Sonntag, 24. Februar 2013
Eine Jugendliebe ...
... oder eine emotionale sowie erotische Begegnung, die kurz und heftig war, hatte die nicht jede oder jeder? Eine noch nicht abgeschlossene Geschichte, die einfach der Umstände wegen im Sande verlaufen ist.

Irgendwann denkt man mal wieder an diese Liebe. Anfangs träumt man häufiger „was wäre gewesen wenn ...“, später seltener. Es war schön, aber es war leider nicht mehr daraus geworden. Das lag nicht an uns, es war einfach der unpassende Zeitpunkt. Vielleicht waren wir zu jung oder gebunden, oder wir lebten in einer anderen Stadt, einem anderen Land.

Wenn wir zu jung waren, waren wir gar nicht so richtig in der Lage, mit der Situation umzugehen. Wir scheiterten an unserer Unerfahrenheit und Unsicherheit.

Wenn wir gebunden waren, musste es vernünftigerweise bei dieser einen Begegnung bleiben. Bei dieser Begegnung, die vielleicht die ganze Lebensplanung hätte umwerfen können.

Wenn die Entfernung zu weit war, aber die finanziellen Möglichkeiten nicht da waren, diese Entfernung häufig genug zu überwinden, dann war das einfach nur schade. Man blieb anfangs noch in Verbindung. In Zeiten vor Internet und Telefonflatrates war das nur sehr eingeschränkt möglich. So nach und nach flaute der Kontakt ab, bis er irgendwann völlig endete.

Jetzt – nach etwa 30 Jahren – habe ich meine Jugendliebe wieder gefunden. Das Internet macht es möglich. Wie er mir, so bin auch ich ihm anscheinend immer wieder in den Kopf gekommen. Auch er hatte ab und an mal versucht, mich zu finden. Er hat sich verändert, ist eben älter geworden. Er ist wahrscheinlich ein ganz anderer Mann als der Junge, den ich damals kannte. Trotzdem ist es spannend, ich muss ihn sehen. Es ist eben eine nicht abgeschlossene Geschichte, entweder gibt es jetzt DIE Fortsetzung oder kein Happy End.

(siehe auch die Einträge unter „Meine Jugendliebe“)

Letzten Sommer hatte sich - nach 34 Jahren - mein heimlicher Jugendschwarm bei mir gemeldet, nachdem er mich über XING gefunden hatte. Anscheinend war die Schwärmerei gegenseitig gewesen. Das war auch ein spannendes Wiedersehen ... (siehe die Einträge unter „Mein heimlicher Jugendschwarm“.



Samstag, 23. Februar 2013
Meine Jugendliebe - 5. Teil
Gestern Nacht, als ich heim kam, hatte ich eine SMS von Peter „Hi Lilli. Ich wünsche dir einen guten Morgen und einen schönen sonnigen Tag. Bin umgezogen, nach Aachen. Habe bis jetzt der Grippewelle ein Schnippchen geschlagen und werde mal sehen, was ich dieses WE machen werde, außer Sauna! Aber sag einmal: Warum wohnst du eigentlich so weit weg von mir??????? Liebe Grüße, Peter.“

Juhuu! Er hat sich wieder gemeldet. Aber wieso „Guten Morgen“? Ich schaute noch einmal, wann die SMS versandt wurde, hm, vor einer halben Stunde. Komisch. Ich schrieb zurück „Wieso Aachen?“

„Oh, ich dachte du schläfst schon!! Nein, nicht ICH bin umgezogen, sondern ich habe einen Umzug durchgeführt, nach Aachen! Hauptsache, ich habe dich nicht geweckt.“ antwortete er gleich. Ich wusste ja, dass er was mit Umzügen macht, hatte mir eigentlich schon gedacht, dass er nicht seinen Umzug meinte. Aber manchmal gibt es ja plötzliche Veränderungen ...

Oh Mann, war ich aufgeregt … und ein bisschen angeschickert vom Rotwein. „Nee, bin grad nachhause gekommen. Da bin ich aber froh.  Ich denke, wir sollten uns bald mal sehen ... Bussi. Lilli.“

Ich kriegte das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, denn Peter schrieb „Ja, sehr gerne sogar. Ich würde dich auch gern sehen!“

„Du hattest vorgeschlagen, nach Berlin zu kommen, wär schön ... Wann?“

„Kommende Woche, auch am Freitag und Samstag hab ich einiges zu tun. Danach das Wochenende kann ich auf jeden Fall einrichten, denke ich. Das wird klappen, wenn es bei dir passt.“

Oh wie schön! „Das wird passen!!! :) Und lass mal wieder telefonieren, Honey. Geh jetzt mal schlafen … Knutscha! Lilli.“

„OK, dann machen wir das so! Das ist für mich ein Grund, mich zu freuen! ...... Ja, lass uns telefonieren. Ich nehm dich in den Arm … schlaf schön.“

Ich antwortete noch „Du auch! Knuddel!“, nahm – seit langem mal wieder – meinen Teddy in den Arm und schlief schnell ein.



Freitag, 22. Februar 2013
Meine Jugendliebe - 4. Teil
Ja, sollen wir uns nun treffen, möglichst bald? Ich bin hin- und hergerissen. Die Erinnerung an Peter ist schön, wenn auch traurig, dass es nie richtig was geworden ist. Erst war ich zu jung, dann war es der falsche Zeitpunkt. Nun ist er „solo“, wie er sich ausdrückt. So haben wir das damals bezeichnet. Heut sage ich, dass ich Single bin, und das weiß er ja auch inzwischen. Und er hat ja auch schon vorgeschlagen, dass er nach Berlin kommt. Auf diese Äußerung hatte ich allerdings vielleicht zu zurückhaltend reagiert.

Ich höre gerade „Hallo Engel“ von Stefan Waggershausen, die LP hatten wir damals zusammen gehört. Ich hatte sie mir dann auch gekauft. Und als ich beim letzten Umzug mein Vinyl verkauft hab, hab ich mir das Album wieder auf CD gekauft. Träum … Genauso, wie ich mir gestern auf amazon „Flammende Herzen“ von Michael Rother bestellt hatte. Auch diese LP hatten wir beide gehabt und gern gehört. Die CD stand schon lange auf meinem amazon-Wunschzettel, war mir aber immer zu teuer gewesen. Doch nun wollte ich sie haben … und sie hatte inzwischen sogar einen Preis, den ich in Ordnung fand, yep.

Am Dienstagabend war ich auf facebook online, da bekam ich eine Nachricht von Peter „Hey Lilli Berlin. Tolle Bilder gibt es von dir, das muss ich dir ja mal sagen!!!“. Es war grad zehn, da dachte ich, ruf ich doch mal eben an.

„Das ist ja eine Überraschung!“ sagte Peter zur Begrüßung und ich merkte, wie er sich freute.

