gelacht.
Gegen halb zwölf wollten Jules und ich los, da wir am nächsten Tag ins Elbsandsteingebirge fahren wollten. Ich wollte von Alan die Web-Adresse von seiner Band haben. Da ich in meiner Tasche keinen Stift fand, gab ich dann die Web-Adresse in mein Handy ein, bei der Gelegenheit bekam ich auch Alans Handy-Nummer. Er erzählte, er würde auch gleich gehen, da er am Sonntag um fünf Uhr aufstehen müsse, er habe ja auch noch einen regulären Job als Elektroniker.
Alan ist süße 34, also 15 Jahre jünger als ich, ca. 178 cm groß, stämmig (er könnte vielleicht ein paar Kilo abspecken), er hat kurz geschorene Haare, einen kleinen trendy Bart, neben seinem Job mit Schichtdienst ist er Drummer und auch Organisator/Ansprechpartner der Band, er raucht recht viele Gauloises.
Als ich zu Hause war musste ich natürlich eine SMS schicken „gibt’s demnext eine nacht, wo du nicht um fünf uhr früh aufstehen musst? cheers. lilli.“
Alans Antwort kam promt „also wenn du lust hast, komm vorbei“ und ein paar Minuten später „hast mich irgendwie echt scharf gemacht“.
„sweetheart, ich muss und will morgen fit sein, sonst wird’s zu gefährlich, weil unkonzentriert. wie wär’s mit morgen abend? aber nur wir zwei, smile.“
„klar nur wir zwei, ein fläschchen wein und du und ich, hast mich echt geil gemacht heute abend. lass morgen einfach schreiben“
„ich fand dich spannend vom 1. blick an, der 2. hat das dann bestätigt. bin morgen gen 20 uhr zurück, muss jetzt schlafen, seufz! bis morgen… lilli“
„danke, kann ich nur zurück geben. schlaf schön und viel spaß morgen“
Am nächsten Tag war es ist doch leider schon 21:45 Uhr, als ich zurück kam. Also schicke ich eine SMS „hm, das ist jetzt vielleicht ein bissl spät, oder?“
Zwei Stunden später antwortete Alan „hey, sorry, war selber nicht zuhause den ganzen tag. hoffe du hattest nen coolen tag. sehen wir uns die woche vielleicht?“
„eigentlich sehr gern, hab bloß ein termin-problem und bin ab freitag in hh. wie wär’s mal mit telefonieren? bussi. lilli.“
„ich lauf ja nicht weg! ja klar, können wir mal telefonieren. und an das rote kleid muss ich echt oft denken… damit und mit deinem körper hast du mich echt angemacht!“
„braucht’s dazu wirklich ein rotes kleid? ich wollte erst in baggy jeans, t-shirt und sneakern zur party gehen, aber es war so warm“
„nein… aber es war sexy!! und da ich sexy gut finde… hat es mich tierisch angemacht wie du ausgesehen hast!“
„na, da muss ich mir aber mühe geben, dass ich die gleiche wirkung erziele, wenn wir uns nächste Woche wieder sehen“
„ich glaub nicht, dass das ein problem sein wird! du hast nen sehr geilen körper!“
„sweetheart, den konntest du doch bislang nur ahnen… treffen wir uns dann bei dir?“
„ahne aber sehr gutes!! magst du wein? gern bei mir!“
„warum ist das denn noch ne woche hin… seufz. mag trockenen wein, lieber rot als weiß, wenn ich die wahl hab. wo ist bei dir?“
„würde dich auch am liebsten heute schon bei mir haben! bei mir ist in charlottenburg in der nähe vom theoder-heuss-platz!“
„so viel weiß ich doch schon honey, das ist ne fahrrad-entfernung. falls ich’s mittwoch noch hinkriege wird’s recht spät und sekt-selig (mädels-abend), soll ich mich dann noch melden? und name und adresse brauch ich, cheri!“
„melden kannst du dich auf jeden fall! ich werde aber selber mittwoch erst einmal nicht zuhause sein! vielleicht klappt es aber doch!“
Warum zickt er mit seiner Adresse eigentlich so rum? die steht sogar auf der Band-Webpage … das hatte ich später festgestellt.
Am Mittwoch hatte ich Alan dann telefonisch nicht erreicht, als ich gegen Mitternacht heim gekommen bin. Darauf schickte ich eine SMS „hab die flipflops von den füssen gestreift, die baggy jeans fallen gelassen und bin aus meinem shirt und den dessous (rot) geschlüpft. jetzt lieg ich frisch geduscht auf dem bett und versuch mir vorzustellen, wie du unter deinem shirt so aussiehst und sich dein body so anfühlen könnte… mmmmhhmmhh… lilli.“
Die Antwort auf meine SMS der letzten Nacht kam am nächsten Mittag „wow lilli! leider hab ich gestern schon geschlafen und jetzt stell ich mir die ganze zeit vor, wie du auf deinem bett gelegen hast! ich hätte dich so gern von deinen zehen bis zum kopf geküsst und geleckt und mit dir die ganze nacht mit geilem sex verbracht!!! mmmmh!!“
„heh, bin grad im büro, da werd ich ja noch rot, haste heut abend vielleicht doch ein wenig zeit, möglicherweise kann und sollte ich umdisponieren“ Ich hatte eh nur vor zum Sport zu gehen.
