Keine Angst vor Fünfzig
Gleich ist es soweit, ich werde fünfzig! Irgendwie ist das schrill. Ich und Fünfzig. Das kann schon fast nicht sein. Ich fühle mich nicht wie… ja wie? wie eine ältere Frau? Nee, Frauen sind mit fünfzig noch keine älteren Frauen, sie sind Frauen in der Lebensmitte. Klingt auch blöd.
Gestern hatte ich mich noch mit meiner Freundin Isabelle (44, zwei fast erwachsene Kids, alleinerziehend, seit drei Jahren in einer Beziehung mit einem meiner besten Freunde) darüber geredet. Wir machen nicht mehr alles so sehr am Alter fest, wie noch unsere Eltern. Es ist alles nur eine Sache der Einstellung, wie man lebt, wie man sich gibt.
Und eben rief noch meine Freundin Ina (45, Single) an und fragte, wie ich mich fühle. Ich konnte nur sagen: prima. Na klar, gerade von meinem neuen Lover heim gekommen, wie sollte es da auch anders sein. Aber auch sonst, ich denke es ändert sich nichts. Und sie meinte, ich würde ja nicht damit rumprahlen, dass ich dann fünfzig sei. Entweder kriegt es jemand mit oder eben nicht. Und die, die es mitkriegen, sind dann erstaunt.
Auf dem Rückflug von Neapel hatte ich in der Cosmopolitan gelesen, dass Frauen irgendwann unsichtbar (für die Männer) werden. Ich denke, die Autorin sprach von Frauen über vierzig. Hm, das ist nun nicht unbedingt die Erfahrung, die meine Freundinnen und ich machen. Vielleicht geht das wirklich erst noch später los, oder vielleicht gar nicht? Darüber muss ich mir jedenfalls jetzt noch keine Sorgen machen. Ich denke, das ist auch eine Sache der Ausstrahlung. Und überhaupt bin ich für mache Sorten von Männern viel lieber unsichtbar.
lilliberlin am 14. Mai 12
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Keine Angst vor Fünfzig
... nur noch drei Tage!
Seufz, und auf meiner Stirn bildet sich gerade ein Pickel.
Aus dem Alter kommt man wohl nie raus.
lilliberlin am 11. Mai 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Erica Jong schreibt in ihrem Buch „Fünfzig Jahre alt zu sein ist für eine Frau anders als für einen Mann. Es ist ein radikaler Übergang auf die andere Seite des Lebens…. Du sagst dir, du solltest über die Eitelkeit hinaus sein…. Doch… die Schönheitsfalle ist tiefer, als du dachtest. Nicht so sehr der äußere Druck hält einen gefangen, sondern der innere. Du kannst dir nicht vorstellen, im mittleren Alter zu sein – du warst doch immer die niedliche Kleine, die immer, selbst wenn sie übergewichtig war, das gewisse Etwas besaß.“
Sie hat so recht!
Bin ich für mich schön genug? Irgendwie bin ich das aktuell noch nie gewesen und jetzt erst recht nicht. Wenn ich mir alte Fotos anschaue, dann denke ich, ja, da war ich die niedliche Kleine. Doch damals dachte ich nicht so. Vielleicht habe ich es immer mal angenommen, wenn mir ein Mann mal wieder die Bestätigung gegeben hat, durch seine Aufmerksamkeit, durch seine Verliebtheit. Schon übel, diese Abhängigkeit von der Bestätigung eines Mannes. Auch wenn ich es nicht immer geglaubt habe, wenn ein Mann mich süß fand.
Und jetzt bin ich die Frau im mittleren Alter, der meine zwölf Jahre jüngere Freundin Maja sagt, dass sie den Minirock doch etwas kurz findet. Auch wenn ich dann sage „Süße, ich hab die passenden Beine dazu, und in Nylons erst recht.“ mache ich mir doch Gedanken darüber.
