Männer soll eine(r) verstehen
Gestern musste ich mal wieder in die Metro, meinen Mumm-Vorrat auffüllen. Roland hatte sich gegen Mittag telefonisch gemeldet, hatte noch eine geschäftliche Frage und fragte dann auch noch, was ich am Abend so vorhaben würde. Er meinte, er könne auch wieder Fisch gebrauchen und ob ich ihn mitnehmen würde. Klar, das war kein Thema, dass nicht zu machen, wir wohnen ja gar nicht weit auseinander. Als ich ihn dann nach dem Einkauf bei ihm vor der Tür absetzte, holte er ein kleines Kuscheltier aus der Tasche (so eine Art Nici-Beanie, mit Schlüsselring, ca. 15cm groß). Ein Elch aus Schweden, den hatte er mir von seinem Wochenendtrip zu Freunden mitgebracht. Ich war irritiert, bedankte mich artig und fuhr dann heim.
Was soll das? So gut sind wir auch nicht mehr befreundet, dass er mir ein Kuscheltier schenkt, was mich vielleicht auf Reisen begleiten soll. Bestätigt mir das wieder, dass er mit der Sache immer noch nicht abgeschlossen hat? Dabei gebe ich mir doch alle Mühe, vorzutäuschen, ich hätte einen neuen Kerl. Nie habe ich spontan Zeit für ihn, immer muss ich zu einer bestimmten Zeit dringend weg, wenn ich bei ihm zum Arbeiten bin.
Soll ich ihm den Elch zurück geben? Hm, das ist auch irgendwie blöd. Ich denke, ich gebe den Elch Joachim mit, für seinen kleinen Sohn.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Wer zahlt die Rechnung?
Manchmal ist es ganz klar, man hat einen neuen Mann kennengelernt, hat sich vielleicht schon einmal getroffen und geht dann miteinander essen. Der Vorschlag kam von ihm, er hat auch das Restaurant vorgeschlagen, also zahlt er die Rechnung. Ich gehe dann einfach davon aus, dass er mich gerne einladen möchte und dass er ein Restaurant wählt, was seinen finanziellen Verhältnissen entspricht.
Üblicherweise spricht man über die angebotenen Speisen und so ist es einfach für mich, etwas auszuwählen, was ich gerne essen möchte und was auch im gleichen Preisrahmen liegt. Ich würde z. B. nicht ein teures Filetsteak bestellen, wenn er nur Pasta auswählt. Wenn man in Flirtlaune ist, ergibt es sich meist sowieso, dass man zusammen zwei Gerichte auswählt und dann auch vom Teller des anderen nascht.
Wenn mein Date dann nicht die Rechnung zahlen und möglicherweise auch noch haarklein abrechnen würde, dann wäre ich schon sehr erstaunt und würde ihn dann sicherlich auch fragen, warum er das tut. Wenn er sich Essengehen nicht leisten kann, dann soll er eben nicht so einen Vorschlag machen. In der Situation war ich allerdings noch nie.
Doch was ist, wenn – wie am Freitag – Markus ein Restaurant auswählt, schon den Tisch bestellt und mich dann zum Essengehen abholt? Es war kein wirkliches Date, wir hatten uns einmal bei ihm und danach bei mir daheim zum Quatschen und Kochen verabredet. Wir verstehen uns gut, sind nicht wirklich am Flirten und – zumindest von meiner Seite – nicht auf dem Weg in eine Beziehung.
Markus hatte das Muntagnola ausgewählt, weil wir bereits darüber geredet hatten, dass wir die Pizza dort lieben. Nach dem Essen bat Markus den Kellner um die Rechnung, worauf ich zu ihm sagte, dass wir der Einfachheit halber 50/50 machen sollten. Er sagte „nein, ich lade dich ein, es war meine Idee hierher zu gehen und ich habe dich mit der Reservierung ja schon fast überrumpelt“ und darauf antwortete ich ohne langes Überlegen „okay, dann lass ich mir fürs nächste Mal was einfallen“.
Wenn ich mit meinem besten Freund Joachim Essen gehe, dann kommt der Vorschlag eigentlich immer von ihm. Die Restaurant-Auswahl überlässt er aber meist mir, da er sich hier nicht so gut auskennt und gern auch mal irgendwohin geht, wo er noch nicht war. Die Rechnung übernimmt meist er, da er sich das auch viel mehr leisten kann als ich. Zu besonderen Anlässen wird er dann aber auch schon mal von mir eingeladen. Außerdem lehne ich auch ab und zu sein Angebot, Essen zu gehen, ab und koche für ihn. Das findet er dann auch immer gut und hilft auch gerne bei der Vorbereitung.
lilliberlin am 04. Januar 12
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Männer soll eine(r) verstehen
Ich wusste ja gestern nicht so ganz, wie ich auf die Facebook-Nachricht von Markus reagieren sollte/wollte. Nach einigem Überlegen habe ich ihm geschrieben:
???
kann ich dich heute Abend (wird später) anrufen?
gibst du mir dafür vielleicht deine Festnetznummer?
Bussi
Lilli
und darauf kam prompt seine Antwort:
gern: xxxxxxxx
vielleicht denke ich manchmal einfach zu viel…
Bussi zurück
Später am Abend, nachdem ich alles erledigt hatte und erst einmal eine Weile um das Telefon herumgeschlichen bin, habe ich ihn dann angerufen. Ich war aufgeregt, fand den Anruf schwierig. Nach erstem Smalltalk kam ich dann auf das Thema.