„Ja, du hast mich ja grad angeschrieben und da dachte ich, bevor ich jetzt schreibe, ruf ich einfach mal an.“

Er erzählte mir, wie begeistert er von meinen vielen Fotos sei, er hätte sie alle angeschaut.
„Echt alle?“ fragte ich „Das sind doch etwa 800“.

Er lachte „Ja, das hat auch ne Weile gedauert, aber es war so spannend, gerade auch die Fotos aus den 80ern.“

Peter hatte inzwischen auch ein paar Urlaubsfotos auf facebook eingestellt, statt sie mir zu schicken. Ich fand das war eine gute Alternative und hatte bei einem Foto auch spontan „gefällt mir“ gedrückt. Er fragte auch, ob ich seine wenigen Fotos schon angeschaut hätte. „Na klar, ich war doch neugierig, wollte endlich Fotos sehen, worauf du besser zu erkennen bist. Und die gibt es jetzt ja und gerne auch noch mehr. Das eine, wo du aufs Meer blickst, finde ich besonders schön.“
Er erzählte von dem Urlaub, seine Begeisterung für Skandinavien war deutlich zu spüren. Ich war noch nie da, könnte mir schon vorstellen, dass es dort echt schön ist, aber eben auch nicht besonders warm. Aber er mag ja auch Spanien und Italien gern ...

Dann quatschten ein wenig über meine Punk-Phase, dass er mit so einer Entwicklung überhaupt nicht gerechnet hätte, wo ich doch so ein behütetes Kind gewesen sei etc.

Dass wir uns endlich gefunden hatten, war wohl auch beim ihm ein Thema, was ihn nicht los ließ. Er erzählte, dass er ja vor etwa einem Jahr auf stayfriends nach mir geschaut hatte. Er meinte, mich auch gefunden zu haben, aber irgendwie kam auf seine Nachricht an mich leider nichts zurück. Ja, ich hätte auch die Erfahrung gemacht, dass ich ihn da zwar gefunden hatte, aber ihn nicht erreichen konnte, erzählte ich. Wir waren ja beide keine Gold-Mitglieder. Ich wollte dann versuchen, über eine Freundin, die diesen Status hat, den Kontakt aufzunehmen, aber da war er anscheinend schon wieder abgemeldet. Komisch. Ja, fand er auch, er hatte sich da erhofft, den Kontakt zu mir herzustellen. Hey, ihm war also genau so danach gewesen, mich zu finden, fein!

„Warum hast du mich dann nicht einfach gegooglet, oder weißt du meinen Nachnamen nicht mehr?“ fragte ich.

„Oh, darauf bin ich gar nicht gekommen, findet man dich da?“

„Ja, man findet mich, kommt auf die Webpage meiner Firma oder mein XING-Profil.“ erklärte ich ihm.
Da sei er dann wohl nicht kreativ genug gewesen, schade! Aber so haben wir uns ja ein Jahr später gefunden.

Aber immerhin hatte er BodyCombat und Fit Bo gegooglet. Darüber gab es ein paar facebook-Einträge von mir und er wollte wissen, was ich da mache. Er fand es beeindruckend, wie sportlich ich doch sei.

Dann erzählten wir uns noch ein wenig über unsere aktuellen Jobs und beendeten das Gespräch damit, dass wir bald wieder telefonieren wollten.

Wenn ich mir so Peters Fotos angucke, dann muss ich feststellen, so richtig meinen Ansprüchen entspricht er nicht. Peter ist leider nicht mehr so sportlich-schlank wie früher. Ich würde sagen, seine Figur bezeichnet man als normal, leichter Bauchansatz, leichter Hüftspeck, nicht wirklich dick und sicher noch nicht mal übergewichtig. Eben sehr normal für Anfang 50Jährige. Als Peter zu mir sagte, ich sei ja immer noch so schlank wie früher, musste ich grinsen. Das hat ihn wohl beeindruckt.

Aber sein Gesicht! Wenn ich mir Peters Gesicht auf den Fotos ansehe, dann finde ich wieder, was mich damals fasziniert hat. Hach, Fotos sind nicht alles, wir sollten uns wirklich sehen. Sollten feststellen, ob wir uns riechen können, ob die Chemie stimmt. Vielleicht ist die alte Anziehung sofort wieder da.



Mittwoch, 20. Februar 2013
Meine Jugendliebe - 3. Teil
Als ich Montag vom FitBo kam, war ich schon ganz aufgeregt und beeilte mich, meine nassen Klamotten aufzuhängen etc. Als ich nach dem Training im Studio auf mein Handy geschaut hatte, hatte ich eine MMS mit einem Foto von Peter. So richtig gut zu erkennen war er nicht, so mit dicker Jacke und einer Brille, in der sich das Sonnenlicht spiegelte. Seinen Mund erkannte ich wieder und seine Haare waren immer noch rot, allerdings schon etwas verblasst und mit ausgeprägten Geheimratsecken. Peter hatte die typische helle Haut der Rothaarigen, auf dem Foto teils gerötet, vielleicht von der Kälte. Ich fand schon, dass er recht alt aussah. Na, ich sollte jetzt nicht übertreiben, so alt, wie Anfang-50Jährige eben aussehen.

Nun war ich gespannt auf seine Stimme. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte. Ein Wiedererkennen war jedenfalls nicht da, als er die ersten Sätze sprach. Es war eben auch nicht mehr die Stimme eines 20Jährigen. Es war Peter anzumerken, wie er sich freute. Ich denke, er wird genauso nervös gewesen sein wie ich, vor diesem ersten Telefonat. Er kam gleich auf meine facebook-Fotos zu sprechen, er hätte mich sofort wiedererkannt, wenn er mich irgendwo getroffen hätte.

Ich überlegte, doch, ich denke, ihn hätte ich auch wiedererkannt. Sein Mund ist schon markant, und dann die roten Haare! Nur die Stimme, die wirkte so, tja, irgendwie alt. So hat er sich damals bestimmt nicht angehört, aber das ändert sich eben mit dem Alter.

Peter hatte ja nun einen deutlichen Vorsprung an Fotomaterial, auch wenn er noch nicht in die älteren Alben auf facebook vorgedrungen war. Ich erklärte ihm, wie er die anderen Alben, z. B. auch mit Fotos aus den 80ern, findet, da das anscheinend für facebook-Novizen nicht so einfach ist. Bei der Gelegenheit fragte ich ihn dann auch nach anderen Fotos von ihm, wo er besser drauf zu erkennen sei. Er sagte, er würde zwar viel fotografieren, aber Fotos von ihm seien selten, er würde aber mal für mich schauen.