Meine Lehrerin letztes Jahr auf dem Sprachkurs in Kapstadt sagte, sie würde immer den Eindruck haben, da kommt ein College-Girl, wenn ich auf sie zukomme. Klar, so klein und zierlich wie ich bin, dazu in Jeans, Sneakern, einem engen T-Shirt, die blonden Locken offen… Aber wenn ich ihr dann gegenüberstehe, dann sieht sie doch, dass ich älter bin. Auch wenn ich nicht wie Fünfzig aussehe, die Vierzig gibt man mir schon – speziell wenn die Betrachterin selbst fünfzig ist.
Das ist auch so eine Sache der unterschiedlichen Wahrnehmung. Je jünger die Leute sind, die ich treffe, umso jünger schätzen sie mich. Sie können sich einfach nicht vorstellen, aufgrund meines Auftretens und Outfits, dass ich schon fast fünfzig bin.
Tatsache ist aber auch, dass der Umgang mit deutlich jüngeren Freunden einen selbst jünger hält.
Ich habe nicht ständig im Kopf, ich würde nicht mehr gut genug und jung genug aussehen. Ich verschwende da oft überhaupt keinen Gedanken dran, gerade wenn ich Dinge unternehme, die echt Spaß machen.
Ich bin auch kein Mensch, der ständig in den Spiegel schaut. Auch wenn ich das vielleicht einmal mehr tun sollte, z. B. wenn ich an einem regnerischen Tag ins Büro geradelt bin.
Männer machen sich wirklich anscheinend deutlich weniger Gedanken über ihr Aussehen. Auch mit zehn Kilo zu viel und dadurch deutlichem sichtbarem Bauch, kommen sie auf die Idee, dass sie interessant für so eine zierliche Frau wie mich sein könnten.
Klar, graue Schläfen, ausgeprägte Geheimratsecken oder eine beginnende Glatze halten uns nicht unbedingt davon ab, einen Mann attraktiv zu finden, wenn er ansonsten gepflegt auftritt … und die Frisur zum nachlassenden Haarwuchs passt. Und wer von uns macht sich schon groß Gedanken über die Falten eines Mannes? Warum sollen die Männer sich dann also einen Kopf darum machen?
Aber wir machen uns Gedanken um unsere Falten, versuchen Hyaluronsäure, vielleicht Botox, tragen mehr Make-up, verdecken unsere Oberarme und Ellenbogen durch lange Ärmel, tragen Tücher oder leichte Schals um den Hals und gehen nicht mehr mit nackten Beinen zum kurzen Rock raus.
lilliberlin am 15. Februar 12
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Keine Angst vor Fünfzig oder wahrhaftige Frauen
Ein schwuler Freund, Friseur, hatte vorhin angesprochen, dass es auch gute unkonventionelle Frisuren gäbe, die von wahrhaftigen Frauen getragen werden könnten. Meine Freundin Maja (37) fragte gleich „Wen meinst du denn damit?“ Frauen um die 50 waren gemeint, ggf. auch ältere. Da war sie doch froh, dass er nicht "um die 40" gesagt hatte.
Das ist doch schön, wenn Frauen in meinem Alter als wahrhaftige Frauen wahrgenommen werden. Eigentlich. Oder ist das schon eine Ausgrenzung? Oder ist es eine Besonderheit, die man(n) schätzt? Es hört sich eben schöner an als „Frauen in der Lebensmitte“. Hm, Schwule sehen das sicher anders als Hetero-Männer.
lilliberlin am 13. Februar 12
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Keine Angst vor Fünfzig oder zwei Kilo mehr
Freitagabend waren Corinna und Isabelle bei mir, bevor wir ausgegangen sind. Isabelle sah irgendwie besonders gut aus, anders als sonst. Ja genau, sonst sieht ihr Gesicht irgendwie gestresst aus. Wir fragten, was passiert war. Sie lachte, sie hatte einfach eine Hyaluronsäure-Ampulle aufgetragen. Da bin ich heute gleich los und hab mir die Ampullen, die gar nicht mal teuer sind, auch gekauft.
Isabelle meinte, ich könne zwei Kilo mehr vertragen, dann würde ich auch jünger aussehen. Sie räumte aber auch gleich ein, dass es natürlich total schwierig sei, zumindest einen Teil davon ins Gesicht zu bekommen. Auch bei ihr lässt sich das zusätzliche Gewicht üblicherweise um den Bauch herum bzw. auf der Hüfte nieder.