Ja, er würde manchmal einfach zu viel über Dinge, die Menschen von sich geben, nachdenken, sagte Markus. Früher habe er das nicht unbedingt gemacht, aber seine Ex hätte ihm das vorgeworfen, so dass er jetzt einfach aufmerksamer ist. Er hatte mir ein Kompliment gemacht und war enttäuscht, dass ich da gar nicht darauf reagiert hatte. Und da ich dann nicht mehr Bussi sondern Knuddel geschrieben hätte, kam er auf den Gedanken, dass das etwas zu bedeuten hätte.
Nicht dass er sich schon überhaupt Gedanken darüber gemacht hätte, was das mit uns werden könnte, aber durch mein Knuddel hatte er den Eindruck, ich hätte das jetzt klar gestellt.
Ich musste echt lachen, und ihm sagen, dass ich ein breites Grinsen im Gesicht hatte, als ich gelesen hatte, dass meine Fußmatte untertreibt. Dann erklärte ich ihm, dass Knuddel für mich schon mehr bedeutet als Bussi und dass ich die Zeit auch noch nicht reif dafür finden würde überhaupt darüber nachzudenken was für eine Art von Beziehung wir haben werden.
Ich denke, Markus war ganz froh über meine Aussage, und damit hatten wir unser "ernstes" Gespräch auch beendet und widmeten uns wieder den üblichen Themen.
lilliberlin am 03. Januar 12
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Männer soll eine(r) verstehen
Ich bin verwirrt! Habe ich irgendetwas geschrieben, was zwischen den Zeilen zu lesen war?
Markus kenne ich vom Longboarden und von einigen Partys aus dieser Community, vorletztes Jahr war er auch auf meiner Geburtstagsparty. Großen Kontakt hatten wir bislang nicht, sind aber auf Facebook ins Chatten gekommen, weil ich bei ihm angefragt hatte, ob er uns Vanessas Freund (mit ihm ist er auch gut befreundet) abnehmen kann, wenn wir bei ihr Mädels-Abend machen.
Markus ist gerade längerfristig krank geschrieben, weil er beim Muay Thai unglücklicherweise einen heftigen Unfall hatte. Wir kamen dann irgendwie auf weitere Zukunftspläne zu sprechen und er sagte, dass er sich eine berufliche Neuorientierung vorstellen könne. Sein Job macht ihm nicht so wirklich Spaß, aber er weiß noch nicht, was er machen will. Ich habe ihm dann angeboten, ihm „Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will“ auszuleihen. Das Buch habe ich ihm vor einer Woche dann vorbei gebracht und er hat für mich gekocht.
Sonntag habe ich dann für ihn gekocht, weil wir über das Buch, unsere frischen Trennungen etc. reden wollten. Wir waren um 18 Uhr verabredet, er war pünktlich da, und als ich danach das 1. Mal auf die Uhr schaute war es fast Mitternacht, so dass ich ihm sagte, dass es jetzt Zeit wäre zu gehen. Daraufhin erfolgte ein etwas überstürzter Aufbruch, wie ich fand. Es war ein prima Abend und geflirtet haben wir nicht, meine ich. Klar gab es zur Begrüßung und zum Abschied eine Umarmung, aber das ist ja in unser Community nichts Ungewöhnliches.
In meinem Wohnungseingang liegt eine Fußmatte mit dem Spruch „you look nice today“.
Markus schrieb mir noch in der Nacht über Facebook:
Vielen Dank für den schönen Abend! Deine Spaghetti waren große Klasse! Schlaf gut und komm gut in die neue Woche…
P.S.: Deine Fußmatte untertreibt!
Die Nachricht habe ich erst heute Mittag gelesen und dann geantwortet:
Es war wirklich ein feiner Abend, die Zeit mit dir verging wie im Flug. Ich hoffe, dir war nicht zu kalt auf dem Heimweg. Hattest du überhaupt Handschuhe dabei?
Knuddel
Lilli
Daraufhin seine Antwort zwei Stunden später:
Grins, habe verstanden und freue mich auf ein baldiges platonisches Wiedersehen, ehrlich!
Jetzt erst recht Bussi
Markus
Jetzt wo ich das aufschreibe kommt mir der Gedanke, dass er vielleicht das Bussi, das ich oft unter einen Nachricht gesetzt habe, falsch verstanden haben könnte. Und ich wollte vorhin nicht einfach wieder „Bussi“ schreiben und habe mir noch überlegt, ob „Knuddel“ vielleicht zu gewagt ist.
Übrigens: „Spaghetti“ ist unser gemeinsamer Code für Essen überhaupt. Als ich die Woche vorher bei ihm war, wollte er Spaghetti für mich kochen. Da ich total untalentiert im Spaghetti-Essen bin, hatte ich ihm angeboten, dass ich eine andere Nudelform mitbringe und hatte dann auch Penne mitgebracht. Wir sind aber bei „Spaghetti“ geblieben, auch wenn ich gestern eine griechische Fischpfanne gemacht habe, in der keinerlei Pasta war.
lilliberlin am 01. Januar 12
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