„heute abend spielen wir in potsdam. vielleicht danach?! könnte aber was später werden, würde mir aber nichts ausmachen“
„wann wäre das denn etwa?“
„also je nachdem, wenn wir bis 22 uhr spielen dann bestimmt gegen 0 uhr“
„oh, da muss die lilli schon ins bett… zum schlafen, nicht für geile aktivitäten mit dem alan, schade. dann müssen wir wohl bis next week warten… much fun + success 2n8 @ your gig. muss ich mir demnext auch mal anschaun.“
„ich schreib dir, wenns doch was früher wird. hab nämlich tierische lust auf versaute geile aktivitäten mit lilli“
„jaaa, lust und neugierde auf dich! aber versaut streichen wir mal, cheri. meld dich!“
„hahahaha, ok, versaut streichen wir. bis dann junge frau.“
„grins, ist halt die frage, wo da die grenze ist. aber wir werden uns in der sache sicher einig, honey!“
Später gegen 0 Uhr schrieb mir Alan „hey süße, ich komm grad heim, schade. wäre geil, wenn du jetzt hier wärst“
„da hab ich mich heut beim bodycombat statt mit dir verausgabt, honey! adrenalin kickt, ob du das toppen kannst?“
„ich würde es versuchen. und da ich grad echt geil auf dch bin, würde es bestimmt gut klappen“
„die hitze dieser nacht würden wir gemeinsam noch verstärken. jaa, jetzt haut auf haut, deine küsse und deinen starken schwanz spüren, wüsste zu gern wie das ist. kriegen wir das dann vielleicht dienstag hin?!“
„du weißt nicht, wie gern ich jetzt meinen schwanz in dich schieben würde, nachdem ich dich schön lang geleckt habe! mmmm…. Ich würde am liebsten jetzt. di ist ok.“
„hab leider morgen nen harten arbeitstag vor mir, sonst würd ich echt noch vorbei kommen, cheri. schlaf gut! lilli.“
„dann schlaf schön, süße, und denk mal ein wenig an mich bevor du einschläfst, gute nacht!!“
Donnerstagabend, fast Mitternacht, wie immer per SMS, schrieb ich ihm „oh sweetheart, du gehst mir nicht mehr aus dem kopf, war eben auf eurer webpage. die musik gefällt mir, muss ja nicht immer hardcore sein. würde jetzt so gerne deine hände auf meinem frisch gestählten body spüren und endlich mehr von dir kennenlernen, seufz“
Seine Antwort kam am nächsten Freitagnachmittag, als ich schon auf dem Weg nach Hamburg war „hey lilli, du weißt nicht, wie gern ich deinen körper überall küssen und lecken würde! der gedanke macht mich echt geil, dich mit meinem schwanz zu verwöhnen“
Sonntag, am frühen Abend, während meiner Fahrt in Berlin rein – die SMS hatte ich schon bei der letzten Pause vorbereitet – schrieb ich ihm „komm grad aus hh zurück, freu mich auf nen entspannenden abend, magste mir nicht ne massage gönnen?!“
Seine Antwort, als ich grad in die Wohnung komme „schön, dass du wieder da bist! was für ne massage hättest du denn gern???“
„na entspannend und erotisierend!“
„das klingt echt heiß, süße! mit babyöl dabei natürlich! und ich würde mit deinen füssen anfangen!“
„mir ist danach, deine hände glitschig vom öl zu spüren... wann und wo?“
„mir ist auch danach, dich glitschig zu spüren! möchtest du zu mir kommen? jetzt!“
„ jaa!“
Puh, das hatte jetzt fast eine Stunde vergeudet, das hätten wir doch auch schneller organisieren können. Aber telefonieren war ja irgendwie tabu. Alan smste mir noch seine Adresse und dann klingelte mein Telefon.
Jules war dran, heftig schluchzend fragte sie, ob sie eben vorbei kommen kann. Ihr Freund hatte sie gerade rausgeschmissen (aus seiner Wohnung, nicht aus einer gemeinsamen). Das war klar, dass ich da nicht zu Alan fahren konnte.
Der Einfachheit und Zuverlässigkeit halber habe ich Alan dann angerufen und kurz die Situation geschildert. Telefonieren scheint wirklich nicht so sein Ding zu sein, er war irgendwie distanziert und überhaupt nicht gesprächig. Er sagte nur, dass er es schade finden würde und dass er sich die Woche melden würde, und dass er mir ja nicht weglaufen würde (das hatte er auch schon mal per SMS bemerkt).
Das war die Vorgeschichte aus dem September, dann hatte ich fast zwei Monate nichts von Alan gehört.
Am diesem November-Dienstag hatte ich nun die SMS von Alan bekommen, dass er gerade aus New York zurück sei und mich endlich verwöhnen wolle. Ich wusste noch nicht einmal, dass er nach New York geflogen ist, denn ich hatte ja nichts mehr von ihm gehört, seitdem unsere spontane Verabredung wegen Jules geplatzt war.
Was sollte ich davon halten oder besser: was wollte ich davon halten? Es wäre schon fein gewesen, mal wieder einen Mann im Bett zu haben, und sexy ist Alan schon. Eine ernsthafte Beziehung wollte zu dem Zeitpunkt eh nicht, ich hatte noch die Nase voll von den Erfahrungen mit Roland, von dem ich mich im August getrennt hatte. Eine feine Affäre mit regelmäßigem Sex käme mir aber sehr gelegen.