Um das zusätzliche Gewicht hatte ich mich dann gleich noch gekümmert. Ein Club, in dem ich seit einem Jahr schon nicht mehr war, hatte etwas zu feiern. Und da ich immer noch auf dem E-Mail-Verteiler war, hatte auch ich eine Einladung bekommen. Uns war nicht klar, wie exklusiv das sein würde, aber wir wollten es einfach ausprobieren. Eingeladen hatten sie ungewöhnlicherweise auf 21:30 Uhr, als schien es schon ziemlich speziell zu sein.
Es gab ein warmes asiatisches Buffet, was sehr lecker war, dass ich reichlich zuschlug. Dazu dann den üblichen Aperol-Sprizz und später ein dickes Stück von der Geburtstagstorte. Letzteres hätte ich besser sein lassen sollen, der Sahneanteil war erheblich und hat dann für den üblichen Blähbauch gesorgt, den ich davon bekomme. Heute Morgen zeigte die Waage dann wirklich ein gutes Kilo mehr als sonst: 51 kg. Meinem Gesicht hat das nicht geholfen! Das machte keinen so guten Eindruck nach den sechs Aperol Sprizz, oder wie viele das waren.
lilliberlin am 01. Februar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Heute war ich mal wieder bei meiner Kosmetikerin. Die „skin formula“-Tabletten (hochdosierte Hyaluronsäure) scheinen Wirkung zu zeigen, eine feinere weichere Haut, weniger Unreinheiten und vor Allem geringere Faltentiefe! Das sagt sie, die sich das alles unter heftigster Vergrößerung anschaut! Ich hatte auch schon ein wenig den Eindruck und ich bin gespannt, was jemand sagen wird, der mich seit September nicht gesehen hat.
Aber wenn ich meine Lesebrille (2.0) auf habe und in den Spiegel schaue, dann wirkt die Haut doch weiter sehr unruhig und die Falten, gerade auch um den Mund sind deutlich zu erkennen. Ohne Lesebrille allerdings nicht so sehr. Da frage ich mich, wie hätte ich eigentlich vor acht Jahren durch meine jetzige Lesebrille ausgesehen? Da habe ich nämlich noch keine Lesebrille getragen.
Und wie sehen mich die Menschen, die ohne Lesebrille ganz normal sehen können? Und wie sehen mich die Menschen, die eine Korrekturbrille tragen? Meine Freundinnen, teils fast 20 Jahre jünger oder eben eine Korrekturbrille tragend, sagen, ich solle das nicht so kritisch sehen.
Okay, dann nehme ich mal an, sie sehen mich etwa so, wie ich mich auch sehe, wenn ich ohne Lesebrille in den Spiegel schaue. Das wäre echt okay. Aber dann treffe ich einen Mann, wie letztens Achim, der, als wir im Restaurant saßen natürlich auch eine Lesebrille brauchte, um die Speisekarte zu lesen. Nebenbei bemerkt: er hatte seine übrigens vergessen und musste sich meine ausleihen. Zwischendurch hat er – mit Brille – auch mich angeschaut. So schlimm kann es dann doch nicht gewesen sein, denn er meldet sich immer noch.
So oft mache ich mir gar nicht Gedanken darüber, ich lache auch weiterhin gerne, auch wenn man dann meine inzwischen stärkeren Mimikfalten besonders gut sieht. Wenn ich Fotos von mir habe, dann sortiere ich allerdings die aus, die besonders viele Falten zeigen.
Gestern war beim Zumba eine Frau, von der ich denke, dass sie in meinem Alter ist. Sie machte schon einen sportlichen Eindruck, war schlank und hatte eine gute Figur. Ihre Arme waren aber so gar nicht trainiert. An den Oberarmen legte sich ihre Haut bei den Bewegungen in erhebliche Falten. Das Problem habe ich immerhin nicht. Mädels, ich empfehle Trizeps-Training! Oder am besten sowieso mehrmals die Woche BodyCombat.
lilliberlin am 01. Februar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Heute Nachmittag fühlte ich mich fast wie ein kleines Mädchen. Ich war bei meinen Eltern zu Besuch und Tante Ilse war mit ihrem Lebensgefährten auch da. Tante Ilse ist um die 70 und echt noch gut drauf, wie mir scheint. So oft sehe ich sie ja nicht, dass ich sie gut genug kenne. Sie ist Witwe und lebt nun seit fast 30 Jahren mit Helmut zusammen. Sie hatte damals in Trauer unser Dorf verlassen und war zurück in ihre Heimatstadt Husum gezogen.