Dann fragte ich ihn quasi aus. Ich wollte alles wissen, stellte aber nicht alle Fragen. Peter erzählte auch so. Er ist momentan noch im selben Job wie damals, hatte aber vor ein paar Jahren ein Burnout und ist jetzt auch gerade arbeitsunfähig. Er ist da jetzt vorsichtiger und kümmert sich ein wenig um seinen Zweitjob auf selbständiger Basis, der ihm auch Spaß macht. Eine Tochter hat er, die ist Anfang Zwanzig und vor ein paar Jahren ausgezogen, fast zeitgleich hatte er sich von ihrer Mutter getrennt. Mit beiden versteht er sich prima und hat oft Kontakt, besonders auch mit der Mutter, da er mit ihr ständig geschäftlich zu tun hat.

Danach erzählte ich von meinem beruflichen und beziehungsmäßigen Werdegang und auch, dass ich seit ein paar Tagen erst wieder Single bin. Peter fragte nur „nach wie langer Zeit?“ und meinte, als er die zwei Monate hörte und ich dabei ganz fröhlich war „na, dann kann es ja nicht so schlimm sein“. Ich musste lachen, ich konnte so richtig locker mit ihm reden. Ich quatschte einfach drauf los, hatte nicht das Gefühl gefallen zu müssen. Ich merkte, dass da einfach richtiges Interesse von Peters Seite da war, an allem. Er konnte zuhören und stellte eben auch Fragen. Ich erzählte ihm sogar, dass ich Krebs gehabt hatte und dass ich seitdem ziemlich genau darauf achte, Sachen zu tun, die mir gut tun.

Peter hatte durch seinen Burnout erfahren, dass er so wie bislang nicht mehr leben wollte. Die Trennung hing auch damit zusammen. Auch ihm geht es so, dass er jetzt und gut leben will. Ich stimmte ihm zu und sagte „man weiß nie wie lange das Leben noch dauert, also sollten wir jetzt leben und das was uns wichtig ist, nicht auf später verschieben“. Das hatte sich zu meinem Leitsatz entwickelt, nachdem ich dem Krebs davon gekommen bin.

Wir redeten auch über Urlaube und Lieblingsreiseziele. Die deckten sich bislang nicht, aber wir waren beide so neugierig, die Erfahrungen des anderen zu erzählt zu bekommen. Ich denke, ich kann mir jetzt auch mal Skandinavien wie er sich die griechischen Inseln vorstellen. Und Berge, Meer und Seen mögen wir beide. Und es ist endlich mal ein Typ, der gerne und viel in den Urlaub fährt!!!

Er ist zwar mehr der Motorrad-Fahrer, aber ein bisschen Mountainbike hat er auch schon versucht. Ebenso hatte Peter schon einmal ans Klettern gedacht. Ich finde ja Motocross echt faszinierend, denke aber, dass das doch etwas heftig für mich ist. Peter fragte aber trotzdem, ob ich nicht im Sommer mit ihm auf eine Enduro-Tour in den Alpen hätte. Ganz entspannt, es gäbe sicher eine nette kleine Maschine für mich. Er hatte es schon richtig erkannt, Adrenalin kickt! Ich konnte mich aber dazu noch nicht so äußern. Fragte ihn auch noch nicht, ob er mit mir mit auf eine MTB-Freeride-Tour kommt. Smile.

Es war ein tolles Gespräch, irgendwie wurden wir uns immer vertrauter. Nach gut zwei Stunden mussten wir aber ein Ende finden, da es doch langsam Zeit war Schlafen zu gehen. Das Ende finden dauerte dann aber doch bestimmt 20 Minuten. Peter fragte auch, ob er mal nach Berlin kommen solle. Die Frage kam mir ein wenig zu schnell, die schwächte ich erst einmal etwas mit „wenn du grad mal geschäftlich dort zu tun hast...“ ab. Ich hatte allerdings eher den Eindruck, dass er ein Wochenende damit meinte.

Vor dem Schlafengehen schaute ich mir noch einmal Peters Foto an, leider war er immer noch nicht besser zu erkennen. Ich denke, ich bin mit einem Lächeln eingeschlafen. Vielleicht habe ich ja auch von einem Wochenende mit ihm geträumt ...



Montag, 18. Februar 2013
Meine Jugendliebe - 2. Teil
Er hat meine Freundschaftsanfrage angenommen!!!!
Ich hätte am liebsten Luftsprünge gemacht, war so happy, so aufgeregt. Bin es immer noch.

Anscheinend war er vorhin nach ein paar Tagen wieder auf facebook online. Gerade als ich Mittagspause hatte und mal eben auch auf facebook war, hatte ich plötzlich die Freundschaftsbestätigung und bekam auch gleich eine Nachricht von Peter:
„Hey Lilli, jetzt hast DU mich gefunden!!! Schön, die Bilder von dir zu sehen. Freue mich ....“

Mit der Freundschaftsanfrage hatte ich Peter nur die Fotos für meine „Bekannten“ freigegeben, somit konnte er nur eine kleine Auswahl Fotos sehen. „Yep, wie geht es dir? Ich geb dir mal mehr Fotos frei.“ schrieb ich ihm und setzte ihn gleich mal auf den Status der engen Freunde, die fast alle Fotos sehen können, auch die aus den 80ern, aus der Zeit, wo Peter und ich uns kennengelernt hatten.

„Gaaanz lange Geschichte. Um es kürzer zu fassen: war nie verheiratet, ... meine Tochter wird 23 Jahre alt, ... bin solo und mir geht es gut!“ schrieb er. Ich kam aus dem Smilen nicht mehr raus, ja das war wirklich knapp zusammengefasst! Und auch gleich ein paar wichtige Infos dabei, wie eben auch die, dass er Single ist.

Leider gibt sein facebook-Profil und seine Chronik nicht viel her, besonders auch keine Fotos „Schade, dass es keine Fotos von dir hier gibt. Kannste mir mal eins schicken?“ schrieb ich und „Yeah, 30 Jahre sind lang! Wohnst du noch in der Gegend?“

„Fotos, gerne!!! Schick mir doch mal deine E-Mail-Adresse und wenn du möchtest .... deine Telefonnummer! So, und du bist immer noch in Berlin?! Ja, ich wohne noch in der Gegend, ein paar Dörfer weiter, in einem Fachwerkhaus und fühle mich hier wohl.“

Klar Kontaktdaten waren wichtig, ich wollte auch so schnell wie möglich mit ihm telefonieren und Fotos wollte ich natürlich auch schnellstmöglich „lilliberlin@xxxxxxxxx.com. Wir können ja wirklich mal telefonieren, fände ich genial: xxx yyyy zzz. Und wenn du zwischendurch mehr über mich erfahren willst, Fotos, auch echt alte, gibt's hier auf facebook.“

Er ist anscheinend ein spontaner Typ „Dein Handy klingelt gleich.“

Das war jetzt zu schnell, alles viel zu aufregend! Und kein Thema für die Mittagspause im Büro: „Sorry, das passt jetzt nicht, bin im Büro!“

Das hatte er anscheinend nicht mehr gelesen, mein Handy stand auf lautlos, aber ich sah den Anruf und ließ ihn auf die Mailbox laufen.