Am selben Tag hatte ich Alan dann nicht geantwortet, aber zwei Tage später, schon am frühen Nachmittag „du hast mir damals eine massage angeboten, honey!“
Alan hatte anscheinend Frühschicht, denn seine Antwort kam prompt „das passt gut, junge frau, ich hab heut zeit für dich und wenn ich an das rote kleid denke, werde ich schon ganz heiss“
Ich schickte ihm „so eine ablenkung am schreibtisch erzeugt ein big smile. sollte eigentlich nicht an das denken, was ich jetzt im kopf (und body hab)...“ und gleich noch hinterher: „seufz, no time 4 wet thoughts, aber nachher hab ich dich und deinen starken body ja live! mmhhh! lecker! was denkste wann?“
„um sieben bei mir“
„das ist zu früh, babe, kann erst um acht“
„okay süsse, ich mach schon mal den rotwein auf und wärm das babyöl vor“
Nachdem ich aus dem Büro kam, bin ich also fix unter die Dusche, habe noch die leicht nach Grapefruit duftende Bodylotion, den Gaultier-Sommerduft aufgetragen und mich dann angezogen. Ich hatte mir schon im Büro Gedanken darüber gemacht, was ich anziehen soll. Alan ist so ein typischer Jeans- und Sneaker-Typ, aber ich hatte bislang den Eindruck gewonnen, dass es gerade diese Typen auch sehr feminin mögen.
Also habe ich das schwarze Wollkleid in A-Linie mit dem knapp knielangen Rock angezogen. Darunter schwarze Spitzen-Dessous und halterlose schwarze Nylons, dazu schwarze Stiefel, zwar relativ flach vom Absatz, aber genau da im oberen Bereich der Wade endend, dass meine Beine in Kombination mit der Länge des Rockes echt sexy wirken.
Oh, war ich aufgeregt, habe mein Auto geparkt und den Eingang zu Nr. 27 erst nicht gefunden... da musste ich ihn doch eben kurz anrufen. Das war auch gut so, die Stimme war mir noch vertraut, auch wenn er wieder so distanziert wirkte, aber das ist wohl seine Art am Telefon.
Es waren nur zwei Treppen bis in seine Wohnung, Alan stand in der offenen Tür. Wetteruntypisch barfuß in Baggy-Shorts und einem Kurzam-T-Shirt, ein süßer Anblick.
Verlangen in unseren Augen, eine erste Umarmung und dann ein heftiger Kuss. Er hatte schon Rotwein für uns eingeschenkt, nahm mir den Mantel ab und geleitete mich zum Sofa. Es war wohlig warm in seiner Wohnung, das hatte er gut vorbereitet.
Ich war immer noch heftig aufgeregt, das tut frau (ich) ja nicht alle Tage, so ein kurzfristiges und eindeutiges Date haben. Und Alan wirkte auch nicht wirklich souverän in der Situation.
Anstoßen und ein Schluck vom Wein, doch dann blieben die Gläser stehen, wir konnten die Finger nicht voneinander lassen. Er schob seine Hand unter meinen Rock und grinste, als er den Bund der Halterlosen fühlte. Ich zog ihm schnell sein Shirt aus, sah eine kaum behaarte, recht definierte Brust, genau wie ich es mag. Der leichte Ansatz von Hüftspeck und die Nichtsichtbarkeit der Bauchmuskeln störten nicht wirklich.
Alan wollte mir das Kleid ausziehen, wir saßen auf dem Sofa, doch ich stand dafür lieber auf. Auch aufgeregt und angetörnt, kamen mir die Gedanken an meinen Bauch, der meinem Alter entsprechend im Sitzen nun nicht mehr sexy, sondern ein wenig knautschig aussieht. Ebenso sind die halterlosen Nylons im Stehen oder Liegen auch ein schönerer Anblick. Alan zog mir also das Kleid aus und ließ den Anblick auf sich wirken. Ihm gefiel, was er sah. Er stand auf, zog mich erst an sich, nahm mich dann auf seine Arme und trug mich zum Bett… die Stiefel hatte ich immer noch an.
Alans Schwanz zeichnete sich schon deutlich unter seiner Shorts ab, doch er ließ sich Zeit. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er die Konturen meiner Dessous und den Rand meiner Halterlosen nach. Ich finde es wichtig, wenn ein Mann schöner Wäsche (auch wenn sie von H+M ist) seine Aufmerksamkeit schenkt und sie für ihn auch einen Erotik-Faktor hat. Alan ist ganz klar auch ein Augen-Mensch. Er zog mir auch nicht einfach den BH aus, sondern streifte nur die Träger über meine Schultern, um anschließend…
Seine Wohnung und überhaupt Alans Art hatten mich ziemlich überrascht, ich hatte Schlimmeres erwartet. Das Apartment war modern und geschmackvoll eingerichtet – er hat den gleichen grau-schwarz-karierten Ikea-Teppich wie ich – und selbst das Bad war sauber. Anschließend war ich regelrecht begeistert, der Live-Akt hatte gehalten, was die SMS versprachen… und dazu konnten wir auch so richtig gut miteinander reden, es gab so viele Themen.
Die Nacht habe ich nicht mit ihm verbracht, obwohl er mich gerne da behalten hätte. Ich wollte lieber heim und allein schlafen, nicht nur, weil ich am nächsten Tag zeitig ins Büro musste und mein Auto auf der Busspur parkte.
Ende Januar, also zwei Monate später…
Ich hatte gerade über das Thema Schokolade vs. Männer gebloggt, da chattete mich Alan auf facebook an.
Das war nicht das erste Mal seit unserem Abend bei ihm. Er hatte mich nach Weihnachten und Anfang Januar angechattet. Seine Nachrichten waren diesmal schon fast zurückhaltend.
Weihnachten startete er mit „und, weihnachten gut überstanden??? ich dachte, du schreibst mir mal, dass dir langweilig ist“.
Das kam einfach so, ohne Vorgeschichte, wir hatten ja nach unserem gemeinsamen Abend keinen Kontakt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sich (gleich) meldet und ich wollte mich auch nicht melden. So einen Abend wollte ich schon mal gerne wieder haben, aber nicht unbedingt sofort.