Nach einigem Smalltalk über Berlin fing Tante Ilse dann an, direkter zu fragen. Sie wollte wissen, wie es denn so sei, mit fast 50 und Single. Ob ich oft ausgehe, mit wem und wohin. Und was wir Mädels dann dazu anziehe und ob es überhaupt passende Lokale für Leute in unserem Alter gäbe. Und ob wir auch Männer treffen, ob es einfach ist, einen neuen Mann kennenzulernen. Ich erzählte bereitwillig und ein wenig amüsiert, denn sie hatte doch teils eine andere Vorstellung davon. Ihre Wortwahl wie z. B. "Lokal" war bezeichnend dafür.
Ich fand total prima, wie interessiert sie war. Das war etwas ganz anderes, als mit meiner Mutter zu reden, denn Tante Ilse interessierte sich auch für weitere Details. Sie merkte dann sogar an "man wird mit dem Alter immer anspruchsvoller und es ist dann sicher nicht so einfach den passenden Partner zu finden".
Sie war erstaunt, dass ich gar nicht auf der Suche nach einem neuen Partner war. Nicht dass ich nicht über die Trennung hinweg bin, aber ich will ja irgendwann weg von hier. Ich möchte etwas ganz anderes machen und vor allem nicht weiter im kalten Deutschland bleiben. Ein Partner würde mich bei dieser Entwicklung nur stören und womöglich hier festhalten, was ich nicht will. Es wäre eben auch nicht fair, eine Beziehung anzufangen, wo ich doch eh nicht bleiben will.
So offen war unser Gespräch dann aber doch nicht, dass ich ihr davon erzählen wollte, dass ich einer Affäre natürlich sehr aufgeschlossen gegenüber stehe. Wir saßen am der großen Kaffeetafel und hatten sicher ein paar Lauscher dabei, auch wenn die Anderen sich über andere Themen unterhalten haben.
lilliberlin am 07. Januar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Heute Morgen war ich bei meiner Hautärztin. Ich musste sowieso zu ihr, wegen des Hautkrebs-Screenings und bei der Gelegenheit habe ich dann auch die Alterswarzen angesprochen. Sie sagt, es würde schöner werden, wenn man die Warzen nicht mittels Laser zerstört, sondern abschabt.
Bei einer Laserbehandlung besteht die Gefahr, dass die Hautpigmente zerstört werden und ich dann möglicherweise helle Flecke hätte.
Beim Abschaben unter kleiner lokaler Betäubung werden die Unebenheiten abgetragen, dann trägt man einen Tage ein Kompressionspflaster. Nach ein bis zwei Tagen nässt die Wunde dann nicht mehr und es bildet sich neue Haut, Narben würden nicht entstehen. Das kostet für die drei Stellen etwa 160 €.
Als sie mir das beschrieben hat, klang das für mich ganz plausibel. Doch jetzt überlege ich, wie lange es wohl dauern wird, bis die neue Haut genau so pigmentiert ist wie der Rest vom Gesicht. Meine Abschürfung vom Sturz im Sommer sieht nämlich immer noch leicht bläulich-violett aus, das ist jetzt nach vier Monaten noch nicht wieder richtig schön. Okay, das ist am Fuß, somit eher zu vernachlässigen. Ich werde meine Hautärztin dazu wohl noch einmal anrufen müssen.