„Schade, dann hast du jetzt aber meine Nummer.“ schrieb er kurz darauf.

„Wir können heut Abend telefonieren, vielleicht so gegen halb zehn?!“ antwortete ich schnell.

Hey, seine Antwort klang aber auch, als hätte er mich nicht vergessen „Gerne! ... möchte deine Stimme hören!!!! ... und bin überhaupt neugierig auf dich, etwas von dir zu hören ...“

„Okeh, bis heut Abend dann ...“ Oh Mann! Endlich seine Stimme hören, wie das wohl sein würde. Ob sie mir bekannt vorkommen wird? Und ein Foto will ich auch haben, am liebsten sofort „... und bekomm ich vorher noch ein Foto, bin soooo gespannt!“

„Lieber nicht, dann rufst du ja nicht mehr an (grins).“ Au weh! Hm, nee klar, er muss sich ja verändert haben, 30 Jahre, das sind mehr Jahre als sein damaliges Alter.

„Wieso?“ fragte ich trocken zurück und musste dabei grinsen.

„War ein Scherz! Ich schau mal, ob ich etwas finde.“ schrieb er zurück und war dabei sicher auch am grinsen.

Mit „Meine Frage auch ;). Meld mich, wenn ich heut Abend vom Sport zurück bin.“ schloss ich unseren Chat.

Dann fragte ich meine Mailbox ab. Immerhin kannte er nun schon meine Stimme, da ich einen persönlichen Ansagetext habe. Doch leider hatte er keine Nachricht hinterlassen. Also muss ich mich noch gedulden. Seufz!



Donnerstag, 14. Februar 2013
Meine Jugendliebe - 1. Teil
Heute fiel mir aus irgendeinem Grund meine alte Jugendliebe ein und so habe ich mal geschaut, ob er vielleicht inzwischen auf facebook angemeldet ist. Das letzte Mal hatte ich vielleicht vor einem Jahr nach ihm gesucht, auch auf Xing und über Google, aber erfolglos. Nun gab es auf facebook fünf Männer mit seinem Namen und das eine Profil scheint zu passen. Er hate kein öffentliches Profilfoto, aber seine Schule mit Abschlussklasse war öffentlich, und das passt, yep! Das kann eigentlich nur er sein! So habe ich ihm eine kleine Nachricht geschrieben „Hej! Bist du der Peter, den ich vor 30 Jahren mal kannte? Gruß aus Berlin. Lilli(an).“

Peter ist zwei Jahre älter als ich und ich hatte ihn in unserer Dorf-Disko kennengelernt, damals im Frühjahr vor meinem 17. Geburtstag. Wir trafen und auf der Tanzfläche, rockten gemeinsam zu einem Song von Status Quo oder so. Mir hat schon immer gefallen, wenn Männer/Jungs sich zu Musik gut bewegen können. Dann gingen wir zusammen eine Cola trinken und verabredeten und für den nächsten Samstag, da ich kurz darauf von meinem Vater abgeholt wurde. Ich war ein behütetes Kind, ich durfte nur in unsere Dorfdisko, wenn Papa mich um 19 Uhr hinbringen und um 22 Uhr wieder abholen konnte.

Am nächsten Samstag hatte ich Glück und durfte wieder in die Disko. Statt mit meinen Freundinnen verbrachte ich den ganzen Abend mit Peter, wir tanzten und quatschten. Er wollte mich gerne wiedersehen, aber unsere (Familien-)Telefonnummer konnte ich ihm nicht geben. So verabredeten wir uns für Sonntagnachmittag. Ich ging angeblich zu meiner Freundin Manuela, die ich eingeweiht hatte.
Peter holte mich mit seinem Karman Ghia am Dorfrand ab und wir fuhren in die nächste Kreisstadt in ein nettes Café, das gut mit Jugendlichen bevölkert war. Wir hielten Händchen und zum Abschied im Auto am Dorfrand gab es den ersten Zungenkuss meines Lebens. Es war nicht nur der 1. Zungenkuss, es war überhaupt der 1. Kuss. Es war schön und es kribbelte, ich war verliebt. Dann ging ich noch kurz zu Manuela, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, meine Eltern anlügen zu müssen.

Peter wollte mich nächstes Wochenende wieder sehen und ich hatte mich nun getraut, ihm unsere Telefonnummer zu geben. Ich sagte ihm, falls meine Eltern fragen würden, sollte er sagen, dass er der Bruder einer Klassenkameradin sei. Als Peter dann am Freitag anrief, war ich zum Glück gleich am Telefon. Ich hatte meinen Eltern schon angekündigt, dass wir mit ein paar Klassenkameraden und Freunden am Samstagnachmittag zum Billard spielen gehen wollten und dass der Bruder einer Klassenkameradin mich abholen würde. Sie verlangten natürlich, dass er sich vorstellte. Samstag kam Peter und wurde ins Wohnzimmer gebeten. Mein Vater fragte, wie alt er sei und was er mache, dass er sich so ein Auto leisten könne. Peter war im 3. Ausbildungsjahr auf der Polizeischule, wohnte noch bei seinen Eltern und wurde somit als in Ordnung befunden. Er sollte mich aber pünktlich um 22 Uhr wieder daheim abliefern.

Es war ein schöner Nachmittag/Abend, den wir in Peters Zimmer verbrachten. Er spielte mir David Bowie vor, wir versuchten uns im Schach-Spielen und fingen an zu schmusen. Peter schien schon ein wenig Erfahrung zu haben und merkte wie scheu ich war, mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht und ich war so richtig happy.

Meine Mutter merkte natürlich, dass ich verliebt war, ich gab dann auch zu, dass wir uns zum Abschied geküsst hatten, blieb aber bei der Variante, dass wir uns mit Freunden zum Billardspielen getroffen hatten. Meine Mutter musste anscheinend erst einmal überlegen, wie sie es mir sagen sollte, meldete dann aber an einem der nächsten Tage ein ernstes Gespräch an. Ich solle vorsichtig sein, Männer wollen alle nur das Eine und ich solle mich nicht ausnutzen lassen und mir schon gar kein Kind anhängen lassen. Meine Mutter wusste es einfach nicht besser, denn ich war kein Wunschkind, sondern das Ergebnis einer Rock’n’Roll-Nacht mit meinem Vater, worauf sie dann heiraten mussten, was aber erst sechs Monate später passierte. Ich war somit ein Drei-Monats-Kind, die gab es damals häufiger.