Ich musste schmunzeln, als ich das las und antwortete spontan „kicher, mir war zwischendurch vielleicht nicht wirklich langweilig, hätte mir aber besseres vorstellen können…“. Das war von mir eindeutig gelogen, aber das konnte er ja nicht wissen. Ich musste ihn einfach ein bisschen herausfordern.
Er antwortete mit „grrr… na ja…. vielleicht das nächste mal, wäre mal wirklich geil“.
Ich antwortete nicht und damit war der Chat beendet. Es war schon recht eindeutig, was er sagen wollte, aber er war anscheinend (noch) nicht mutig genug, mir das anzubieten.
Anfang Januar kam die nächste Nachricht von Alan: „ey lilli, happy new year, alles gut bei dir?“ als ich auch mal wieder online war. Ich antwortete „dear auch my best wishes for 2012. ist ein bissl stressing grad, im Job, aber sonst ist alles gut. und bei dir?“
Nach seiner Antwort „bei mir alles cool, stress ist doof“ chatteten wir noch ein bisschen zum Thema mein Job und seine Musik, da kam allerdings kein Flirt auf. Ich hatte aber auch inzwischen festgestellt, dass er seinen facebook-Status auf „in einer Beziehung“ geändert hatte und mich nicht weiter über die doch recht sachliche Unterhaltung gewundert.
Als mich nun Alan nun auf facebook mit „hey, was treibste?“ anchattete, musste ich echt lachen. Da hatte ich gerade zu Papier gebracht, dass ich einen Mann will und da meldet sich doch gleich einer.
Ich antwortete also „schreiben, Honey, und du?“
Der Chat schien sich in die richtige Richtung zu entwickeln, er schrieb „ich schau mal was es so gibt und da habe ich dich online gesehen, süße!“
Ich hatte am Spätnachmittag mit meiner Freundin Maja eine Packung Schupfnudeln mit Mohn und Vanille-Sauce geteilt, ich die größere Portion und einen entsprechend vollen Bauch. Aus dieser Laune heraus schrieb ich: „versuche mich gerade vom Schokoladen-Konsum abzulenken, hatte schon so viele Schupfnudeln“.
Er: „klingt lecker, und süß“
Ich, ganz klar herausfordernd: „ich mags aber auch pikant“ und „das Wetter ist so ätzend, ich mag echt nicht raus gehen“.
Darauf er, wie ich es erwartet hatte: „ja, zuhause ist schön gemütlich. ich mags aber auch gern seeeehr pikant!“
Das entwickelte sich ja prächtig, ich war gespannt, wie mutig Alan sein würde. Mein Bauch war zwar noch voller Schupfnudeln, aber ich hätte ihn gerne gesehen. Wie bekam ich ihn also am besten zu mir?
Alan und ich hatten ja den gleichen Teppich, ich hatte meinen allerdings im Ende Dezember gegen einen neuen ersetzt. Also frage ich ihn nach dem Teppich „hast du noch den schönen schwarz-grau-karierten Teppich?“
„Ja, den hab ich noch“ war ja nun irgendwie eine langweilige Antwort von ihm, ich hätte mit mehr gerechnet,
Also noch einmal zu dem Thema von mir: „ich musste meinen gegen einen neuen austauschen, irgendwie war der nach über zehn Jahren doch mal hinüber“.
Er machte mich mit „dann hast du jetzt nen schönen neuen weichen“ langsam ungeduldig.
Nach meiner Antwort „der alte war weicher, schade“ kam er mit „ja schade, kannst dich bei mir mal wieder drauflegen“ endlich aus sich raus.
Ich musste echt smilen, das Thema Teppich musste noch etwas vertieft werden: „ach, mein neuer ist aber auch nicht schlecht“.
Jep, endlich eine Antwort, wie ich sie erwartet hatte „klingt auch gut, schön mit nem Wein auf dem neuen Teppich… ich würde nicht nein sagen“
Jetzt musste ich den Chat mit Alan nur noch in die richtige Richtung bringen, also versuchte ich’s mit „ja Wein, da war noch was“.
Er: „ja, da war noch was“
Ich: „feine Erinnerung“
Er: „können wir gern wiederholen, wenn du lust hast“
Ich: „Babe, wir haben uns so lang nicht gesehen, aber das spricht ja nicht unbedingt dagegen“
Seine Ansage „finde ich auch! und gegen einen wein habe ich nix einzuwenden. und vielleicht wenn wir lust haben auch mehr, und wenn nicht, dann eben nicht!“ passte gut.
Alles kann, nichts muss, also schrieb ich „hey, du bist ja richtig realistisch! bin dabei, gerne!“
Hey, er war ja richtig spontan diesmal: „klingt cool, soll ich zu dir rüber kommen?“
Blöderweise hatte ich mir ja diese große Portion Schupfnudeln angetan und mein Bauch fühlte sich verdammt voll an. „Dazu muss ich grad mal die vielen Schupfnudeln in meinem Bauch befragen“ schrieb ich und guckte mir im Flur meinen Bauch im Spiegel an.
Er darauf: „hahaha, ok“.
Also mein Bauch war schon voll, aber nicht aufgebläht, ich fand ihn ansehnlich. Außerdem sieht ein vollerer Bauch bei mir in liegend abstützender Position nicht so knautschig aus. Ich dachte, damit könnte ich mich auch beim Sex wohler fühlen.
Also nutzte ich die Gelegenheit, schrieb „hm, wenn ich bedenke, dass es sonst wieder in Terminplanungsstress ausartet“ und „… dann komm doch besser gleich vorbei“
Seine Antwort kam sofort: „das klingt super, ich hab heut auch zeit, wer weiß, wann es sonst wieder…, freu mich!“
Darauf ich: „fein, und wehe du hast dich verändert“.