Üblicherweise trage ich kein Make-up, nur ein wenig Puder, da meine Mischhaut meist sehr unruhig wirkt. Ich mag es gar nicht, mir das Gesicht so zuzukleistern. Wenn ich mal eine auffällige Stelle habe, dann kommt ein wenig Concealer da drauf und dann eben der Puder. Außerdem stört Make-up auch beim Sport. Ich bin eben so das eher natürliche Mädchen, benutze Mascara, Lippenpflegestift, Puder und ein wenig Puder-Rouge. Meine Naturlocken fallen auch meist so, wie sie wollen. Da versuche ich gar nicht erst, die in eine Form zu zwingen, die sowieso in Kürze von der Luftfeuchtigkeit zunichte gemacht wird. Und wenn ich jetzt eine Weile Make-Up tragen müsste, um die andersfarbige Haut zu kaschieren, wäre mir das sehr lästig.
Vielleicht sollte ich doch noch einmal in einer Praxis nachfragen, die auf Schönheit und Laserbehandlungen spezialisiert ist. Meine Hautärztin hat kein Laser-Equipment, das habe ich eben, als ich auf ihrer Webpage noch einmal nachgeschaut habe, gesehen. Dann ist vielleicht eh klar, dass sie ihre Behandlungsmethode empfiehlt.
lilliberlin am 06. Januar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Meine Freundin Ramona, aus Düsseldorf, ist 47 und auch so eine Mädchen-Frau wie ich, klein und zierlich, lange dunkle Haare, mit schon ein bisschen Grau-Anteil, aber eben von der Ausstrahlung ein Mädchen. Sie hat in letzter Zeit ein paar Männer über 40 kennengelernt, die genau auf Mädels wie uns stehen. Diese Männer wollen zwar eigentlich auch gerne eine Jüngere, kommen sich aber mit einer zu jungen Frau albern vor und sind deshalb an Frauen wie uns sehr interessiert.
Wir sehen zwar schon älter aus, sind aber vom Auftreten und der Ausstrahlung eher ein Mädchen. Wir machen was uns Spaß macht, sind nicht so gediegen und hausbacken sondern eher frech, unkonventionell und verspielt. Außerdem kleiden wir uns nicht wie eine reife Frau, sondern sind mit unseren zierlichen Figuren mit Pulli, Minirock und derben Stiefeln oder figurnahem T-Shirt und hüftigen baggy Jeans, dazu kaum geschminkt, einfach nett und frisch anzusehen. Mit uns kann Mann noch seine Träume verwirklichen und muss nicht gleich an home-sweet-home denken, und Kinder wollen wir auch keine mehr.
Ihr hat die Aufmerksamkeit dieser Männer echt gut getan, besonders weil sie sich auch gerade von ihrem Freund (42) getrennt hat, mit dem sie bereits drei Jahre zusammen gelebt hat. Es macht ihr Spaß zu flirten und umworben zu werden, auch wenn sie von diesen Männern – zumindest momentan – nichts will.
Vielleicht will sie, und eben auch ich, nicht nur momentan nichts von diesen Männern, da die uns äußerlich und auch mental teils schon zu alt sind. Wir wollen ja auch eher einen knackigen Kerl, der aber auch bereit ist ein guter Gefährte und Freund zu sein. Da ist die Frage, in welcher Altersklasse wir diesen finden.
Erica Jong hat geschrieben, dass sie es mit fast 50 ständig erlebt hat, dass ihre gleichalterigen guten Freunde sich erheblich jüngere Frauen suchen, teils halb so alt wie sie. Ramonas Erfahrung zeigt aber, dass es eben auch andere Männer in dem Alter gibt.
Mein bester Freund, Joachim, versucht aber auch gerade eine 25Jährige zu bewegen, ihn zu heiraten. Aber Joachim will ja auch noch eine Familie gründen, was aber sicherlich genauso gut mit einer 38Jährigen ginge. Einen Sohn hat er zwar bereits, Peer ist jetzt vier, aber mit der heilen Familie hat das leider nicht geklappt, weil er meint, dass Peers Mutter (32) nicht die Frau für ein gemeinsames Leben sei. Sie sei anatomisch nicht so gebaut, dass der Sex so richtig Spaß macht, er konnte mir das aber nicht so erläutern, dass ich das nachvollziehen konnte.