Das Folge-Wochenende hatte Peter Dienst, aber darauf sahen wir uns wieder. Er hat mich natürlich wieder ganz offiziell am Samstagnachmittag abgeholt. Wir fuhren wieder zu ihm, hörten Musik, lagen auf seiner Bettcoach, knutschten und kuschelten. Dann schob mir Peter seine Hand unter den Pulli, worauf ich mich total verkrampfte. Also zog er die Hand wieder zurück und wir spielten eine Partie Schach. Später brachte er mich artig nach Hause und wir knutschen zum Abschied noch ein wenig im Auto.

Danach hat er sich nicht mehr gemeldet und ich weinte heimlich in mein Kopfkissen. Ihn am Wochenende bei seinen Eltern anzurufen, dazu war ich zu stolz. Meinen Eltern erzählte ich, dass er ständig Dienst haben würde und mein Vater durfte mich wieder in die Disko bringen. Dort knutschte ich ziemlich bald einem Jungen in meinem Alter, der natürlich noch nicht Auto fahren konnte und den ich somit außerhalb der Disko nicht treffen konnte.

Ein Jahr später, es muss um Ostern herum gewesen sein, war ich mit meiner Freundin Manuela auf einem Dorffest, meine Eltern hatten erlaubt, dass ich mit ihr und ihrem Bruder mitfahre. Es war so fürchterlich, bald würde ich 18 werden und ich war immer noch das total behütete Kind. Aber ein hübsches Kind war ich, klein und zierlich, blonde lange Locken und immer nach der neusten Teenie-Mode gekleidet, dafür hat meine Mutter gesorgt. Ich hatte meine knackigsten weißen Jeans, die Cowboystiefel und eine Hippie-mäßige lässige Rüschenbluse an dem Abend an. Und ich traf Peter wieder, er sah mich, kam zu mir und wich nicht mehr von meiner Seite. Ich war so happy.

Nicht dass ich das Jahr auf Peter gewartet hatte, ich hatte mit vielen Jungen geknutscht und immer Schluss gemacht, wenn sie mir zu nahe kamen. Mir gefiel es total gut, wenn ein Junge meine nackte Haut unter dem T-Shirt berührte, das erregte mich. Die Erregung machte mir aber Angst, denn meine Mutter hatte ja gesagt, ich solle mich nicht ausnutzen lassen. Ich hatte aber nicht Angst, ausgenutzt zu werden, sondern Angst davor, dass es mir zu gut gefällt, mich zu sehr erregt, dass ich keine Grenzen setzen würde. Und um das zu vermeiden, habe ich dann schnell Schluss gemacht.

Da ich nicht erklären konnte, warum ich Schluss machen musste, war es am Einfachsten einfach mit einem anderen Jungen etwas anzufangen. Manuela erzählte mir später, dass ich echt einen üblen Ruf weg hatte. Die Jungs haben natürlich damit geprahlt, dass sie mehr mit mir hatten als nur eine Knutscherei. Damals hatte ich leider keine richtige Freundin, mit der ich über all das reden konnte. Ich war durch meine Familie so geprägt, dass man über intime Dinge eben nicht spricht.

Durch die ganze Praxis war ich ja nun im Flirten echt gut und wandte das gleich auf Peter an. Der Abend endete dann natürlich mit einer heftigen Knutscherei.

Peter hatte aber auch dazu gelernt und hielt sich bei unseren folgenden Treffen erst einmal zurück. Mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht. Wir machten viele Ausflüge mit seinem neuen Käfer Cabrio, waren diesmal wirklich Billard spielen, trafen seine Freunde, waren im Autokino und irgendwann nahm er mich wieder mit nach Hause.

Er wollte mir Michael Rother vorspielen. „Süßherz und Tiefenschärfe“ ist genau die richtige Musik für eine entspannte Atmosphäre bei Kerzenschein. Wir lagen auf seiner Bettcouch, knutschten, pressten unsere Körper aneinander und ich spürte seinen harten Schwanz, meine Nippel richteten sich auf, ich wurde feucht. Er tastete mit der Hand nach meiner nackten Haut unter meinem T-Shirt und ich ließ ihn mir mein T-Shirt ausziehen. Er zog sich auch sein Hemd aus und ich fand es so schön, seine Haut auf meiner Haut zu spüren, dass ich selbst meinen BH öffnete und auszog. Wir rieben unsere Hüften in den Jeans aneinander, knutschen heftig, uns wurde heiß.

Wir redeten nicht darüber, aber Peter war sich wohl seiner Verantwortung bewusst und zog sich langsam zurück. Außerdem war es schon recht spät und er musste mich nach Hause bringen.

Am nächsten Wochenende wollten wir zu Kollegen von ihm auf eine Party nach Hannover fahren. Es war geplant, dass alle Gäste gemeinsam im Partykeller auf Luftmatratzen übernachten. Es war sechs Wochen vor meinem 18. Geburtstag und meine Eltern erlaubten es nicht, dass ich mit Peter dahin fuhr. Es könnte ja etwas passieren, wenn ich nicht zu Hause schlafe. Ich tobte und heulte, aber ich konnte natürlich meinen Eltern nicht mit dem Argument kommen, dass keine Übernachtung notwendig ist, damit etwas passiert. Und dass garantiert nichts passiert, wenn man mit allen Freunden gemeinsam im Partykeller übernachtet.

Peter fuhr alleine zu der Party und meldete sich danach nicht mehr. Ich vermutete er hatte ein anderes Mädchen kennengelernt, was nicht so prüde Eltern hatte und so ängstlich war wie ich.
Meine Mutter schleppte mich dann zum Frauenarzt, damit der mir die Pille verschreibt.

An meinem 18. Geburtstag verlor ich dann meine Jungfräulichkeit, ich war einfach neugierig wie das ist, wenn ich keine Hemmungen mehr habe. Die Neugier war befriedigt und ich musste noch viel lernen, zum Glück hatte ich mir einen netten Jungen dafür ausgesucht, der das gemeinsam mit mir lernen wollte. Wir machten schnell gute Fortschritte und hatten bald so richtig Spaß an der Sache, dass er mir Nikolaus einen Heiratsantrag machte. Das ging mir dann aber wieder zu schnell, dass ich über das nächstbeste Thema einen Streit anfing und mich von ihm trennte.

Mit 19, nach Ende meiner Ausbildung, ging ich dann nach Berlin, ich wollte unbedingt weg aus unserem Dorf und hatte es geschafft dort einen guten Job in meinem Ausbildungsberuf zu finden. Die ersten zwei Jahre fuhr ich noch häufig am Wochenende nachhause, so auch ein Jahr später zu Weihnachten. Inzwischen gab es die Dorfdisko nicht mehr, dafür aber andere coolere Läden, in die man gehen konnte.