Er: „bestimmt nicht. wo muss ich denn hin?
Klar, die Adresse brauchte er: „nach Schöneberg, in die xxxxxstr. 14, was denkste, wie lange brauchste, bis du hier bist?“
Er: „vielleicht so 30/45 min, ist das okay?“
Ich musste auf jeden Fall noch den Wäscheständer wegräumen, mich umziehen und eine passende CD heraussuchen: „ja passt, muss ja noch aufräumen, grinz“.
Na klar schrieb er darauf: „brauchst doch nicht“.
Ich: „bei dir war auch so ordentlich, also besser isses“
Er: „dann sag ich mal bis gleich“
Was sollte ich denn nun anziehen? Beim letzten Treffen trug ich ein Kleid, Stay-ups und Stiefel. So einfach wollte ich es ihm nicht machen, bei diesem spontanen Treffen. Außerdem war ja diesmal ganz offen, wie es laufen würde. Ich hatte ihn lang nicht gesehen, guckte noch eben schnell seine aktuellen Fotos auf facebook. Ich war ja auch nicht sicher, wie er diesmal auf mich wirken würde.
Also machte ich mich frisch, stieg ich in eine leicht baggy Jeans, dazu ein Zimtstern-Textilgürtel, ein figurnahes aber nicht enges Volcom-Longsleeve-Shirt und darunter einen schwarzen Spitzen-Push-up mit passendem String, puderte mir noch mal das Gesicht ab und legte Gaultier 2 auf. Dann mal fix meine Lieblings-CD für leidenschaftlichen Sex, „Lola rennt“ in den CD-Player im Schlafzimmer getan und die richtige Lautstärke schon mal voreingestellt, die Gummis bereitgelegt und den roten Lumibär eingeschaltet.
Fürs Wohnzimmer wählte ich eine Cold Play CD, das ist von der Musik so ähnlich, wie die, die seine Band macht. Dann war noch das Hauptlicht aus- und die Lichterketten etc. anzuschalten.
Eine gute halbe Stunde später kam eine SMS – das war wieder typisch für Alan, irgendwie telefoniert der nicht gerne – „wo muss ich klingeln?“.
Anrufen würde jetzt die Stimmung killen, also schickte ich ihm meinen Nachnamen per SMS. Gleich darauf klingelte es.
Etwas schwer atmend stand er vor meiner Tür, die Treppen hatten ihn etwas geschafft. Klar, er ist ja einen Aufzug gewohnt und Sport macht er ja auch nicht unbedingt.
Genau so hatte ich ihn in Erinnerung, es war nur nicht klar gewesen, wie viel Bart er haben würde. Er trug eine leicht baggy Jeans, T-Shirt und Kapuzen-Sweatjacke unter seiner Winterjacke, dazu Adidas-Samba-Sneaker und die obligatorische schon leicht verwaschene und zerschlissene Baseball-Cap über seinem fast nicht mehr sichtbaren Haar (so kurz war das rasiert). Der Bart war diesmal bestimmt schon drei Tage alt bzw. am Kinn schon recht lang aber gut zurechtgestutzt. Auch mit Bart hatte er mit seinen 34 noch eine recht jungenhafte Ausstrahlung, besonders durch seine strahlenden Augen und sein Lachen. Es war schön, ihn zu sehen.
Zur Begrüßung gab es eine innige Umarmung, aber noch keinen Kuss, dann musterten wir uns eingehend. Ich nahm ihm die Winterjacke ab und ließ ihn die Sneaker ausziehen – ich hatte immerhin gerade eine frisch geputzte Wohnung und die Sneaker würde er eh irgendwann ausziehen, warum nicht gleich.
Er schaute sich interessiert um, kommentierte mein Longboard sowie die Deko im Flur, warf einen längeren Blick auf die Fotowand und folgte mir dann in den Wohnraum. Dort war er auch erst einmal damit beschäftigt, meine Einrichtung und das Inventar auf sich wirken zu lassen und ein paar Fragen dazu zustellen.
Ich öffnete inzwischen den Rotwein und füllte zwei Gläser. Die Sitzsäcke hatte ich schon so hingelegt, dass wir gut nebeneinander sitzen und uns ggf. näher kommen konnten. Die Sitzsäcke fand er cool und ließ sich gleich hinein fallen. Ich ließ mich mit den Weingläser so halb neben ihm, halb gegenüber nieder, so dass wir uns angucken konnten.
„Schön dich wieder zu sehen“ und „Deine Wohnung passt zu dir“ sagte er. Er hatte auf facebook meine Fotos angeschaut, auch die Filmchen übers Longboarden und Biken und fand mein Bike an der Wand recht faszinierend, stellte auch gleich ein paar Fragen dazu.
Wie letztes Mal auch, kamen wir aus dem Quatschen fast nicht raus, es ging um meine Hobbys und seine Musik, auch um die Karriere im Job und dabei schaffte er es auch, ein paar Komplimente über mein Aussehen und meine Figur einzubauen. Irgendwann fasste er meinen nackten Fuss, wollte sich mein Tattoo noch einmal genauer anschauen, meinte, er hätte in Erinnerung, dass es größer sei. Ja klar, das Fußgelenk war noch von der Jeans verdeckt, so dass er nicht alles sehen konnte. Während wir weiter redeten, streichelte er meinen Fuß. Wow, das war irgendwie echt sinnlich. Das hatte ich noch nie, dass mir ein Mann den Fuß gestreichelt hat.