Außerdem hätte sie zu wenig Allgemeinbildung, z. B. in deutscher Geschichte und Politik. Na, wie auch, sie ist Polin! Dass meine Geschichtskenntnisse auch nicht die besten sind und ich auch kaum politisch interessiert bin, stört ihn nicht bzw. ist ihm noch gar nicht so aufgefallen. Ich bin ja auch nur die beste Freundin, da ist das dann anscheinend nicht so wichtig und wir reden auch über ganz andere Sachen. Ob er, was die Geschichtskenntnisse angeht, mit seiner Neuen aus Prag mehr Glück hat, bezweifle ich, die interessiert sich nämlich besonders für Mode und Make-up.
Joachim tut es gut, mit mir befreundet zu sein, ich reiße ihn aus dem üblichen Trott. Mit mehr erlebt er Sachen, die er sonst nie kennenlernen würde. Ich mag ihn total gerne, er ist sozusagen der Fels in der Brandung für mich, an ihn kann ich mich wenden, wenn es um so spießige Sachen wie Altersvorsorge und Vermögensbildung geht. Er sieht ein bisschen langweilig aus, die fesche markante Brille, die ich ihm verpasst hatte, hat er leider wieder gegen ein zartes randloses Modell ausgetauscht. Das kann ich ja auch irgendwie verstehen, weil sie leichter ist. Aber zum Ausgehen könnte er ja wieder die andere aufsetzen. Er hat zwar eine gute Figur, aber für mich ist er nicht sexy. Das ist ja auch gut so, denn er ist mein bester Freund, wenn es anders wäre, würde es nur zu Problemen führen.
Tja, vielleicht sollte ich mich wirklich mal in der Altersgruppe gen 50 umsehen?! Aber vielleicht gibt es da ja auch einen Unterschied zwischen Berlinern und Düsseldorfern.
lilliberlin am 05. Januar 12
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Keine Angst vor Fünfzig
Meine Gynäkologin sagte vor drei Wochen, als sie die Ultraschalluntersuchung machte, dass zwar keine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist, aber dass die Eierstöcke noch eine kleine Aktivität zeigen. Ich konnte wie immer eigentlich gar nichts dazu auf dem doch recht großen Monitor erkennen und musste ihre Ausführungen einfach akzeptieren.
Das letzte Mal hatte ich regulär meine Tage im Februar bekommen und drei Wochen später dann die Valette abgesetzt. Meine Ärztin meinte, es sei nicht ungewöhnlich erst einmal keine Menstruation zu haben, wenn man die Pille absetzt. Wie lange "erst einmal" sein sollte, konnte sie mir aber auch nicht sagen. Im Mai habe ich dann auch ein paar Tage geblutet, was aber von der Stärke deutlich geringer war, als sonst. Und seit dem tat sich - außer einmal im Sommer eine kleine Schmierblutung - nichts mehr, bis ich gestern auch wieder kleine Blutung hatte, die heute auch schon wieder vorbei ist.
Ich hatte meine Gynäkologin gefragt, ob ich denn jetzt in die Wechseljahre kommen würde, aber auch keine konkrete Antwort bekommen. Der letzte Hormonstatus im Frühjahr hatte noch keine Anzeichen dafür gehabt und meine Eierstöcke seien ja auch noch ein wenig aktiv. Sie fragte, ob ich Probleme wie Hitzewallungen und Schlafstörungen hätte, aber das konnte ich nur verneinen. Es sei ja wohl so, dass nicht alle Frauen solche Probleme bekämen, besonders bei Frauen, die sehr sportlich sind, käme das wohl weniger vor.
Was bedeutet denn Menopause nun konkret, nur nicht mehr fruchtbar sein oder dadurch vielleicht auch weniger Lust auf Sex haben?
Die Lust auf Sex hatte im Frühjahr deutlich abgenommen, was ich aber darauf geschoben habe, dass meine Beziehung so schwierig war. Außerdem hatte ich Seiten an Roland kennengelernt, die ihn immer weniger attraktiv und sexy für mich machten. Ich denke, dass eigentlich nur die Lust auf Sex mit Roland abgenommen hatte. Wenn ich dann mal - wenn auch selten - in einem erotischen Buch gelesen habe, dann habe ich schon Lust bekommen.
lilliberlin am 04. Januar 12
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