Ich denke, es war der 1. Weihnachtstag, als ich zu „ich glotz TV“ tanzte und Peter auf mich zu kam. Wieder hatte ich den Eindruck, dass er sich von mir angezogen fühlte, geradezu fasziniert war. Wir tanzten, dann gingen wir etwas trinken. Er lud mich ein, zur Silvesterparty bei Freunden von ihm zu kommen. Ich sagte gerne zu und fand mich Silvester auf einer recht lahmen Feier wieder, wo hauptsächlich Pärchen anwesend waren.

Zu den Pärchen gehörten auch Peter und seine Freundin. Er stellte mich als alte gute Freundin vor, die nach Berlin gezogen war, und ich sagte artig „Hallo“ zu diesem zwar hübschen aber recht farblosem Mädchen. Nach einer Anstandsstunde verabschiedete ich mich, weil ich angeblich noch verabredet war. Peter brachte mich nach draußen, nahm mich stürmisch in die Arme und wir knutschten heftig, am liebsten hätte ich ihn mit in mein Auto genommen. Er sagte „schade, dass ich eine Freundin hab, ich würde lieber mit dir ins neue Jahr feiern“. Ich antworte „frohes neues Jahr“ und ging.

Im Nachbarort gab es eine Silvesterparty in einer improvisierten Disko, die Stimmung schien gut und ich mischte mich unter das Volk. Ich musste mich austoben, zu Nena und Extrabreit war das gar kein Problem, in Flirtlaune war ich auch ...

Peter habe ich seitdem nicht wieder gesehen, habe aber anfangs häufiger (später seltener) an ihn gedacht und mir gesagt, dass ich für ihn jeden anderen Kerl stehen lassen würde. Es war da immer diese anscheinend gegenseitige Anziehung. Doch wir waren ganz einfach total damit überfordert, dass ich das behütete Kind war, was von seiner Mutter eingeimpft bekommen hatte, dass es sich nicht ausnutzen lassen sollte. Nie war die Rede davon gewesen, dass Sex auch einer Frau Spaß machen und gut tun kann. Und in der Silvesternacht wollte er seine Freundin nicht verlassen.

Ob ich heute noch jeden anderen Mann für Peter stehen lassen würde, kann ich nicht sagen, es wäre aber echt spannend ihn wieder zu treffen, so nach etwa 30 Jahren. Vielleicht ist die Anziehung immer noch da. Aber vielleicht ist es auch nur die Sache, dass ich einfach gerne wüsste, wie es ist, mit ihm zu schlafen.



Sonntag, 8. Januar 2012
Meine Jugendliebe - 3. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 5. Januar)
Peter hat sich immer noch nicht gemeldet.
Anscheinend war er nur ganz kurz auf stayfriends angemeldet. Meine Freundin Andrea konnte ihn schon nicht mehr finden, als sie meiner Bitte nachkommen und ihm eine Nachricht mit meiner E-Mail-Adresse schicken wollte.
So konnte er dann keine Nachricht bekommen.
Traurig das!



Donnerstag, 5. Januar 2012
Meine Jugendliebe - 2. Teil
(Fortsetzung zum Eintrag vom 4. Januar)
Ich bin ungeduldig. Peter hat meine stayfriends-Anfrage noch nicht gelesen, der hat sich zwar dort angemeldet, aber schaut anscheinend nicht so häufig da hinein – wie ich normalerweise auch. So habe ich meine Freundin Andrea gebeten, ihm meine E-Mail-Adresse mit der Nachricht, dass ich gerne wüsste, was aus ihm geworden ist, zu übermitteln. Als Gold-Mitglied kann sie mit allen Mitgliedern kommunizieren.
Im Gegensatz zu einem Mann, dessen 1. große Liebe ich war, schließe ich aus so einem Grund keine Gold-Mitgliedschaft ab. Matthias hatte mich auf stayfriends gefunden und mir die Freundschaftsanfragen-Nachricht geschickt. Ich fand es nett, ihn wieder gefunden zu haben und überlegte schon, ihn über meine Freundin zu kontaktieren, da hatte er selbst eine Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen. Als ich dann vor etwa drei Jahren mal wieder in der Gegend war, wo er wohnt, haben wir uns getroffen. Es war ein schönes Wiedersehen, Matthias hatte sich äußerlich kaum verändert, auch wenn er natürlich nun 27 Jahre älter war.
Wir hatten einen prima Abend, haben zusammen gekocht und bei einem Wein viel erzählt. Irgendwann gestand er mir, dass er nur um mit mir Kontakt aufzunehmen die Gold-Mitgliedschaft abgeschlossen hatte. Er sagte, ich sei seine 1. große Liebe gewesen und auch die einzige in dieser Art geblieben. Ups, den 2. Teil des Satzes wollte ich lieber überhören. Es gab einige Frauen in seinem Leben, irgendwann hatte er auch geheiratet, sein Sohn sei nun 13 Jahre alt und er nun seit zwei Jahren geschieden.
Mit Matthias war ich zusammen, im Winter, bevor ich nach Berlin gegangen bin. Er war der nächste Freund, den ich hatte, nachdem ich den Heiratsantrag abgelehnt hatte. Es war eine heftig leidenschaftliche Beziehung, in Sachen Sex war das gut, aber Matthias exzessiver Umgang mit Alkohol und dann auch Gras hat mich nach ein paar Wochen richtig gestört. Also habe ich mich von ihm getrennt, was er mit Weinen und Betteln, ich solle bei ihm bleiben, aufgenommen hat. Auch hier war er ein sehr leidenschaftlicher Mensch.
Matthias war wie Peter auch auf der Polizeischule. Er hatte dann erste Versuche unternommen sich umzubringen, so dass ein paar Tage nach der Trennung, abends ein Streifenwagen der Polizei vor Tür meines Elternhauses stand. Zwei Kollegen waren vom Zugführer beauftragt worden, Matthias zu mir zu bringen, dass er noch einmal mit mir reden kann. Es war ein hochdramatisches Gespräch im Wohnzimmer meiner Eltern. Ich hatte irgendwann den einen Kollegen dazu gebeten, da ich auch nicht so richtig wusste, wie ich damit umgehen soll.
Hinterher hatte ich dann noch richtig Ärger mit meinen Eltern bekommen. Es war ihnen so richtig peinlich, dass Streifenwagen mindestens eine Stunde vor unserem Haus gestanden hatte. Was könnten sich die Leute dabei denken!



Mittwoch, 4. Januar 2012
Meine Jugendliebe
Meine Jugendliebe hat sich gestern auf stayfriends angemeldet. Ich bin dort ja nicht so richtig aktiv, habe aber seine Schule unter Beobachtung gestellt und dadurch mitbekommen, dass er sich angemeldet hat. Also habe ich Peter jetzt als Freund geadded. Ich muss mal schauen, ob er das nun bestätigt und dann ggf. eine Freundin mit Gold-Mitgliedschaft bitten, ihm meine E-Mail-Adresse zu geben, da wir, weil wir beide keine Gold-Mitgliedschaft haben, nicht miteinander kommunizieren können. Ich habe ja schon hin und wieder über Google nach ihm gesucht, aber ihn nicht gefunden, da er ja so einen Allerwelts-Namen hat und nicht mehr dort wohnt, wo er aufgewachsen ist. Vielleicht schaut er ja jetzt mal auf Facebook nach mir oder findet mich auf Xing oder unserer Firmen-Webpage, falls er mit googelt.