Dazu dann ein paar tiefe Blicke in die Augen und dann endlich der erste Kuss. Mir war so richtig danach. Und Alan auch, er wechselte mit seinen Händen von meinem Fuß zu meinem Gesicht, dann Hals, Nacken und schließlich Rücken. „Du bist so sexy, auch wenn du mich im Kleid noch mehr anmachen würdest.“ Dann schob er auch schon seine Hand unter mein Shirt, streichelte erst meinen Rücken, dann meinen Bauch und schob das Shirt schließlich nach oben. Er küsste sich von meinem Hals runter Richtung Busen, legte dann meine Brüste frei, um an meinen Nippels zu knabbern. Mmmmhhh, das war so richtig antörnend.
Ich war ja auch nicht passiv, hatte ihm schon seine Kapuzenjacke ausgezogen und die Cap abgenommen. Dann seinen Nacken geknutscht und hatte mit meinen Händen fest über seine Arme, seinen Nacken und auch seinen Rücken gestrichen, wobei ich sein T-Shirt hoch geschoben hatte. Er fühlte sich gut an und sein Bart war weich, der störte beim Knutschen gar nicht.
Während der ganzen Aktion waren wir nicht still, wir erzählten uns weiter aus unserem Leben, über das, was sich geändert hatte, seit dem wir uns im November gesehen hatten. Doch plötzlich hielt Alan inne, zog mein Shirt wieder über meine Brüste und sagte „du machst mich so geil, aber ich weiß nicht, ob ich das kann und nicht morgen ein schlechtes Gewissen habe“.
Ich schaute ihn fragend an. „Ich habe eine Freundin und im März werden wir zusammenziehen.“ Ich musste lächeln „also stimmt dein Facebook-Status doch, ich hatte mitbekommen, dass du den geändert hattest, war mir aber nicht sicher, ob du damit nicht nur deine Ruhe haben wolltest“. Er küsste mich wieder heftig „aber du bist so süß“. Was sollte ich sagen außer: „Honey, das musst du wissen, ob du noch einmal mehr willst, im November wart ihr doch sicher auch schon zusammen. Ich denke, dieses Mal mit mir nimmt ihr nichts weg und solange das nicht in Regelmäßigkeit ausartet…“. Ich stehe ja nicht so auf One-Night-Stands, aber Alan kannte ich ja schon und wusste, dass ich mich auf eine leidenschaftliche Aktion einlasse. Es würde mir gut tun.
Männer sind einfach Testosteron-gesteuert, er konnte es natürlich nicht lassen. Als er mir das Shirt ausziehen wollte, nahm ich ihn an der Hand und mit ins Schlafzimmer. Meine Sitzsäcke sind bei heftigen Bewegungen leider zu laut. Im Schlafzimmer startete ich schnell noch den CD-Player, während er mich schon heftig umarmte. Das Lumibär-, gemischt mit dem Flur-Licht, was ins Schlafzimmer fiel, gab ein dezentes Wohlfühl-Licht, dass man noch genug sah, aber nicht alles genau erkennen konnte.
Wir knutschten heftig, während wir uns ungeduldig gegenseitig auszogen. Bei seiner Jeans half er mir und entledigte sich dabei auch gleich seiner Socken. Hey, er hatte etwas abgenommen, die paar Kilos, die er letztes Mal noch zu viel hatte, waren weg, kein Hüftspeck mehr. Er ist kaum behaart und die Gegend um den Schwanz sowie den Sack hatte er rasiert, fein.
Es machte mich so an, seinen stämmigen Körper zu spüren, seine glatte Haut. Es war genau die Leidenschaft, die ich gebraucht hatte.
Er küsste mich vom Hals über das Schlüsselbein, liebkoste meine Nippel mit seinen Lippen und der Zunge, um dann über meinen festen Bauch (Danke leckere Schupfnudeln!) zu meiner nackten Scham vorzudringen. Als er anfing mich zu lecken, war ich schon angetan, dass ich gleich das erste Mal kam. Netterweise ist er auch nicht einer, der sich ewig damit aufhält, sondern sensibel genug ist, mitzubekommen, wann es an der Zeit ist, dass ich mich auch mal um ihn kümmern kann, weil ich erst einmal genug habe. Außerdem sagte er nebenbei so schöne Sachen wie „du hast so einen sexy Körper“, „ich mag deinen Knackarsch“, „deine Haut ist so schön weich“ oder „dein Body fühlt sich so geil fest an, man merkt wie viel Sport du machst“. Auch das machte mich an.
Ich wusste noch, dass ich mich bei ihm etwa zurückhalten muss, sonst kommt er zu schnell. Also nur ein zartes Knabbern an seinem Schwanz und ein leichtes Kraulen der Balls. Er zog mich wieder nach oben, wollte knutschen, seinen Körper an mich pressen, mit festem Griff meinen Po halten. Ich spürte seinen harten Schwanz auf meiner Scham. Das machte mich auch gleich noch mehr an, ich wollte ihn spüren. Also griff ich zu den Gummis, öffnete ein Condomi und reichte es ihm. Er zog den Gummi über und drang endlich in mich ein. Es war ein recht kurzer Akt, da ich inzwischen so angetörnt war und sowie ich ihn spürte heftig kam. Das gab ihm anscheinend den Rest und er nahm das zum Anlass, auch gleich ebenso heftig zu kommen.
Klar kam von ihm dann „tut mir leid, ich war zu schnell“. Ich konnte ihn nur anlächeln und sagen „warst du nicht, das war gutes Timing und ich hab dich ja dazu gebracht, weil du mir so genial gut getan hast“. Wir schmiegten uns noch eine wenig aneinander und drückten uns fest. Ich denke, nicht nur ich, sondern auch er war happy.
Dann hatten wir Durst, wollten aber keinen Wein, sondern Wasser. Ich holte zwei Gläser. Wir hingen noch ein wenig kuschelnd im Bett ab, dann wollte Alan eine Zigarette. Dafür mussten wir uns anziehen und auf den Balkon. Die Gesprächsthemen gingen uns auch jetzt nicht aus, Alan wollte aber heim. Es war inzwischen schon zwei Uhr und mir sehr recht. Ich wollte ja am Sonntag das Zumba nicht verschlafen.
Als Alan weg war bin ich erst einmal voll happy durch die Wohnung gehüpft. Er hatte mir so richtig gut getan! Dann bin ich ins Bett und sofort eingeschlafen, von Träumen hab ich nichts mitbekommen.
Sonntag beim Zumba war ich dann so richtig gut gelaunt, allerdings manchmal etwas abgelenkt, weil ich wieder an die leidenschaftlichen Stunden mit Alan denken musste.
lilliberlin am 22. April 12
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Wer ruft wen an?
Ich hätte einfach nicht auf facebook antworten sollen!
Statt dass er mal anruft, schreibt Achim:
"Es geht doch nicht darum, wer wen anruft, es geht darum, was man über den anderen denkt, fühlt und erwartet."
Hmpfh! Wieder antworten oder nicht?
Anrufen tu ICH ihn jedenfalls nicht, also noch mal schreiben:
"Klar geht's nicht darum wer wen anruft, aber es geht nicht, dass immer nur einer anruft.
Schon klar, du willst nicht telefonieren.
Du machst dir doch selbst was vor!"
Warum müssen Männer denn bloß so kompliziert sein?! Für die gibt es anscheinend auch nur schwarz oder weiß. Unkomplizierte Kontakte ohne großartig viel Commitment aber mit noch ausreichender Aufmerksamkeit scheinen ein Problem zu sein.
lilliberlin am 07. Februar 12
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Wer ruft wen an?
Da kann ich nur den Kopf schütteln, über den Kerl! Vorgestern Abend war ich auf facebook online, hatte ein Foto hochgeladen und war dann anderweitig beschäftigt. facebook war im Hintergrund noch offen, somit hat Achim sicher gedacht, er kann mir mailen und eine Antwort bekommen. Er schrieb: "Hey Lilli, wie geht’s dir? Magst du nicht mehr mit mir kommunizieren?"
Die Nachricht hatte ich erst entdeckt, als ich den Rechner herunterfahren wollte. Da war nicht mehr online. Aber auch wenn ich die Nachricht früher gesehen hätte, hätte ich gestern nicht geantwortet. Wenn er sieht, dass ich online bin, weiß er auch, dass ich zuhause bin, dann kann er einfach anrufen.
Ich denke, ich sollte doch mal Klartext mit Achim reden, besonders, da er am Freitag noch geschrieben hatte - was ich auch erst Sonntag gesehen hatte - "Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass du mir fehlst und ich dich gerne öfter sehen würde. Nicht sauer sein, du kennst ja den Spruch: aus dem Auge, aus dem Sinn!".
Oh je, was will er denn mit so einer Aussage erreichen? Der 1. Teil passt mir eh nicht, da ich keine Beziehung mit ihm will/wollte. Aber der 2. Teil? Will er mich damit unter Druck setzen?
Da ich ein lieber kommunikationsfähiger Mensch bin, habe ich ihm heute Mittag mal geantwortet:
"Babe, was soll das eigentlich?
Wann hast du mich denn mal angerufen?
Überleg mal…"
Achim ist ja nett, und intelligent, und attraktiv… aber trotzdem kein Mann für mich!
lilliberlin am 07. Februar 12
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Wer ruft wen an?
Man kann Dinge ja von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten, aber diesen Standpunkt von Achim verstehe ich nun gar nicht.
Er schreibt mir als facebook-Nachricht: "Ich möchte dir nicht hinterher telefonieren müssen. Würde dich gerne anrufen, doch wenn ich auf deiner Pinnwand lese was du nach der Arbeit noch alles machst, frage ich mich nur wann??"
Was ist das denn für eine Ansage?
Ich hatte ihn seit unserem Treffen vor zwei Wochen zweimal angerufen und ein kurzes sowie ein längeres Telefonat gehabt und zweimal hatte ich es versucht, doch ihn nicht erreicht - aber das sieht er ja auf seiner Anrufliste. Er hat überhaupt noch nicht versucht, mich anzurufen! Und das was er auf meiner Pinnwand liest, poste ich üblicherweise nach einer Aktivität und nicht davor.
Das hört sich eher wie eine dumme Ausrede an, auch wenn er zusätzlich noch schreibt: "Du bist doch nicht sauer weil du mich nicht erreicht hast? Sorry, aber du kannst nicht erwarten wenn du mal Zeit hast und an mich denkst, dass ich dann gerade auf deinen Anruf warte. Hätte das letzte Wochenende lieber mit dir verbracht, denke jeden Tag an dich, hab aber Schiss zuviel zu investieren, brauchst mir nicht misstrauen. Küsse dich! Achim"
Also, man(n) hätte ja auch mal zurückrufen können, wenn sie auf seiner Anrufliste ist und man(n) mit ihr telefonieren will!
Da macht er sich doch selbst etwas vor!
lilliberlin am 05. Februar 12
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Was ziehe ich nur an?
Samstag hatte ich mir bei H+M diesen karierten Minirock gekauft, der mir im Katalog bereits aufgefallen war. Er kam mir ja im Katalog recht kurz vor, doch wie erwartet sitzt er in Größe 34 bei mir tief auf der Hüfte und hat dadurch eine ansprechende Länge. Er ist zwar immer noch zu kurz für halterlose Strümpfe, aber zumindest nicht so kurz, dass man sich darin nicht ungezwungen bewegen kann, wenn man eine Strumpfhose darunter trägt.