Peter ist zwei Jahre älter als ich und ich hatte ihn in unserer Dorf-Disko kennengelernt, damals im Frühjahr vor meinem 17. Geburtstag. Wir trafen und auf der Tanzfläche, rockten gemeinsam zu einem Song von Status Quo oder so. Mir hat schon immer gefallen, wenn Männer/Jungs sich zu Musik gut bewegen können. Dann gingen wir zusammen eine Cola trinken und verabredeten und für den nächsten Samstag, da ich kurz darauf von meinem Vater abgeholt wurde. Ich war ein behütetes Kind, ich durfte nur in unsere Dorfdisko, wenn Papa mich um 19 Uhr hinbringen und um 22 Uhr wieder abholen konnte.

Am nächsten Samstag hatte ich Glück und durfte wieder in die Disko. Statt mit meinen Freundinnen verbrachte ich den ganzen Abend mit Peter, wir tanzten und quatschten. Er wollte mich gerne wiedersehen, aber unsere Telefonnummer konnte ich ihm nicht geben. So verabredeten wir uns für Sonntagnachmittag. Ich ging angeblich zu meiner Freundin Manuela, die ich eingeweiht hatte. Peter holte mich mit seinem Karman Ghia am Dorfrand ab und wir fuhren in die nächste Kreisstadt in ein nettes Café, das gut mit Jugendlichen bevölkert war. Wir hielten Händchen und zum Abschied im Auto am Dorfrand gab es den ersten Zungenkuss meines Lebens. Es war nicht nur der 1. Zungenkuss, es war überhaupt der 1. Kuss. Es war schön und es kribbelte, ich war verliebt. Dann ging ich noch kurz zu Manuela, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, meine Eltern anlügen zu müssen.

Peter wollte mich nächstes Wochenende wieder sehen und ich hatte mich nun getraut, ihm unsere Telefonnummer zu geben. Ich sagte ihm, falls meine Eltern fragen würden, sollte er sagen, dass er der Bruder einer Klassenkameradin sei. Als Peter dann am Freitag anrief, war ich zum Glück gleich am Telefon. Ich hatte meinen Eltern schon angekündigt, dass wir mit ein paar Klassenkameraden und Freunden am Samstagnachmittag zum Billard spielen gehen wollten und dass der Bruder einer Klassenkameradin mich abholen würde. Sie verlangten natürlich, dass er sich vorstellte. Samstag kam Peter und wurde ins Wohnzimmer gebeten. Mein Vater fragte, wie alt er sei und was er mache, dass er sich so ein Auto leisten könne. Peter war im 3. Ausbildungsjahr auf der Polizeischule, wohnte noch bei seinen Eltern und wurde somit als in Ordnung befunden. Er sollte mich aber pünktlich um 22 Uhr wieder daheim abliefern.

Es war ein schöner Nachmittag/Abend, den wir in Peters Zimmer verbrachten. Er spielte mir David Bowie vor, wir versuchten uns im Schach-Spielen und fingen an zu schmusen. Peter schien schon ein wenig Erfahrung zu haben und merkte wie scheu ich war, mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht und ich war so richtig happy.

Meine Mutter merkte natürlich, dass ich verliebt war, ich gab dann auch zu, dass wir uns zum Abschied geküsst hatten, blieb aber bei der Variante, dass wir uns mit Freunden zum Billardspielen getroffen hatten. Meine Mutter musste anscheinend erst einmal überlegen, wie sie es mir sagen sollte, meldete dann aber an einem der nächsten Tage ein ernstes Gespräch an. Ich solle vorsichtig sein, Männer wollen alle nur das Eine und ich solle mich nicht ausnutzen lassen und mir schon gar kein Kind anhängen lassen. Meine Mutter wusste es einfach nicht besser, denn ich war kein Wunschkind, sondern das Ergebnis einer Rock’n’Roll-Nacht mit meinem Vater, worauf sie dann heiraten mussten.

Das Folge-Wochenende hatte Peter Dienst, aber darauf sahen wir uns wieder. Er hat mich natürlich wieder ganz offiziell am Samstagnachmittag abgeholt. Wir fuhren wieder zu ihm, hörten Musik, lagen auf seiner Bettcoach, knutschten und kuschelten. Dann schob mir Peter seine Hand unter den Pulli, worauf ich mich total verkrampfte. Also zog er die Hand wieder zurück und wir spielten eine Partie Schach. Später brachte er mich artig nach Hause und wir knutschen zum Abschied noch ein wenig im Auto.

Danach hat er sich nicht mehr gemeldet und ich weinte heimlich in mein Kopfkissen. Ihn am Wochenende bei seinen Eltern anzurufen, dazu war ich zu stolz. Meinen Eltern erzählte ich, dass er ständig Dienst haben würde und mein Vater durfte mich wieder in die Disko bringen. Dort knutschte ich ziemlich bald einem Jungen in meinem Alter, der natürlich noch nicht Auto fahren konnte und den ich somit außerhalb der Disko nicht treffen konnte.
Ein Jahr später, es muss um Ostern herum gewesen sein, war ich mit meiner Freundin Manuela auf einem Dorffest, meine Eltern hatten erlaubt, dass ich mit ihr und ihrem Bruder mitfahre. Es war so fürchterlich, bald würde ich 18 werden und ich war immer noch das total behütete Kind. Aber ein hübsches Kind war ich, klein und zierlich, blonde lange Locken und immer nach der neusten Teenie-Mode gekleidet, dafür hat meine Mutter gesorgt. Ich hatte meine knackigsten weißen Jeans, die Cowboystiefel und eine Hippie-mäßige lässige Rüschenbluse an dem Abend an. Und ich traf Peter wieder, er sah mich, kam zu mir und wich nicht mehr von meiner Seite. Ich war so happy.

Nicht dass ich das Jahr auf Peter gewartet hatte, ich hatte mit vielen Jungen geknutscht und immer Schluss gemacht, wenn sie mir zu nahe kamen. Mir gefiel es total gut, wenn ein Junge meine nackte Haut unter dem T-Shirt berührte, das erregte mich. Die Erregung machte mir aber Angst, denn meine Mutter hatte ja gesagt, ich solle mich nicht ausnutzen lassen. Ich hatte aber nicht Angst, ausgenutzt zu werden, sondern Angst davor, dass es mir zu gut gefällt, mich zu sehr erregt, dass ich keine Grenzen setzen würde. Und um das zu vermeiden, habe ich dann schnell Schluss gemacht.