Eigentlich wollte ich den Rock gestern Abend anziehen, als ich mit Markus verabredet war. Es war mir aber zu kalt dafür, da ich mit dem Rad zu ihm gefahren bin. Also entschied ich mich doch für die hüftigen, leicht baggy Jeans, die so gut meinen kleinen Po betont und überlegte, ob ich dazu einen dicken kuscheligen Pulli anziehe. Ich dachte, so kalt würde es bei Markus nicht sein, so dass ich doch das eng anliegende schwarze Vive Maria Langarm-Shirt mit dem Schleifchen am recht tiefen Ausschnitt anzog. Darunter trug ich natürlich einen BH mit leichtem push-up, da ich ja nur A-Körbchen benötige.
Markus wollte für mich seine legendären Bratkartoffeln mit Tzatziki machen und dann hatten wir vor, einen alten Film mit Cary Grant zu gucken, da wir beide solche Filme mögen. Der Abend fing auf seinem Sofa mit Rotwein und Gesprächen über den Verlauf des Wochenendes an. Er hatte das Wochenende wie üblich mit seinem Sohn verbracht und nichts besonders Spannendes zu erzählen. Über meinen exzessiven Samstag sagte ich nichts genaues, aber mit dem Film "Eine dunkle Begierde", den ich am Donnerstag im Kino gesehen hatte, hatten wir sowieso genug Gesprächsstoff. Wir unterhielten uns über Freud, Psychoanalyse, Erfahrungen in der Kindheit und kamen, da es ja auch in dem Film darum ging, natürlich auf das Thema Sex und Gewalt. Wir sind da nicht sehr ins Detail gegangen, konnten uns aber bestätigen, dass wir beide SM ablehnen.
Dann fing Markus mit dem Kochen an. Ich stand neben ihm in der Küche, ein Glas Wein in der Hand, und konnte beobachten, dass der Kerl recht nervös war. Als er das erste Mal für mich gekocht hatte, hatte ich nicht den Eindruck, dass er nervös war, somit hing das wohl nicht damit zusammen, dass ich ihm beim Kochen zusah.
Die Bratkartoffeln waren super lecker, Markus schien aber nicht so richtig Appetit zu haben, er ließ sich enorm lange Zeit mit dem Essen. Nachdem wir fertig waren, schaute er mich an und sagte "du siehst heute wieder richtig gut aus". Die Art, wie er das sagte, war schon als heftiges Kompliment aufzufassen. Ich sagte "oh danke, ich fühle mich auch heut richtig gut" und erläuterte, dass ich bislang einen entspannten Tag gehabt hatte, mit Zumba, Sauna und so.
Wir wechselten auf die Couch und Markus startete den Film. "Leoparden küsst man nicht" war dann doch etwas alberner, als wir erwartet hatten. Wenn ein Fernseher läuft, bin ich immer ganz gefesselt von dem Geschehen auf dem Bildschirm, dass ich mich nicht so leicht ablenken lasse. Markus jedoch ließ sich ablenken, er schaute wohl mehr mich an, als auf den Bildschirm. Als ich das bemerkte, zog er mich an sich und sagte "du bist so süß und heute so besonders sexy" und fügte gleich darauf hinzu, dass es doch gut passen würde, da wir ja beide keine Beziehung wollten und Affären akzeptieren würden.
Ich war schon sehr überrascht und habe ihn erst einmal etwas von mir geschoben. Ich hatte ja auch schon einmal daran gedacht, dass ich mit Markus vielleicht etwas anfangen könnte, bin dann aber davon eher abgekommen, hatte mich aber noch nicht letztendlich entschieden. In dem Moment, wo er mich an sich zog bemerkte ich jedoch, dass mir sein Geruch nicht gefällt. Wir hatten uns ja immer zur Begrüßung und zum Abschied in die Arme genommen und da war mir nichts aufgefallen, aber gestern Abend war das anders. Ich kann nicht genau sagen, was mich an seinem Geruch stört, er riecht weder nach Schweiß noch sonst wie unsauber, es ist auch nicht das falsche Rasierwasser, aber der Geruch stört mich einfach. Auch diese Tatsache kam echt überraschend.
Ich musste erst einmal nachdenken, was ich jetzt zu ihm sagen sollte, ohne ihn zu verletzen. Ich denke, ich habe es dann recht gut hinbekommen. Ich führte an, dass wir ja einen großen gemeinsamen Freundes- und Bekanntenkreis haben und dass ich das deshalb recht kompliziert finden würde. Der Umgang miteinander in eben diesem Freundeskreis wäre doch etwas schwierig und wir sind inzwischen so gut miteinander befreundet, dass ich nicht riskieren wollte, das evtl. zu zerstören. Markus war so etwas von aufgeregt, hatte total kalte Hände, die ich dann noch eine Weile in meinen behielt. Wir redeten noch ein wenig über die Sache, er sagte, ich hätte doch besser einen dicken Pulli statt dem sexy Shirt angezogen, dann hätte ich ihn sicher nicht so verrückt gemacht. Dann guckten wir den Film zu Ende. Er hatte den Arm um meine Schultern gelegt, was ich auch richtig angenehm fand, das war nicht so nah, dass mich sein Geruch störte.
Ich fuhr etwas früher als sonst heim, was aber daran lag, dass ich wegen der zu kurzen letzten Nacht einfach müde war. Es gab noch eine dicke Umarmung zum Abschied und das Versprechen, weiter gute Freunde zu sein.
Ich muss den ganzen Heimweg gelächelt oder sogar gegrinst haben; es ist schon ein gutes Gefühl, wenn dir jemand sagt, wie gut du aussiehst und dass er dich begehrt.
lilliberlin am 09. Januar 12
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