Da ich nicht erklären konnte, warum ich Schluss machen musste, war es am Einfachsten einfach mit einem anderen Jungen etwas anzufangen. Manuela erzählte mir später, dass ich echt einen üblen Ruf weg hatte. Die Jungs haben natürlich damit geprahlt, dass sie mehr mit mir hatten als nur Rumgeknutsche. Damals hatte ich leider keine richtige Freundin, mit der ich über all das reden konnte. Ich war durch meine Familie so geprägt, dass man über intime Dinge eben nicht spricht.

Durch die ganze Praxis war ich ja nun im Flirten echt gut und wandte das gleich auf Peter an. Der Abend endete dann natürlich mit einer heftigen Knutscherei.
Peter hatte aber auch dazu gelernt und hielt sich bei unseren folgenden Treffen erst einmal zurück. Mehr als Knutschen und Kuscheln lief nicht. Wir machten viele Ausflüge mit seinem neuen Käfer Cabrio, waren diesmal wirklich Billard spielen, trafen seine Freunde, waren im Autokino und irgendwann nahm er mich wieder mit nach Hause.

Er wollte mir Michael Rother vorspielen. „Süßherz und Tiefenschärfe“ ist genau die richtige Musik für eine entspannte Atmosphäre bei Kerzenschein. Wir lagen auf seiner Bettcouch, knutschten, pressten unsere Körper aneinander und ich spürte seinen harten Schwanz, meine Nippel richteten sich auf, ich wurde feucht. Er tastete mit der Hand nach meiner nackten Haut unter meinem T-Shirt und ich ließ ihn mir mein T-Shirt ausziehen. Er zog sich auch sein Hemd aus und ich fand es so schön, seine Haut auf meiner Haut zu spüren, dass ich selbst meinen BH öffnete und auszog. Wir rieben unsere Hüften in den Jeans aneinander, knutschen heftig, uns wurde heiß.

Wir redeten nicht darüber, aber Peter war sich wohl seiner Verantwortung bewusst und zog sich langsam zurück. Außerdem war es schon recht spät und er musste mich nach Hause bringen.

Am nächsten Wochenende wollten wir zu Kollegen von ihm auf eine Party nach Hannover fahren. Es war geplant, dass alle Gäste gemeinsam im Partykeller auf Luftmatratzen übernachten. Es war sechs Wochen vor meinem 18. Geburtstag und meine Eltern erlaubten es nicht, dass ich mit Peter dahin fuhr, denn es könnte ja etwas passieren, wenn ich nicht zu Hause schlafe. Ich tobte und heulte, aber ich konnte natürlich meinen Eltern nicht mit dem Argument kommen, dass keine Übernachtung notwendig ist, damit etwas passiert. Und dass garantiert nichts passiert, wenn man mit allen Freunden gemeinsam im Partykeller übernachtet.

Peter fuhr alleine zu der Party und meldete sich danach nicht mehr. Ich vermutete er hatte ein anderes Mädchen kennengelernt, was nicht so prüde Eltern hatte und so ängstlich war wie ich.

Meine Mutter schleppte mich dann zum Frauenarzt, damit der mir die Pille verschreibt.

An meinem 18. Geburtstag verlor ich dann meine Jungfräulichkeit, ich war einfach neugierig wie das ist, wenn ich keine Hemmungen mehr habe. Die Neugier war befriedigt und ich musste noch viel lernen, zum Glück hatte ich mir einen netten Jungen dafür ausgesucht, der das gemeinsam mit mir lernen wollte. Wir machten schnell gute Fortschritte und hatten bald so richtig Spaß an der Sache, dass er mir Nikolaus einen Heiratsantrag machte. Das ging mir dann aber wieder zu schnell, dass ich über das nächstbeste Thema einen Streit anfing und mich von ihm trennte.

Mit 19, nach Ende meiner Ausbildung, ging ich dann nach Berlin, ich wollte unbedingt weg aus unserem Dorf und hatte es geschafft dort einen guten Job in meinem Ausbildungsberuf zu finden. Die ersten zwei Jahre fuhr ich noch häufig am Wochenende nach Hause, so auch ein Jahr später zu Weihnachten. Inzwischen gab es die Dorfdisko nicht mehr, dafür aber andere coolere Läden, in die man gehen konnte.

Ich denke, es war der 1. Weihnachtstag, als ich zu „ich glotz TV“ tanzte und Peter auf mich zu kam. Wieder hatte ich den Eindruck, dass er sich von mir angezogen fühlte, geradezu fasziniert war. Wir tanzten, dann gingen wir etwas trinken. Er lud mich ein, zur Silvesterparty bei Freunden von ihm zu kommen. Ich sagte gerne zu und fand mich Silvester auf einer recht lahmen Feier wieder, wo hauptsächlich Pärchen anwesend waren.

Zu den Pärchen gehörten auch Peter und seine Freundin. Er stellte mich als alte gute Freundin vor, die nach Berlin gezogen war, und ich sagte artig „Hallo“ zu diesem zwar hübschen aber recht farblosem Mädchen. Nach einer Anstandsstunde verabschiedete ich mich, weil ich angeblich noch verabredet war. Peter brachte mich nach draußen, nahm mich stürmisch in die Arme und wir knutschten heftig, am liebsten hätte ich ihn mit in mein Auto genommen. Er sagte „schade, dass ich eine Freundin hab, ich würde lieber mit dir ins neue Jahr feiern“. Ich antworte „frohes neues Jahr“ und ging.

Im Nachbarort gab es eine Silvesterparty in einer improvisierten Disko, die Stimmung schien gut und ich mischte mich unter das Volk. Ich musste mich austoben, zu Nena und Extrabreit war das gar kein Problem, in Flirtlaune war ich auch…

Peter habe ich seitdem nicht wieder gesehen, habe aber anfangs häufiger (später seltener) an ihn gedacht und mir gesagt, dass ich für ihn jeden anderen Kerl stehen lassen würde. Es war da immer diese anscheinend gegenseitige Anziehung, aber wir waren ganz einfach total damit überfordert, dass ich das behütete Kind war, was von seiner Mutter eingeimpft bekommen hatte, dass es sich nicht ausnutzen lassen sollte. Nie war die Rede davon gewesen, dass Sex auch einer Frau Spaß machen und gut tun kann. Und in der Silvesternacht wollte er seine Freundin nicht verlassen.

Ob ich heute noch jeden anderen Mann für Peter stehen lassen würde, kann ich nicht sagen, es wäre aber echt spannend ihn wieder zu treffen, so nach 29 Jahren. Vielleicht ist die Anziehung immer noch da. Aber vielleicht ist es auch nur die Sache, dass ich einfach gerne wüsste wie es ist, mit ihm zu schlafen.